Neuer Teilnehmerrekord bei Strandreinigungsaktion „Limpia Cofete“

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Das unter Naturschutz stehende Küstenareal von Cofete erstreckt sich zusammen mit der weiter nördlich gelegenen Playa de Barlovento auf über vierzehn Kilometern Sandstrand. Auf den ersten Blick mag dieser zwar einen unberührten und sorglosen Eindruck hinterlassen, bei genauerem Hinsehen jedoch lässt er erahnen, wie unvorstellbar viel Müll in den Meeren unserer Welt umhertreibt. Aus den Augen, aus dem Sinn, wie es so schön heißt. Dieser Leitspruch trifft aber spätestens dann nicht mehr zu, wenn der vermeintlich entsorgte Unrat wieder an Land geschwemmt wird oder sich in Form von Mikroplastik sogar in den kleinsten Organismen festsetzt.

Um zumindest einen Teil dieser Last von der einzigartigen Strandlandschaft zu nehmen und das Problem beim Schopfe zu packen, indem man ein gewisses Umweltbewusstsein vermittelt, werden von der privaten Interessengemeinschaft „Limpia Cofete“ seit 2014 Beachcleaning-Aktionen organisiert. Seit der ersten Strandreinigung sind die Teilnehmerzahlen von Jahr zu Jahr gestiegen. Mittlerweile ist aus einer überschaubaren Gruppe ein richtig großes Team aus Helfern geworden, das nicht nur Organisatoren, Einheimische und ausländische Residenten mit einschließt, sondern auch immer mehr Touristen anlockt, die während ihres Urlaubes mit anpacken wollen. Mit rund 120 Freiwilligen aus den unterschiedlichsten Ländern und bunt gemischten Altersstufen wurde bei der diesjährigen Aktion am 26.02.2017 zum wiederholten Male ein neuer Rekord erreicht. Gemeinsam eröffneten die Helfer damit die Saison der europaweiten Initiative „Let’s Clean Up Europe.“

Neben einer Gruppe deutscher Austauschschüler von der Berthold Brecht Oberschule in Berlin und einer Urlauberin aus Bayern, die ihren Aufenthalt auf der Insel gezielt nach der Teilnahme an der Aktion ausgerichtet hatte, war diesmal sogar die spanische Meeresbiologin Patricia Ostiategui aus Gran Canaria mit dabei, die dazu extra auf die Nachbarinsel gereist war. Die Doktorandin von der Universität Las Palmas arbeitet aktuell an einer Studie, die die Auswirkungen der Meeresverschmutzung auf Fuerteventura und die dort lebenden Meeresschildkröten verdeutlichen soll. Unterstützt durch die Umweltschutzbeauftragte der Gemeinde Pájara versuchte sie während der Strandreinigung speziell Kinder und Jugendliche über die Konsequenzen zu informieren, die der Müll für das marine Ökosystem und die kanarischen Strände mit sich bringt. Viele Teilnehmer waren zudem sehr erstaunt, als ihnen erklärt wurde, dass die beschämende Situation im Großen und Ganzen auf unsere Wegwerfgesellschaft zurückzuführen ist. Bilder von verstümmelten Schildkröten sollten zeigen, dass der Abfall für Meereslebewesen lebensgefährlich sein kann und dringender Handlungsbedarf besteht. Immerhin ist von Hunderten von Arten bekannt, dass sie sich in Müllteilen verheddern, strangulieren oder verletzen. Fast die Hälfte aller Wal- und Delfinarten, über ein Drittel der Seevögel, alle Arten von Meeresschildkröten und viele Fische fressen sogar versehentlich Plastikmüll. Zur Aufklärung der Expertin gehörte es auch, den anwesenden Kindern zu zeigen, was zu tun ist, wenn man auf verletzte Tiere trifft.

Der Schwerpunkt der diesjährigen Aktion lag dabei vor allem auf dem Einsammeln sehr kleiner Plastikteile, bevor sie in Form von Mikroplastik in die Nahrungskette der Meerestiere gelangen können. Eingeteilt in vier Gruppen wurde vom El Roque bis zur Halbinsel El Islote ein knapp sieben Kilometer langer Strandabschnitt gesäubert und am Ende gut eine Tonne Abfall eingesammelt. Große Unterstützung erhielt die Gruppe ebenfalls durch das Umweltamt der Gemeinde Pájara in Form von zwei Pick-ups und Ausrüstung wie Keschern zum Aussieben kleiner Plastikteile. Zudem stand ein Quad zur Verfügung, damit der Müll anschließend aus den entlegenen Zonen abtransportiert werden konnte.

Obwohl durch die höhere Teilnehmeranzahl eine gewisse Koordinationsarbeit notwendig war, um alle Helfer am Treffpunkt für den Transfer nach Cofete in Fahrzeuge unterzubringen, wurde das Angebot Fahrgemeinschaften zu organisieren sehr gut angenommen und in die Tat umgesetzt. Nach dem Erfolg der diesjährigen Initiative ist die nächste und insgesamt fünfte Aktion bereits für Februar 2018 angesetzt.

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