Der „Saladar de Jandia“ ist ein einzigartiges und geschütztes Ökosystem. Auf dieser Salzwiese wachsen zahlreiche Halophyte, also Salz liebende Pflanzen. In Abhängigkeit von den Mondphasen wird der Saladar zyklisch überflutet. Dadurch werden Sedimente angeschwemmt, die die Halophyten mit Nährstoffen versorgen. Aufgrund der hohen Spezialisierung des Ökosystems ist es auch besonders empfindlich gegenüber Störungen von außen.
Die Inselverwaltung (Cabildo) von Fuerteventura hat rund 63m³ invasiver Pflanzen aus dem Saladar de Jandía entfernt. Die betroffene Fläche von rund 250m² grenzte direkt an die Promenade. Mitte November 2018 fanden die Arbeiten im Rahmen des Projekts zur „Erkennung und Beseitigung invasiver exotischer Flora auf den Kanaren“ statt.
Gemäß Protokoll wurden so z.B. Exemplare der Mimose (Desmanthus pernambucanus), des Blaugrünen Tabaks (Nicotiana glauca) oder Rizinus (Ricinus sp) abgetragen. Die Abfälle kamen anschließend in eine kontrollierte Deponie. Mithilfe regelmäßiger Überwachung will man ein erneutes Nachwachsen verhindern.
Laut Präsident des Cabildo von Fuerteventura, Marcial Morales, arbeite man stetig daran, die heimische Flora zu schützen und ihre Erhaltung zu sichern. Hierzu müsse man v.a. gegen invasive Arten vorgehen. Denn diese wirken sich negativ auf die Biodiversität aus. „Das Ziel liegt in der Früherkennung schädlicher Arten, die Gebiete mit hohem ökologischen Wert einnehmen.“, so die Beauftragte für Umwelt, Natalia Évora.
Biologische Invasoren vernichten Artenvielfalt
Biologische Invasion ist neben der Zerstörung von Lebensräumen Ursache Nr. 1 für den Verlust der weltweiten Artenvielfalt. Durch den ständigen Waren- und Personenverkehr zwischen verschiedenen geografischen Regionen hat die Verbreitung von Flora und Fauna leichtes Spiel. Die gebietsfremden Arten können sich schnell zu Invasoren entwickeln. Diese sind letztlich für erhebliche Umweltschäden und ein enormes Artensterben verantwortlich.
Im Vergleich zum Festland ist das zerstörerische Ausmaß auf den Kanaren noch viel höher. Die hier heimischen Arten sind nämlich unter besonderen ökologischen Bedingungen entstanden. Derart isolierte Ökosysteme reagieren viel sensibler auf Veränderungen als fremde Arten. Gründe sind der fehlende Schutz vor Fressfeinden, die geringe genetische Vielfalt sowie eine höhere Anfälligkeit gegenüber exotischen Krankheitserregern. Die Folgen biologischer Invasionen sind somit verheerend.
Für Ozean-Inseln, wie die Kanaren, nimmt die Anfälligkeit für einen solchen Befall stark zu. Dies führt zu extremen Veränderungen, die sogar auf Ökosystem-Ebene spürbar sind. Die Kanaren weisen weltweit mitunter die höchste Dichte an endemischen Arten auf. Fast ein Drittel der einheimischen Landpflanzen kommen nur auf den Kanaren vor. Bei einem Großteil beschränkt sich der Lebensraum sogar auf nur eine Insel.
Was die von außen eingeschleppten Arten betrifft, so wird die Zahl auf den Kanaren auf 1.567 (11 Prozent) geschätzt. Von all diesen gelten 183 als invasiv.
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