Die Lüge des Verteidigungsministeriums: spanische Marine plant doch Flottenmanöver vor Fuerteventura

Armada Juan Carlos 1

Unter dem Namen Gruflex-18 plant die spanische Marine nun doch noch für das Jahr 2018 ein großes Flottenmanöver vor Fuerteventura. Das Manöver ist als nationale Übung im „Veranstaltungskalender“ der Nato für den Zeitraum vom 14-23.11.2018 eingetragen.

Noch im September 2018 hatte das spanische Verteidigungsministerium dementiert, dass ein Flottenmanöver vor Fuerteventura geplant sei. Zuvor hatten Marinetaucher am 05.09.2018 am Strand von Matas Blancas einen Erkundungstauchgang durchgeführt. Anfragen und Proteste der lokalen Behörden wurden vom Verteidigungsministerium damals als unbegründet abgewiegelt.

Cabildo: „Manöver nicht verträglich mit fragilem Tourismus…“

Die neuerlichen Nachrichten haben bereits zu unterschiedlichen Reaktionen geführt. So haben sich die Gemeinden von Puerto del Rosario und von Tuineje sowie das Cabildo de Fuerteventura gegen die Durchführung des Militärmanövers ausgesprochen. Diese drei Gebietskörperschaften werden von der nationalistischen Coalicion Canaria (CC) regiert.

Die Gemeinde von Pájara mit ihrem sozialistischen Bürgermeister Rafael Perdomo (PSOE), hat den Nationalisten dagegen vorgeworfen, die bevorstehenden Manöver zur Wahlkampfpropaganda zu missbrauchen.

Marcial Morales (CC), Präsident des Cabildo, bezweifelt die Verträglichkeit von solchen Manövern mit dem fragilen Tourismus auf Fuerteventura. Er forderte, dass solche Manöver ausschließlich auf dem Truppenübungsplatz in Pájara durchgeführt werden. Diverse Bürgermeister hätten sich an das Cabildo gewendet, um ihre Ablehnung zum Ausdruck zu bringen.

Pájara: „Das Manöver bedeutet keine Gefahr…“

Der Bürgermeister von Pájara, Rafael Perdomo (PSOE) meint dagegen, dass von den Manövern keine Gefahr ausgehe. Es würden weder Radar noch Sonar eingesetzt werden, was die Meeresfauna schädigen könnte. Er bezichtigte die CC, mit dem Thema „Militär“ Wahlkampf zu machen. „Erst war es die Legion, dann der Truppenübungsplatz in Pájara und nun die Manöver der Armada. Sie werden nicht müde, denn sie verstehen immer noch nicht die unsere geografische Lage und die Notwendigkeit, dass die Soldaten für jegliche Einsatzsituation trainiert sind.“

Der Bürgermeister von Tuineje, Sergio Lloret (CC), äußerte sich gegen die Manöver: „Wir verstehen nicht, wie man ein Landungsmanöver ausgerechnet am Strand von Tarajalejo planen kann, dem einzigen Strand mit „Blauer Flagge“.

Auch die Militärs zeigen sich aufgrund des Widerstands seitens der Behörden Fuerteventuras verstimmt. Der Admiral des Kanarischen Seekommandos, Juan Luis Sobrino Pérez-Crespo, und sein Team hatte sich mit dem Präsident des Cabildos und den Bürgermeistern von Puerto del Rosario, Tuineje und Pajara getroffen, um die Details des Manövers darzulegen. Dabei hätte die militärische Delegation die Unterstützung der Behörden erfahren und es hätte keine Einwände gegeben. Nun aber hätte man sich nachträglich ablehnend geäußert.

Gruflex-18 ist das größte nationale Manöver der Spanischen Armada. Trainiert werden soll ein amphibisches Krisenszenario. Als Manöverorte sind Matas Blancas, Tarajalejo und die Playa La Solapa auf der Westseite in der Nähe des Truppenübungsplatzes von Pájara angekündigt.

Flagschiff des Manövers soll die „Juan Carlos I“ sein. Der Hubschrauberträger ist das größte Schiff, das jemals im Dienst der Armada stand. Dieses Schiff für amphibische Angriffe wird von Minenjägern, Fregatten und Luftfahrzeugen begleitet. Rund 1.000 Soldaten, darunter auch Elitetruppen wie Kampfschwimmer, sollen bei dem amphibischen Manöver trainieren. Auch die italienische Marine will sich mit Mensch und Material an der Übung beteiligen.

Erinnerungen an Walsterben im Jahr 2002

Bei Flottenmanövern werden bei Fuerteventuras Bevölkerung schlimme Erinnerungen wach. Beim letzten großen Natomanöver NEOTAPON 2002, ebenfalls mit Landemanövern in der Bucht von Matas Blancas, kam es im September 2002 zu einem Massensterben von Walen und heftigen Bürgerprotesten.

Ein kausaler Zusammenhang wurde von den Militärs zunächst bestritten. Mittlerweile gilt es als wissenschaftlich erwiesen, dass die Tiere durch die Sonargeräte der Schiffe geschädigt worden waren, was zum Tod führte.

Die Armada hatte seitdem auf Flottenmanöver mit Sonareinsatz in kanarischen Gewässern verzichtet.

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4 Kommentare

  1. Wir die direkt an der zone militaer wohnen ,werden von salven umschossen !helikopter fliege bis zu 30 m ueber den hausdaechern hinweg ,mit heraushaengenden soldaten die ihre schusswaffen geziehlt nach unten richten , auf der hauptstrasse attacken angeriffe der Helikopter, (video vorhanden )einfahrt playa negra ,eine kleine piste die an privathaeusern vorbeifuehrt,1m bis zum kuechenfenster, rasen !!!!bis zu hundert fahrzeuge des militaers durch ,keine ruecksicht auf die eigentuemer und bewohner ,soviel zu isla biosphaere , und in der nacht laufen sie auf privatgrundstuecken schwer bewaffnet herum und spielen krieg!!

  2. Und schon wieder hat sich der allem Anschein nach allwissende Bürgemeister von Pajara Senior Rafael Perdomo voll in Szene gesetzt, indem er die Machenschaften des Militärs anscheinend ganz toll findet!
    Er ist jedenfalls davon überzeugt zu wissen, dass keine Gefahr von den Militär Manövern, einschließlich den Landemanövern auf dem mit blauer Flagge ausgezeichneten Strand von Tarajalero ausgehe!
    Ob sich solche Militär Manöver auf FUE eventuell negativ auf den Tourismus auswirkt scheint ihm hierbei völlig egal zu sein!
    Ich möchte hier nochmals auf das große Massensterben auf Grund der Flottenmanöver im Jahr 2002 hinweisen ,dass nachweislich auf Grund des einsetzen von Sonargeräten der Schiffe verursacht wurde.
    Und was die Zusage des Militärs betrifft, dass dieses mal kein Sonar verwendet würde, dazu möchte ich mich hier nicht äußern!
    Saludos Adolfo

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