Probealarm auf Fuerteventura geht in großen Teilen schief

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Beim Probealarm ES Alert, der am Freitag, den 09.02.2024 auf Fuerteventura jedes auf der Insel ins Mobilfunknetz eingeloggte Handy erreichen sollte, gab es eine dicke Panne. Die Kunden eines der größten Mobilfunkanbieter auf der Insel nämlich Telefonica – Movistar haben die Nachricht nicht erhalten. Damit haben auch ausländische Kunden, die zum Zeitpunkt des Versands der Nachricht in ein Telefonica-Mobilnetz eingeloggt waren, die Nachricht nicht erhalten. Nach Angaben der kanarischen Regierung soll das Problem möglicherweise auf einen Fehler in der Software des Systems ES-Alert, das vom spanischen Innenministerium betrieben und entwickelt wird, zurückzuführen sein.

ES Alert Orange web
Nachricht auf Mobiltelefon am 09.02.2024

ES Alert soll im Falle von Naturkatastrophen wie Vulkanausbrüchen, Waldbränden oder im Rahmen anderer Notsituationen die Bevölkerung in einem bestimmten Gebiet warnen und sie über Maßnahmen zum Selbstschutz informieren. ES Alert wurde vom spanischen Innenministerium entwickelt und an die kanarische Regierung übergeben, deren Zivilschutz im Notfall über dieses System verfügen kann, um die Bevölkerung zu warnen.

ES Alert schickt dann – so die Theorie – an alle in einem definierten Bereich aktivierten Mobilnetze eine Nachricht an jedes eingeloggte Mobiltelefon. Dabei ist es egal, ob es sich um Telefone aus Spanien, Deutschland oder sonstigen Nationen handelt. Bei Telefonen, die in spanischer Sprache konfiguriert sind, kommt die Nachricht in spanischer Sprache, bei allen anderen Sprachen erscheint diese in englisch.

Im Fall des Probealarms vom 09.02.24 hatte zumindest der Teil mit der Sprache bei denjenigen, die überhaupt eine Nachricht bekommen haben, funktioniert.

Kanarische Regierung fordert Erklärungen

Der Minister für Territorialpolitik, territoriale Kohäsion und Wasser, Manuel Miranda, hat von der Generaldirektion für Zivilschutz in Madrid Erklärungen gefordert und darauf hingewiesen, dass ein ähnlicher Vorfall bereits im April des letzten Jahres in Katalonien aufgetreten sei. Darüber hinaus sollen Gespräche mit Verantwortlichen von Telefónica auf den Kanarischen Inseln ergeben haben, dass es sich nicht um einen Fehler in ihrem Netz handele, heißt es in einer Pressemitteilung der kanarischen Regierung.

„Die Durchführung dieser Tests in einem fragmentierten Gebiet wie unserem ist entscheidend, um ihre Funktionstüchtigkeit zu überprüfen und mögliche Anomalien wie die heutige zu erkennen, bei der trotz der guten Durchführung des Experiments durch die Zivilschutztechniker auf den Kanarischen Inseln ein möglicher Softwarefehler des Ministeriums verhindert hat, dass die Warnmeldung die gesamte Bevölkerung von Fuerteventura erreicht“, sagte Miranda.

Nach vorläufigen Daten, die im Rahmen einer Umfrage erhoben wurden, die von der Regierung der Kanarischen Inseln zur Überprüfung der Testergebnisse durchgeführt wurde, gehören die meisten der Umfrageteilnehmer den Unternehmen Vodafone und Orange an, während einige Telefónica-Nutzer, die die Nachricht über die Repeater anderer Telekommunikationsanbieter erhalten haben, quasi zu vernachlässigen sind, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Fragebogen zum Probealarm ebenfalls mit Schwächen

Aber auch die von Miranda erwähnte Umfrage weist echte Schwächen auf. Die auf der Webseite von 112 Canarias veröffentlichte Umfrage findet man unter diesem Link. Dort kann man ausfüllen, ob man den Alarm erhalten hat, oder nicht. Aber auch dort hat der Fehlerteufel zugeschlagen. Nach der ersten Frage, ob man die Nachricht erhalten hat, ist die zweite Frage, wo man zum Zeitpunkt des Erhalts der Nachricht gewesen ist. Ein Feld für „Nachricht nicht erhalten“ gibt es als Antwort nicht, es werden lediglich die Gemeinden auf Fuerteventura, „Auf dem Meer“ und Yaiza auf Lanzarote als Antwortmöglichkeiten gegeben. Auch die Fragen 6 und 7 kann man ohne die Nachricht erhalten zu haben, nicht beantworten. Die Antwort auf alle drei Fragen ist aber obligatorisch, d.h. man kann den Fragebogen ohne sie zu beantworten nicht abschicken.
So ganz hat also auch die kanarische Regierung ihre Hausaufgaben nicht gemacht.

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