Bande klaut Wertsachen für 2 Mio. Euro aus Koffern am Flughafen Teneriffa Süd

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Wer unbedingt Wertsachen mit in den Urlaub auf die Kanarischen Inseln nehmen will, sollte diese auf keinen Fall in den Koffer packen. Wertvolle Gegenstände wie Handy, Tablets, Laptops oder gar Uhren und Schmuck und natürlich Bargeld sollten ausschließlich im Handgepäck mitgeführt werden.

Viele Teneriffa-Urlauber dürften diese Erfahrung in den letzten Wochen und Monaten am eigenen Leib gemacht haben. Denn Flughafenmitarbeiter am Flughafen Teneriffa-Süd haben Passagiere um Wertsachen im Gesamtwert von rund 2 Mio. Euro erleichtert, die sie beim Ausladen des Gepäcks aus den Flugzeugen aus den Koffern geklaut haben.

Die Guardia Civil hat bisher 14 Flughafenmitarbeiter festgenommen, gegen 20 weitere laufen Ermittlungen. Die Vorwürfe wiegen schwer: Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, Diebstahl unter Gewaltanwendung gegen Sachen und Geldwäsche. Dies gab das spanische Innenministerium am 15.12.2023 auf seiner Webseite bekannt.

Die Guardia Civil auf Teneriffa nahm Ermittlungen im Rahmen der „Operation Oretel“ auf, nachdem sich Anzeigen und Beschwerden wegen Diebstählen aus dem aufgegebenen Reisegepäck am Flughafen Teneriffa-Süd gehäuft hatten. Betroffen waren Passagiere verschiedener Nationalitäten.

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Teil des beschlagnahmten Diebesgutes.

Die mutmaßlichen Täter nutzten ihre Eigenschaft als Flughafenmitarbeiter. Sie entluden die Flugzeuge in einem langsameren Tempo als normal und ließen mehr zeitlichen Abstand zwischen den einzelnen Koffern, vermutlich um den anderen Bandenmitgliedern Zeit zu verschaffen, um die Koffer noch im Frachtraum zu öffnen und nach Wertgegenstände zu durchsuchen. Dazu öffneten sie die Reißverschlüsse vollständig und entnahmen Schmuck, Mobiltelefone, Uhren oder Elektronikgeräte und schlossen die Reißverschlüsse anschließen wieder, ohne äußerlich sichtbare Spuren zu hinterlassen.

Sie nutzten andere Koffer, um vor der Luke des Gepäckraums einen „Sichtschutz“ aufzubauen, damit ihr kriminelles Treiben von außen nicht zu erkennen war. Manchmal verdeckten sie die Sicht auch mit den Sicherheitsvorhängen, die eigentlich dazu dienen, ein Verrutschen des Gepäcks zu verhindern.

Kriminelle Bande mit hierarchischer Organisationsstruktur

Die Mitglieder der Bande gingen offenbar perfekt strukturiert vor. Jedes Mitglied hatte seine genau definierte Funktion innerhalb der Organisation. Einer war für die Auswahl des Flugzeugs zuständig, andere für das Verstecken der Beute und wieder andere dafür, die Beute aus dem Flughafengelände zu schaffen. Für das Verstecken des Diebesgutes nutzten die Gauner zu diesem Zweck in ihre Arbeitskleidung eingenähte verborgene Taschen und ihre Spinde.

Weiterhin gab es Mitglieder, die für den Verkauf des Diebesgut an Juweliergeschäfte und im Internet zuständig waren, und solche, die die Verteilung der Gewinne durchführten.

Die Guardia Civil hat diverse Durchsuchungen in den Spinden der Flughafenmitarbeiter, in deren Privatfahrzeugen und Wohnungen durchgeführt.

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Teure Uhren gehören nicht in den Koffer!

Dabei beschlagnahmte die Polizei 29 hochwertige Uhren, 120 Schmuckgegenstände aus Edelmetallen und Edelsteinen, 22 hochpreisige Mobiltelefone, Elektronikgeräte, 13.000 Bargeld und ein Luxusauto, das mutmaßlich aus den Einnahmen des illegalen Geschäfts finanziert wurde.

Der Wert der gefundenen Gegenstände beläuft sich auf 1.953.571 Euro.

Die Bande hatte jedoch bereits viele Gegenstände in diversen Geschäften und Onlineshopf verkauft. Deshalb laufen Ermittlungen gegen 27 Juweliergeschäfte in der Provinz Las Palmas wegen des Verdachts der Hehlerei.

Die Guardia Civil arbeitete bei den Ermittlungen mit der Spanischen Flugsicherheitsagentur AESA, dem spanischen Flughafenbetreiber AENA und den verschiedenen Fluggesellschaften zusammen.

Offizielles Video der Guardia Civil vom Einsatz auf unserem Youtube-Kanal
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