Wassernotstand auf Fuerteventura: Inselregierung vergibt Aufträge für 6 Mio. im Eilverfahren

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Die Wasserversorgung auf Fuerteventura ist alles andere als modern und zuverlässig. Die Meerwasserentsalzungsanlagen, aus denen 100% des auf Fuerteventura genutzten Trinkwassers stammt, sind zum größten Teil veraltet. Dasselbe gilt für die diversen Wasserspeicher, die auf der ganzen Insel verteilt sind.

Die Rohre des Wassernetzes sind löchriger als ein schweizer Käse und werden an vielen Stellen nur noch durch Flicken zusammengehalten.

Mangelhafte Planung, Pfusch am Bau, fehlende Wartung sowie Personalmangel sowohl in der Führungsetage als auch auf der technischen Ebene sorgen dafür, dass viele Orte auf Fuerteventura insbesondere im Sommer oft tage- der gar wochenlang ohne fließendes Wasser auskommen müssen.

Die Einwohner auf Fuerteventura müssen mit diesen Problemen schon seit Jahren, mancherorts seit Jahrzehnten, leben.

Im Juni 2019 hatten wir in der Fuerteventura-Zeitung über zwei Gutachten berichtet, die den desaströsen Zustand der Wasserversorgung bescheinigten.

Fuerteventura ruft den Wassernotstand aus

Im Sommer 2019 erreichten die Probleme in der Wasserversorgung ihren traurigen Höhepunkt. Nicht nur Privathaushalte, sondern auch die Landwirtschaft litt unter Wassermangel. Die Proteste wurden immer lauter und auch den Politikern wurde offenbar klar, dass man diese Missstände den Bürgern nicht weiter zumuten konnte.

Da die Verantwortlichen in der Inselregierung und in der Führungsetage des Wasserversorgungskonsortiums CAAF ihre Hausaufgaben in Form von Planungen und Projekten für die Generalüberholung des Wassernetzes noch immer nicht gemacht hatten, beschloss man kurzerhand die Ausrufung des Wassernotstands für Fuerteventura, der am 08.01.2020 in Kraft getreten ist.

Dieser ist im kanarischen Gewässergesetz eigentlich für das Versiegen von natürlichen Wasservorkommen infolge von anhaltender Dürre oder sonstigen Naturkatastrophen vorgesehen und nicht für menschliches Planungsversagen. Einen naturbedingten Wassernotstand kann es also definitionsgemäß eigentlich nur auf den Kanareninseln geben, deren Trinkwasserversorgung tatsächlich auf natürlichen Wasservorkommen basieren, wie etwa auf Gran Canaria oder Teneriffa. Auf Fuerteventura stammt das Trinkwasser jedoch zu 100% aus Meerwasserentsalzungsanlagen.

Die Situation des Wassernotstands hat für die Verantwortlichen den Vorteil, dass sie die Ausschreibungen für Investitionen im Eilverfahren durchführen können. Der Zuschlag kann an Bieter erfolgen, die zuvor zur Abgabe von Angeboten eingeladen worden sind.

6 Millionen für Investitionen in Fuerteventuras Wasserversorgung

Das Cabildo de Fuerteventura hat in einer Pressemitteilung vom 22.04.2020 bekannt gegeben, dass es einen „Notfallplan eingeleitet hat, um die Wasserversorgung auf der Insel mit Maßnahmen im Wert von 6 Millionen Euro zu garantieren.“ Dies nannte das Cablido eine „strategische Maßnahme, die beinhaltet, die Produktion von entsalztem Meerwasser auf der Insel zu steigern und wichtige Reparaturen am Versorgungsnetz durchzuführen.

Man habe am 17.04.2020 insgesamt 12 Maßnahmen im Einladungsverfahren vergeben, an denen sich bis zu 8 Firmen beteiligt hätten. Diese werden zweifellos eine deutliche Verbesserung der Wasserversorgung herbeiführen, hieß es in der Pressemitteilung.

Zu den Maßnahmen gehören die Reparatur an den Speichern von La Herradura und Fimapaire, die Erneuerung und Vergrößerung der Leitungen zwischen Fimapaire und Morro del Puerco, zwischen Lajares und El Roque, zwischen Gran Tarajal und der Pumpstation bei Corral Blanco. Auch die Leitungen zwischen Pájara und Fayagua und zwischen Marcos Sánchez und Guerime sollen erweitert bzw. ausgetauscht werden. Dies dürfte insbesondere die Wasserversorgung in La Pared deutlich verbessern.

Außerdem sollen drei mobile Entsalzungsanlage mit einer Kapazität von 2.000 Kubikmetern pro Tag angeschafft werden.

Aus der Pressemitteilung ging nicht hevor, ob den jetzt nach jahrelanger Lethargie im Eilverfahren durchgeführten Maßnahmen eine gründliche und bedarfsgerechte Plaung vorausgegangen ist.

Rohrbrüche wie dieser sind auf Fuerteventura an der Tagesordnung
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11 Kommentare

  1. Die Zeit ohne Touristen kann man nutzen, um die Wasserversorgung zu reparieren. Technisch auf aktuellen Stand bringen, Sonne statt Diesel. Mindestens auf den Stand von Lanzarote bringen, wo ich in 4 Wochen keinen einzigen Wasserrohrbruch gesehen habe. Geld genug ist aus den Tourismuseinnahmen der letzten Jahre doch wohl da. Arbeitskräfte sind auch genug verfügbar, da sie im Tourismus jetzt nicht beschäftigt werden. Gibt es in Spanien ähnlich hohe Sozialabgaben wie in D ? Dann können die Arbeiter davon bezuschußt werden, analog Kurzarbeitergeld in D.

  2. Hallo ihr lieben. Fuerteventura und irgendwo anders. Probleme gibts überall. Alles kostet viel Geld und ich denke mal alle geben sich Mühe. Diese meckerei hier die geht gar nicht. Man nehme Deutschland. Guckt doch mal genau hin. Die Straßen die Autobahnen. Vieles andere. Hier wird das Geld für mist aus dem Fenster geschmissen. Ich glaube zur Zeit gibts andere Probleme die alle Länder für sich lösen müssen. Ich liebe Fuerteventura. Mir tun alle sehr leid vor allen Dingen die Menschen die dort leben und eingesperrt sind. Das ist alles mehr als traurig.

  3. @ Gabriele Nielebock – ich frage mich ernsthaft, weshalb Sie auf dieser schönen Insel Urlaub machen, wenn doch alles so schlecht ist. In Morro Jable sind Sie mit Sicherheit nicht vom Wassernotstand betroffen. Und so egoistisch wie Sie sind, interessiert es Sie ganz bestimmt nicht, ob die Bevölkerung Wasser hat. Warum regen Sie sich also auf? Meine Empfehlung für Sie: tun Sie sich selbst und den Bewohner von Fuerteventura den Gefallen und nehmen den nächsten Flieger nach Deutschland und kommen Sie nie zurück – solche Gäste braucht die Insel nicht! Ich hoffe, das sich die Vermieter Ihren Namen merken.

  4. Wir wohnen seit einigen Jahren auf Fuerteventura, dieser traumhaften Insel mit den freundlichen, immer offenen und hilfsbereiten Menschen!
    Mit Erstaunen lesen wir seit Wochen die Kommentare von Frau Nielebock…, die den rechtzeitigen Rückflug “ verpasst“ hat….Erst berichtet sie in der Lokalpresse Ihres Wohnortes, wie gut es ihnen auf Fuerteventura gefällt…Nun beschimpft sie in einer Form die spanische Regierung,die Polizei, die Inselsregierung, die Arbeiter u.a. In einer Art und Weise…Warum? Sie tritt die Gastfreundschaft mit Füßen! Es ist peinlich, als Gast so aufzutreten!

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