Archäologen entdecken auf Fuerteventura die Grundmauern der ältesten Klosterkirche der Kanaren

Betancuia-Klosterkirche

Bei Ausgrabungen in Betancuria auf Fuerteventura wurden die ursprünglichen Überreste der Kirche des Franziskanerklosters San Buenaventura dokumentiert, das Anfang des 15. Jahrhunderts gegründet wurde und als Beispiel für die erste klösterliche Mission auf den Kanaren gilt. Dies gab die Archäologen am 18.04.2024 bekannt.

In einer Mitteilung betonte die Firma „Tibicena, Archäologie und Kulturerbe“, die mit den Arbeiten beauftragt wurde, dass das Gebäude zwar sehr lange, von 1413 bis1823, existierte, aber dennoch über seine ursprüngliche Gestalt und sogar darüber, wie es zerstört wurde, nur sehr wenig bekannt ist.

Das Forschungs- und Ausgrabungsteam der Firma, geleitet von Marco Antonio Moreno, konnte die ältesten und am besten erhaltenen Originalmauern datieren und dokumentieren, die unmittelbar nach der Eroberung der Kanaren entstanden sind, heißt es in einer Pressemitteilung.

Moreno erklärte, dass die Datierungen, die unabhängig in Laboren in Barcelona und Polen durchgeführt wurden, bestätigen, dass es sich um die ursprüngliche Kirche handelt, die ab 1413 erbaut wurde. Dies wird unter anderem durch die Datierung des Kalks bestätigt, mit dem die Mauern versiegelt wurden und der als original nachgewiesen wurde.

„Dies verleiht den noch auszugrabenden Überresten großen Wert und Potenzial“, sagte er.

Er berichtete auch, dass Tibicena im Jahr 2018 mit Unterstützung der Generaldirektion für Kulturerbe ein Projekt zur Wiederherstellung eines zunächst unscheinbar wirkenden Bereichs startete.

Die folgenden Ausgrabungen, die letzte im Jahr 2022 mit Unterstützung der Inselregierung von Fuerteventura (Cabildo), eröffneten „eine äußerst wichtige neue Forschungslinie“, heißt es.

Die ersten Arbeiten dokumentierten die Überreste des verschwundenen Kreuzgangs sowie verschiedene Wasserinfrastrukturen. Ebenso wurden menschliche Überreste gefunden, was der landläufigen Meinung widersprach, die Kirche sei in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts aufgegeben worden.

Die größte Überraschung ergab sich jedoch im Chor der Kirche, wo Mauerreste aus dem 17. Jahrhundert entdeckt wurden, zu einer Zeit, als das Kirchenschiff laut historischen Dokumenten vom Felsen getrennt wurde, um Feuchtigkeitsprobleme zu vermeiden.

In diesem Umfeld entstanden auch andere Bauten, die ursprünglich mit den Gavias (von Steinmauern umgebene Felder) der Region in Verbindung gebracht wurden.

Die Morphologie und Anordnung der Elemente führten zu einer Ausweitung der archäologischen Ausgrabungen, obwohl es aufgrund des Geländes sehr schwierig war, dort zu arbeiten.

Die Ergebnisse dieser Arbeiten ermöglichten nicht nur neue Erkenntnisse über Größe und des Verlaufs dieser Mauern. Ihre Datierung hat außerdem bestätigt, dass wir vor der ursprünglichen Kirche stehen, die ab 1413 erbaut wurde, womit es sich um die ältesten und am besten erhaltenen Mauern handelt, die unmittelbar nach der Eroberung der Kanaren entstanden sind“, spezifizierte Moreno.

Er schloss daraus, dass all diese Funde das Klosterareal zu einem wertvollen Erbe aus der Zeit nach der Eroberung Fuerteventuras machen.

Der Verantwortliche von Tibicena betonte jedoch, dass „eine umfangreiche archäologische Intervention noch aussteht, die auch in Zukunft weiterhin zur Steigerung des historischen Wertes des Ortes beitragen wird“.

Der Archäologe erklärte, dass die Komplexität des Ortes derzeit einen langfristigen Ansatz erfordert, der die aktuellen Erwartungen übertrifft.

Daher hofft er, dass bald mit der Diözese, der das Grundstück gehört, „die notwendigen Schritte zur Erhaltung und zur Erweiterung des Wissens über dieses wertvolle Gelände koordiniert werden können und dass die Möglichkeit zur öffentlichen Präsentation der archäologischen Überreste geschaffen wird“.

Bestimme den Lohn für unsere Arbeit!

Wenn Du unsere Inhalte nützlich, unterhaltsam oder informativ findest, kannst Du den Lohn für unsere Arbeit selbst bestimmen. Das geht ganz einfach über diesen Link:

681485de690947e2a3ac44ba1a1fad40
https://www.fuerteventurazeitung.de/du-bestimmst-den-lohn-fuer-unsere-arbeit/ banner 300x250 Bestimme den Lohn

Weitere Beiträge im Bereich Fuerteventura Nachrichten