Hafen von Gran Tarajal nach Umweltkatastrophe noch immer kontaminiert

Luftbild Gran Tarajal Hafen w

21 Monate nach der Umweltkatastrophe im Hafenbecken von Gran Tarajal ist der Boden im Hafen noch immer kontaminiert und voller Unrat.

Am 28.02.2018 hatte sich bei einem Sturm zunächst ein Lastkahn, der im Hafen von Gran Tarajal festgemacht war, losgerissen und ist versunken. Während der Sturm „Emma“ über Fuerteventura wütete sind dann noch weitere Schiffe im Hafenbecken versunken.

Die Kanarische Hafenbehörde hatte der koreanischen Reederei K-Marine am 15.11.2017 die Genehmigung erteilt, 6 Lastkähne, drei Schlepper und ein Unterstützungsboot ab dem 26.12.2017 für das gesamte Jahr 2018 im Hafen von Gran Tarajal festzumachen. Die Kähne waren mit Baumaschinen, Kränen und Fahrzeugen beladen, die später wohl nach Afrika verschifft werden sollten.

Die Gebühren für die Liegezeit betrugen 134.580€.

Doch dieser Deal kam die Kanarische Regierung teuer zu stehen. Denn die Reinigung des Hafens an der Ostküste Fuerteventuras hat bisher rund 6 Mio. Euro gekostet.

Bei dem Unglück sind nicht nur die Schiffe mitsamt ihrer Ladung versunken. Es hatten sich auch mindestens 227.894 Liter Diesel, Benzin und Schmierstoffen ins Meer ergossen. Der Boden des Hafens hatte sich über Nacht in eine Schrotthalde verwandelt.

Die Eindämmung des Ölfilms hatte sich über viele Tage, die Beseitigung des Schrotts am Meeresgrund über Monate hingezogen. Über Gran Tarajal lag je nach Windrichtung tagelang ein beißender Geruch nach Treibstoffen und Chemikalien.

Im August 2018 kam dann von der Kanarischen Regierung, dass die Aufräumarbeiten weitgehend abgeschlossen seien.

Hafen offenbar immer noch nicht von Schrott befreit

Nach der Katastrophe hatte die Hafenbehörde einen „Plan zur Umweltüberwachung“ aufgestellt. Dieser hatte insgesamt die Erstellung von 7 Gutachten durch die Umweltbehörde vorgesehen, mit denen der Fortschritt der Renaturalisierung des Meeresbodens und die Wasserqualität in Umgebung des Hafens kontrolliert werden sollte.

Wie sich jetzt herausgestellt hat, hat die Hafenbehörde bereits seit März 2019 kein weiteres Gutachten mehr erstellt. Insgesamt soll es bisher nur drei von sieben geplanten Gutachten geben.

In diesem letzten Gutachten wurde festgestellt, dass am Boden des Hafens noch immer reichlich Unrat liegt. Außerdem gibt es noch immer Zonen mit kontaminierten Sedimenten, die beseitigt werden müssen.

Die Kontrolle der Wasserqualität in der Nähe des Hafens von Gran Tarajal ist aus zwei Gründen sehr wichtig: zum einen befindet sich direkt neben dem Hafen ein Badestrand. Zum anderen befindet sich in unmittelbarer Nähe eine Entnahmestelle für die Meerwasserentsalzungsanlage, die für die Wasserversorgung des Südens von Fuerteventura lebensnotwendig ist.

 
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