Aufregung in Matas Blancas: droht schon im Herbst ein neues Flottenmanöver vor Fuerteventuras Küste?

Marinetaucher Matas Blancas 3

Am Nachmittag des 05.09.2018 erhält Victor Sosa, Inhaber der Wassersportstation in Matas Blancas, einen überraschenden Anruf von seinem 11-jährigen Sohn: „Papa, die lassen uns nicht Windsurfen. Da sind plötzlich Taucher vom Militär an den Strand gefahren und haben alle vom Wasser gejagt.“

Tatsächlich bringen die Marinetaucher Bojen vor dem Strand von Matas Blancas aus, mit dem sie die Benutzung dieses Bereiches vorübergehend einschränken. „Wir führen einen Erkundungstauchgang für ein Flottenmanöver durch, das im Oktober oder November hier stattfinden wird“, erklärt der Offizier, der den Einsatz leitet.

Schlimme Erinnerungen an Massensterben von Walen

Das weckt schlimme Erinnerungen an das Jahr 2002. Damals strandeten am 24.09. auf Fuerteventura und Lanzarote mindestens 14 Zahnwale. Gleichzeitig fand vor der Küste Fuerteventuras das NATO-Flottenmanöver NEOTAPON statt. Am Strand von Matas Blancas wurde damals eine Anlandung von Truppen und militärischem Gerät durchgeführt.

Das Militärmanöver und das damit offenbar in Zusammenhang stehende Walsterben zog heftige Bürgerproteste nach. Auch wenn es damals noch keine wissenschaftliche Beweise für die Ursächlichkeit des Manövers für das Verenden der Wale gab, empfahl die EU 2004, bei Flottenmanövern auf den Einsatz von Sonargeräten zu verzichten. Man vermutete, dass die Sonare zum Aufspüren von U-Booten im Organismus der Tiere tödliche Schäden verursachten.

Bei der Untersuchung einer Walstrandung vor den Bahamas wurden die Kadaver eingehend untersucht. Bei der Nekropsie fand man Verletzungen, die auf ein Akustiktrauma hinwiesen. Als Verursacher vermutete man die Sonargeräte der US-Marine-Schiffe.

Anti-U-Boot-Sonar als Todesursache wissenschaftlich erwiesen

Auch bei den verendeten Tieren von Fuerteventura und Lanzarote fand man ähnliche Verletzungen. Inzwischen halten Wissenschaftler für erwiesen: Durch den Einsatz von Sonargeräten bei den Zahnwalen wird eine Dekompressionskrankheit ausgelöst. Diese kann auch beim Menschen beim Tauchen auftreten.

Geschockt von der Aussage des Offiziers hat Victor die Information sofort an die Gemeinde, die Inselverwaltung und die Kanarische Regierung weitergeleitet. Dort wusste man nichts von einem möglicherweise bevorstehenden Manöver.

Auf Anfrage des Cabildos hat das Verteidigungsministerium in einer Mitteilung dementiert, dass ein Flottenmanöver vor Fuerteventura geplant sei. Der Erkundungstauchgang sei ein reiner Routineeinsatz gewesen, der lediglich einer periodischen Bestandsaufnahme der Unterwassersituation diene.

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1 Kommentar

  1. EIN MANÖVER WÄRE EINE RIESENSAUEREI:STERBEN NICHT SCHON GENUG FISCHEßDAZU MÖCHTE ICH ANMERKEN;DAS AM STRAND IN JANDIA AUCH ACHTLOS MIT PLASTIKMÜLL UMGEGANGEN WIRD:MORGENS WENN ICH AM STRAND LAUFE KÖNNT MAN EINEN SACK VON TÜTEN SPIELSACHEN AUFSAMMELN: MAN MÜSSTE ES MIT GELDBUSSEN BESTRAFEN: GENAU SO MIT ACHTLOS WEGGEWORFENEN ZIGARETTEN KIPPEN

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