Wie im Krimi: Verfolgung und Festnahme eines entflohenen Häftlings auf Fuerteventura

Entflohener-Häftling

Am Nachmittag des 26. Februar 2024 fühlten sich die Anwohner von Tarajal de Sáncho im Süden von Fuerteventura wie in einem schlechten Film. Sie erlebten von ihren Grundstücken aus hautnah mit, die ein Großaufgebot von Polizei und Guardia Civil mit mehreren Geländewagen und sogar Luftunterstützung durch einen Polizeihubschrauber eine Person verfolgte.

Ein Leser, der direkt am Ort des Geschehens wohnt und den Einsatz live miterlebt hat, schildert uns seine Erlebnisse:

„Alles fing damit an, dass unseren Nachbarn ein Auto der Gemeindepolizei auffiel, das sich am Vormittag schon eine ganze Weile in der Nähe unserer Grundstücke aufgehalten hatte. Als wir die Beamten, teils aus Neugier, teils aus Sorge, ansprachen, was denn in unserer sonst so ruhigen Gegend los sei, erklärten sie uns, dass man auf der Suche nach einem entflohenen Häftling sei und davon ausgehe, dass dieser sich in der Nähe aufhielt. Man warnte uns vor dem Mann, weil er unberechenbar und möglicherweise gefährlich ist. Falls wir etwas Verdächtiges sehen, sollten wir auf keinen Fall eingreifen, sondern so schnell wie möglich die Polizei anrufen. Er gab uns zu diesem Zweck sogar seine Mobiltelefonnummer.

Tatsächlich entdeckte ein Nachbar am frühen Nachmittag den Mann, der mit nacktem Oberkörper auf einem Hügel rannte. Er rief sofort die Polizei an und Sekunden danach tauchte der Hubschrauber in geringer Höhe hinter einem Hügel auf und flog quasi direkt über unsere Köpfe und dann zu dem Ort, an dem der Flüchtige versuchte, sich erneut zu verstecken. Überall waren Polizeisirenen zu hören und es rückten diverse weitere Geländewagen der Guardia Civil an.

Der Hubschrauber landete und kurz danach führten die Beamten eine Person mit nacktem Oberkörper ab.

Seit dem 5. Februar 2024 auf der Flucht

Bei dem Flüchtigen handelt es sich um einen 48 Jahre alten Häftling, der im Gefängnis von Tahíche auf Lanzarote einsaß. Er war bereits am 5. Februar entkommen, als er in einer Schule in der Gemeinde Costa Teguise gemeinsam mit zwei weiteren Häftlingen einen Vortrag halten sollte. Begleitet wurde er dabei von einer Anwältin und einer Sozialarbeiterin des Gefängnisses. Er nutzte einen Moment der Unaufmerksamkeit zur Flucht und entkam über den Zaun der Schule.

Die Fahndung führte zu der der Vermutung, dass der Flüchtige sich nach Fuerteventura und dort ins Gemeindegebiet von Tuineje abgesetzt hatte. Wie genau der Mann von Lanzarote nach Fuerteventura gekommen ist, werden wohl weitere Ermittlungen ergeben müssen. Gültige Ausweispapiere, die zum „normalen“ Betreten einer Fähre nötig sind, hatte er sicher nicht dabei.

Laut Pressemitteilung der Guardia Civil hatte der Mann sich kurz vor seiner Festnahme in einem Tierpferch versteckt. Dort war er unter einen alten Anhänger gekrochen und sich in Plastiksäcke und schwarze Plastikplanen eingewickelt, um unentdeckt zu bleiben.

Der Mann wurde nach seiner Festnahme dem Bereitschaftsgericht von Puerto del Rosario übergeben.

Weitere Angaben zu Einzelheiten der Flucht und über die Vorgeschichte des Häftlings, insbesondere weswegen und für wie lange er verurteilt wurde, machte die Polizei nicht.

Video von der Festnahme des entflohenen Häftlings auf Fuerteventura

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