Urlauber beschweren sich über lärmenden und stinkenden Strandkiosk vor Hotel RIU Oliva Beach

Kiosk-Ocean-Side-Bar-Generator

Seit dem 11. Januar 2024 sind in der Redaktion der Fuerteventurazeitung drei Emails von Urlaubern eingegangen, die sich über den Lärm und den Gestank beschwert haben, der von dem Strandkiosk ausgeht, der sich unmittelbar vor dem Hotel RIU Oliva Beach befindet.

Wurzel des Übels ist ein scheinbar ziemlich in die Jahre gekommener Stromgenerator, der von morgens bis abends dröhnt und dessen Krach und Abgase vor allem bei dem zurzeit häufig vorkommenden Ostwind auch im Hotel deutlich wahrzunehmen sind.

Strandbude RIU Oliva Beach
Blick vom Hotelgelände auf die Rückseite des Kiosk. Gut zu erkennen: die Tür der Generator-Kammer steht offen.

So schrieb der Leser C.G. am 11. Januar 2024:

„… Direkt vor dem renommierten Riu Hotel Oliva Beach, einem Ort, der sich inmitten eines Naturschutzgebietes befindet und strengen Auflagen unterliegt, hat eine Strandbude ihre Pforten geöffnet. Aber es ist nicht die Bude selbst, die Aufsehen erregt, sondern ihr ungedämpfter Generator, dessen Lärm die natürliche Ruhe des Ortes übertönt.Die Ironie der Situation kann kaum übersehen werden. Während das Riu Hotel Oliva Beach und das benachbarte RIU Tres Islas unter dem wachsamen Auge des Umweltschutzes stehen, mit umfassenden Richtlinien und Kontroversen um ihre Existenz und Renovierungen, scheint eine kleine Strandbude mit einem lauten Generator außerhalb dieser strengen Regulierungen zu operieren. Wie ist es möglich, dass eine solche Anlage, die eine klare Störung der Ruhe und des akustischen Umweltschutzes darstellt, ihre Tätigkeit in einem Naturschutzgebiet aufnehmen konnte? …“

Die Leserin M.B. sendete uns am 28.01.2024 die Kopie einer Email, die sie an ihren Reiseveranstalter TUI gesendet hat:

„…Wir sind gerade im Riu Olivia Beach Hotel. Wir fühlen uns durch ein lautes Stromaggregat belästigt, das von einer Getränkebude vor dem Hotel ausgeht, die zwischen Strand und Hotel aufgestellt ist. Sowohl das dröhnende Motorgeräusch als auch die Abgase bekommt man im Poolbereich deutlich zu spüren. Gestern habe ich bereits mit zwei Ihrer Reiseleiterinnen hier im Hotel gesprochen. Das Problem wäre bekannt auch dem Hoteldirektor. Angeblich käme dieser nicht gegen die Behörden an, die der Bude eine Genehmigung zur Betreibung gewährt haben. Wir sind mit 8 Personen im Hotel und fühlen uns gleichermaßen lärm – und emmisionsbelästigt. Es stinkt im Poolbereich des Hotels nach Diesel und dröhnt wie bei einem Bulldozer.
Wir bitten Sie, sich für die Beseitigung der Störung einzusetzen. Es muss auf Fuerteventura ja auch Lärmschutzbestimmungen geben und auch Abgasbeschränkungen am Strand. Ein neues modernes Stromaggregat könnte auch schon helfen. …“

Last but not least berichtet die Leserin D.B.:

„… Seit vielen Jahren bin ich gerne hier Touristen-Gast im Hotel RIU… .Diesmal der Aufenthalt hier ist leider eine Qual anstatt eine Erholung; 8-9 Stunden lang hören wir hier einen alten, lauten DIESEL-MOTOR als Stromerzeuger (Bild beigefügt) eines „Oceanside Beach Bar“ fast direkt am Strand und direkt vom o/g Hotel. …
Es wäre vielleicht nicht so schlimm wenn es nicht so höllisch laut wäre und stinkt bis zum Hotel.
Der Lärm ist UNERTRÄGLICH! …“

Ausschreibungsbedingung für Strandkiosk setzten klare Regeln

Die Vorschriften für die Stromgeneratoren der Strandkioske sind in den Ausschreibungsbedingungen klar formuliert:

„… Die für die Stromerzeugung notwendigen Generatoren sind in einer Kammer unterzubringen, die [in den Kiosk] integriert und schallisoliert ist. Das Installationsprojekt schreibt vor, dass die Generatoren über Elementen platziert werden, die undurchlässig für Flüssigkeiten sind, um zu verhindern, dass diese [in die Umwelt] fließen können. Fernen müssen sie von einer isolierenden Struktur abgedeckt sein, um Lärmkontamination zu verhindern. Die Installationen müssen über ein Treibstoff absorbierendes Gewebe verfügen.

Ganz nebenbei schreiben die Bedingungen auch vor, dass an den Kiosken, anders als bei den Chiringuitos, keine Tische und Stühle aufgestellt werden dürfen.

Sperrangelweit geöffnete Tür und keinerlei Isolation

Auf den Fotos und Videos, die die Betroffenen der Fuerteventura-Zeitung zugesendet haben, ist zu sehen, dass die Tür zur Generator-Kammer offen steht. Die Leser berichteten, dass diese Tür permanent geöffnet ist. Ein Leser sogar am Kiosk gefragt, warum das so sei und als Antwort erhalten, dass der Generator sonst überhitzte.

Generator Oliva Beach
Von Schalldämmung fehlt jede Spur.

Anhand der Fotos liegt auch der Schluss nahe, dass die Konstruktion weder flüssigkeitsdicht ist noch mit absorbierendem Textil ausgelegt ist.

Auch eine Schallisolierung jeglicher Art fehlt völlig. Bei ständig geöffneter Tür würde eine solche ohnehin keinen Sinn machen.

Darüber hinaus sieht der Generator so aus, als hätte er seine besten Zeiten schon lange hinter sich.

Der Behörde liegen noch keine Beschwerden vor

Mangelnde Vorschriften sind also ganz offenbar nicht der Grund für die Belästigungen, die von dem Kiosk ausgehen. Vielmehr liegt das Problem darin, dass der Betreiber die Vorschriften offenbar in vollem Bewusstsein (offene Tür) missachtet und dass die Behörde keine Kenntnis von den mutmaßlichen Verstößen hat.

Dies liegt möglicherweise an fehlendem Personal um notwendige Kontrollen durchzuführen, aber sicher auch daran, dass keiner der Betroffenen, deren Urlaub „zur Qual“ oder „unerträglich“ geworden ist, sich die Mühe gemacht hat, die Angelegenheit bei der Polizei zur Anzeige zu bringen.

Strandkiosk RIU Oliva Beach
Die Tür steht immer offen…

Auf telefonische Anfrage bei der Abteilung für Strände und Umwelt der Gemeinde La Oliva teilte man uns mit, dass dort bisher noch keine Beschwerden oder Anzeigen eingegangen seien.

Allerdings hätte laut Ausschreibungsbedingungen ein Techniker der Gemeinde vor Inbetriebnahme der Kioske die vorschriftsmäßige Installation überprüfen und zertifizieren müssen. Die fehlende Schallisolierung und die sonstigen mutmaßlichen Unzulänglichkeiten hätten dann eigentlich auffallen müssen.

Urlauber, deren Hotelaufenthalt durch den Lärm und die Geruchsbelästigung beeinträchtigt wird, sollten die Missstände nicht nur beim Hotel und ihrer Reiseleitung schriftlich reklamieren, sondern auch eine Anzeige bei der Polizei erstatten. Damit dürften auch die Chancen steigen, vom Reiseveranstalter eine Minderung des Reisepreises zu verlangen. Ein Polizeibericht dürfte bei Gericht eine hohe Beweiskraft haben.

In diesem Video kann man die Lärmbelästigung auch hören. (Ton einschalten!)
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