13 Tote bei Überfahrt nach Fuerteventura: Staatsanwalt fordert 14 Jahre für mutmaßlichen Skipper

Patera-Todesfall

Als das Boot der spanischen Seerettung am Abend des 10. September 2023 das zur Hälfte versunkene Schlauchboot rund 77 Kilometer vor der Küste von Fuerteventura erreichte, kam für 13 der 51 Menschen an Bord bereits jede Hilfe zu spät. Im Mai 2024 findet vor dem Provinzgericht von Las Palmas der Prozess gegen den Mann statt, der das desolate Boot gesteuert haben soll. Er befindet sich seit seiner Festnahme kurz nach dem Unglück in Untersuchungshaft.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Senegalesen vor gewusst zu haben, dass das Boot „prekär“ war und nicht die notwendigen Voraussetzungen für eine solche Überfahrt erfüllte, wodurch er sein eigenes und das Leben der restlichen Menschen an Bord einer großen Gefahr aussetzte, zumal es auf dem Boot keinerlei Sicherheitsvorkehrungen wie z.B. Rettungswesten gab.

Laut Anklage soll sich der Angeklagte am 9. September 2023 gegen 23:00h im Auftrag unbekannter Dritter an einem Strand in der Nähe von Tan Tan eingefunden haben, mit der Absicht, ein Schlauchboot mit 51 Personen, darunter 2 Minderjährigen, nach Fuerteventura zu steuern.

Der mutmaßliche Skipper steuerte das Boot, bis es rund 77 Kilometer von der Küste entfernt nur noch trieb, nachdem der Motor ausfiel oder der Treibstoff ausging. Dort wurde das Schlauchboot später von der Seerettung aufgefunden.

Als das Schlauchboot „in zwei Teile zerriss“, fielen mehrere Migranten ins Wasser, von denen 13 ertranken. 39 Menschen konnten gerettet werden und wurden in Gran Tarajal im Süden von Fuerteventura an Land gebracht.

In einer Anhörung, die vor der für Mai 2024 festgesetzten mündlichen Verhandlung stattfand, lehnte der Angeklagte es ab, auf einen „Deal“ der Staatsanwaltschaft einzugehen. Dieser soll vorgesehen haben, die Haftstrafe auf 5 Jahre und einen Tag zu reduzieren, wenn der Angeklagte sich schuldig bekennt, da er selbst „auch nur ein weiterer Migrant“ gewesen ist.

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