Deutsche Studenten erforschen die Geologie der Insel

Anfang März begrüßte Fuerteventura eine Gruppe deutscher Studenten der Technischen Universität Darmstadt, die mit ihrer Forschungsarbeit vor Ort die Geologie der Insel ergründen wollen.

Mit dem konstant warmen Klima liegt Fuerteventura nicht nur bei Strandurlaubern hoch im Kurs. Hobby- und Profisportler wissen die Vorzüge der Insel zu schätzen, Wanderliebhaber fühlen sich von den vielfältigen Naturschätzen angezogen und auch Astronomen und Vogelliebhaber kommen dank der zahlreichen Beobachtungsmöglichkeiten auf ihre Kosten. Wie der Tourismusbeauftragte Blas Acosta erklärte, zählt auch die Geologie der Insel zu den bedeutendsten Schätzen des Reiseziels. Und genau diese Kombination aus Tourismus und Wissenschaft bildet die Grundlage einer Expedition, bei der ein deutscher Geologie-Professor zusammen mit 28 seiner Studenten aus dem hessischen Darmstadt nach Fuerteventura reiste. Ziel der Reise ist es, das Bergmassiv von Betancuria zu erforschen – eine einzigartige Zone, die sich mit ihrem unverwechselbaren Naturhabitat vom Rest des Inselgebiets abhebt. Das Bergmassiv besteht nämlich aus Gesteinsmaterial, das älter ist, als die kanarische Inselgruppe selbst. Dieses sogenannte Grundgebirge erstreckt sich über eine Länge von 40 Kilometern entlang der westlichen Inselküste. Mitten im Bergmassiv der historischen Gemeinde Betancuria erstreckt sich der Landschaftspark „Parque Rural“ über eine Fläche von 16.210 Hektar, die sich in verschiedene Bereiche aufteilt. Eines der wohl einzigartigsten Areale ist wohl das Naturdenkmal von Ajuy, das mehr als 30 Hektar Land bedeckt und über Anlagerungen alter Materialien von hohem wissenschaftlichem Interesse verfügt. Dazu gehören beispielsweise alte Meeressedimente sowie zahlreiche Fossilien ausgestorbener Meerestiere. Die Einzigartigkeit des Landschaftsparks zog auch bereits das Gemeinschaftsinteresse auf sich, als das Gebiet zur besonderen Schutzzone für Vögel erklärt wurde und in die Liste der geschützten LIC-Gebiete aufgenommen wurde. Für die Studentengruppe aus Deutschland gibt es also besonders innerhalb des „Parque Rural“ vieles zu entdecken, das von hohem geologischen Interesse ist. So zum Beispiel mesozoische Sedimente aus dem alten Ozeanboden, die an der Küste zwischen Montaña Blanca und dem Norden von Caleta de la Peña Vieja zu finden sind. Auf keiner anderen Vulkaninsel weltweit wurden jemals Sedimentreste aus dem Ur-Meeresgrund entdeckt. Erwähnenswert sind auch unterseeische Ablagerungen von Lava und Pyroklasten, die im Barranco de Los Molinos, am Strand von Los Mozos bis hin zum Tablero de Janey gefunden werden können. Einzigartig ist außerdem das stark kristallisierte Grundgestein um die Ortschaft Mézquez herum, das als Ergebnis einer thermischen Metamorphose feine weiße Streifen auf dem dunklen Grund aufweist.

Neben den geologischen Vorzügen dieses Gebiets bildet der Landschaftspark außerdem den Lebensraum von 54 verschiedenen Wirbeltierarten, darunter zahlreicher unter Naturschutz stehender Exemplare. Zu den seltenen einheimischen Säugetieren zählt neben der stark gefährdeten Kanaren-Spitzmaus (Crocidura canariensis) außerdem die unter Naturschutz stehende Weißrandfledermaus (Pipistrellus kuhlii), die bisher als einzig bekannte Fledermausart auf Fuerteventura gilt. Auch gefährdete Reptilien, wie der Purpurarien-Skink (Chalcides simonyi) sind dort anzutreffen. Die knapp 16.209 Hektar große Vogelschutzzone innerhalb des Landschaftsparks beherbergt stark gefährdete Vogelarten, wie die kanarische Kragentrappe oder den heimischen Schmutzgeier. Das Küstengebiet wiederum schließt unter anderem vom Aussterben bedrohte Muschelarten, wie die Muschelschnecke „lapa“ (Patella candei) mit ein.

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