Vom Loch zum Parkplatz. Können die Geschäftsleute von Morro Jable endlich aufatmen?

Das Projekt zur „Dynamisierung des Einzelhandels“ von Morro Jable hätte beinahe zu dessen Aussterben geführt. Monatelang musste die Anwohner und Geschäftsleute im alten Ortskern von Morro Jable Staub, Lärm und aufgerissene Straßen ertragen, während Gemeinde und Inselverwaltung im Schneckentempo die Umwandlung der beiden ehemaligen Hauptstraßen des Ortes in eine Fußgängerzone umbauten.

Als das Ende der Bauarbeiten nach monatelangen Verzögerungen endlich abzusehen war, schienen die Verantwortlichen einen für die „Dynamisierung“ der Zone essentiellen Punkt unter den Tisch fallen lassen zu wollen: Durch die Umwandlung in eine Fußgängerzone waren rund 200 Parkplätze in Morro Jable vernichtet worden.

Für den Bau des geplanten Parkhauses an der Stelle, wo früher ein Gebäude der Gemeindeverwaltung stand, fehlte das Geld und genauso wie in der Gemeindekasse klaffte in bester Zentrumslage von Morro Jable ein riesiges Loch im Boden, das weder schön anzusehen noch für irgendetwas nützlich war.

Angesichts der Lethargie der Verwaltung gründeten die betroffenen Geschäftsleute einen Verein, um ihre Interessen zu bündeln. Als eine der ersten Amtshandlungen meldete der Verein eine Demonstration an, auf der ein Sarg als stellvertretend für den Einzelhandel von Morro Jable zu Grabe getragen werden sollte. Gleichzeitig kündigte der Verein an, die Demonstration abzusagen, falls die Behörden unverzüglich eine Lösung des Parkplatzproblems schaffen.

Angesichts der drohenden schlechten Presse konnte plötzlich alles ganz schnell gehen. Innerhalb weniger Tage rückten Bagger und LKW an und verfüllten die große Baulücke im Herzen von Morro Jable mit rund 8.300m³ Material und schufen somit provisorische Parkplätze. Kurze Zeit später wurde die ca. 5.000m² neu geschaffene Fläche dann sogar noch asphaltiert. In den „kommenden Wochen“ sollen nun noch Bordsteine und Markierungen angebracht werden. Mit ca. 200 Stellplätzen soll der neue provisorische Parkplatz die verlorenen Parkplätze im Zentrum zahlenmäßig in etwa ausgleichen.

Ein nach wie vor ungelöstes Problem dürfte der Lieferverkehr zu den Geschäften in der Fußgängerzone sein. Gerüchten zufolge will die Gemeinde die Zufahrt für Lieferanten in den frühen Morgenstunden gestatten. Wer die Logistik-Ströme auf Fuerteventura kennt, dass Lieferanten und Kuriere in Morro Jable frühestens gegen Mittag ausliefern.

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