Das rechtliche Aus für Surfcamps, Hostels und Schlafsäle auf Fuerteventura?

surfcamp-Fuerteventura

Der Beschluss der kanarischen Regierung bezüglich der „Präventionsmaßnahmen zur Neuen Normalität“ beinhaltet einen Satz, der für viele alternative Urlaubskonzepte auf Fuerteventura und den Kanarischen Inseln ein herber Schlag sein dürfte. In Artikel 3.3.g Satz 3 heißt es: „Die gemeinsame Nutzung von Unterkunftseinheiten durch nicht zusammenlebende Personen ist verboten.“ („No se permitirá el uso compartido de unidades de alojamientos por personas no convivientes.“)

Nach dem Wortlaut des Gesetzes bedeutet dies, dass z.B. Freundinnen oder Freunde, die gemeinsam in den Urlaub fahren wollen, obwohl sie zuhause nicht zusammen wohnen, sich nicht ein Hotelzimmer, eine Suite oder gar eine Ferienwohnung teilen dürften. Dasselbe gilt auch für den Chef, der lieber seine Sekretärin anstatt seiner Ehefrau mit in den Urlaub nimmt, um mal ein typisches Klischee zu bedienen. Allerdings dürfte es bei diesen Fällen in der Praxis kaum Probleme geben, da man kaum davon ausgehen muss, dass Hoteliers beim Check In eine Meldebestätigung verlangen werden, um das Zusammenwohnen zu überprüfen.

Für Unterkünfte, deren Geschäftsmodell jedoch gerade die gemeinsame Nutzung einer Unterkunftseinheit ist, dürfte dieser Satz fatale Konsequenzen haben. Dies betrifft in erste Linie Hostels und Surfcamps, die ihre Kunden in Schlafsälen mit Etagenbetten oder in gemeinsam genutzten Ferienwohnungen oder -häusern unterbringen.

Alternative Unterkunftsformen: aus Sicht der kanarischen Regierung unerwünscht

Solche Unterkünfte auf Fuerteventura findet man in großer Zahl auf einschlägigen Internetportalen. Doch ähnlich wie auch die Ferienwohnungen (viviendas vacacionales) gehören solche alternativen Unterkunftsformen nach Auffassung der kanarischen Regierung ohnehin zu einer eher unerwünschten Spezies.

Im Rahmen der kanarischen Gesetze zur Regulierung der Ferienwohnungen hatte man kurzerhand versucht, mit den Ferienwohnungen auch gleich Surfcamps, Bed & Breakfast etc. zu verbieten.

Zwar sind viele der Einschränkungen durch Gerichtsurteile bereits gekippt worden. Dennoch dürfte sich manch eine dieser alternativen Unterkünfte auch schon vor den Vorschriften zur „Neuen Normalität“ mindestens in einer rechtlichen Grauzone bewegt haben. Ob daher die jüngsten Verbotsvorschriften an der gängigen Praxis überhaupt etwas ändern, bleibt abzuwarten.

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27 Kommentare

  1. Hallo Zusammen
    Wir haben bereits unsere Reiseunterlagen für den 18.7. Mit 5 Personen(Familie und Kind mit Freundin) aus 3 Haushalten aufgeteilt auf 2 Hotel Appartements. Heisst das jetzt unser Urlaub wird storniert?

  2. Möchte noch hinzufügen:
    Viele Eigentümer würden liebend gerne eine Quote zahlen.
    Z.b
    Nach qm ,dann würden auch die Einnahmen für die Steuer laufen und der Eigentümer braucht keine Angst wegen Anzeigen zu haben.
    Zimmervermietung geht doch auch in Deutschland/ Holland etc.weshalb
    Ist es auf den Kanaren verboten.
    So mancher Renter/ in könnte sehr gut das Geld brauchen denn die Renten sind nicht hoch.
    Viele der jetzigen Senioren haben mal gerade 350€.
    Davon kann man auch in Fuerteventura nicht existieren.

  3. @ Margit
    @ Manni-IE

    Hallo Margit, wie kommen Sie eigentlich zu der Annahme, dass ich nicht an die Menschen denke, die dort leben. Meinten Sie jetzt mit Leben, dort als Resident sein Leben zu genießen oder aber auch seinen Lebensunterhalt dort verdienen zu müssen.

    Zu Letzterem kann ich Ihnen nur folgendes schreiben. Viele dieser Menschen, die zur Zeit noch nicht arbeiten können, bekommen zwar eine finanzielle Unterstützung vom Staat, die aber nicht ewig andauern wird. Mittlerweile müssen oft Freunde und Familie finanziell aushelfen oder man lebt vom Ersparten.

    Glauben Sie im Ernst, daß z.B. noch irgendeine Bar an der Costa Calma diese Jahr auch nur ansatzweise die Fixkosten erwirtschaften kann, für die Angestellten bedeutet es das Aus.

    Die Paar Touristen, die sich dieses Jahr in den Flieger wagen, von diesen können weder die Hotels noch die daran anknüpfenden Dienstleister leben.

    Ich stelle hier immer wieder fest, dass jeder strikt für die Einhaltung aller Regeln und Verordnungen ist, solange es ihn nicht persönlich betrifft – also alles wie in Deutschland auch :-).

  4. Hola Thomas Wolf, vielen Dank für Deinen Hinweis, betreffs der polizeilichen Anmeldung der Touristen in den Hotels und Ferienwohnungen!
    Ja, sicher, in den Hotels ist das die Regel! Aber, wer meldet denn seine Feriengäste in den Apartements bei der Polizei an? Die meisten Eigentümer,die ihre Apartements oder Wohnungen nicht über Vermittlungsportale anbieten…, “ laufen eh unter dem Radar“…Leider!

    • Nun ja, ich denke alle Betreiber von Ferienwohnungen, die das Bußgeld von 601€ bis 30.000€ dafür vermeiden wollen, melden ihre Gäste ordnungsgemäß bei der Polizei an. Aber Du magst recht haben, die Praxis sieht sicher oft anders aus.

  5. Da bin ich voll deiner Meinung Manni. Denkt auch mal an die Menschen die dort leben. Klar brauchen dort alle den Tourismus. Alle müssen ihre Brötchen verdienen. Aber lieber alles langsam hochfahren und alle vorgegebenen regeln beachten. Was ist denn alles gerade wieder in Deutschland los. Die Pandemie ist noch lange nicht vorbei. Er reisen will dann unter den vorgegeben Voraussetzungen oder ganz einfach zu Hause bleiben. So einfach ist das.

  6. @ Johanna Nauber

    Sehr geehrte Fr. Nauber, unter Respekt verstehe ich auch, dass man sich kein Urteil über Leute bildet, die man nicht kennt und schon garnicht dieses öffentlich zu posten. Diese persönlichen Anfeindungen von Leuten mit anderer Meinung als der Eigenen mag zwar heute „state of the art“ sein, wird von mir aber nicht akzeptiert.

    Ich möchte mit Ihnen auch keine Corona Diskussion beginnen, aber unabhängig davon sollten Regeln nachvollziehbar und angemessen sein. Des Weiteren sollte man in der Lage sein diese auch halbwegs auf Einhaltung zu kontrollieren. Es gibt ein Instrumentarium, das heute den meisten abhanden gekommen zu scheint, dies nennt sich der „gesunde Menschenverstand“. Mit diesem betrachtet kann ich die Beschlüsse der Regierungsverantwortlichen weder nachvollziehen noch verstehen.

    Nur ein Beispiel, es wurden Menschen auf Fuerteventura fast 3 Monate lang kaserniert, es durfte niemand an den Strand, kein Sport, nur Einkaufen war erlaubt, Lebensfreude gleich Null. Und das obwohl man dort genügend Platz hat um alle Sicherheitsabstände der Welt einzuhalten. Der neueste Erlass ist ebenfalls nicht richtig durchdacht und schafft wieder einmal zusätzliche Rechtsunsicherheit.

    Wie Hr. Wolf es hier schon geschildert hat, dürften dann Paare, die nicht zusammen wohnen, sich nicht eine gemeinsame Ferienwohnung mieten, gleiches gilt übrigens auch für Familienangehörige, die nicht den gleichen Wohnsitz haben – was soll dieser Unfug ?

    Wenn wir weiter in dieser Art und Weise Gesetze und Regeln erlassen und damit sämtliche Lebensfreude auslöschen, sollten wir uns die Frage mal stellen für was wir dann überhaupt noch leben.

    Und was die Frage meines Wohn- bzw. Aufenthaltsortes anbelangt, so würde ich doch bitten dies dem Verfasser dieser Zeilen zu überlassen, eine Mutter habe ich schon – Danke sehr.

  7. Ach ja, noch eines obendrauf! Mein Exmann darf also mit seiner Tochter, die bei mir lebt, ja auch nicht in ein Zimmer! Juhu! Sie haben unterschiedliche Nachnamen! Geht’s noch? Merkt ihr was? Dann bitte konsequent auf Einnahmequellen verzichten!

  8. Das ist mir unverständlich! Weil wir getrennte Wohnsitze haben, darf ich nicht mit meinem Lebenspartner in ein Zimmer? Sehr geehrte Frau Nauber, sorry! Wir haben uns auch hier an alle Regeln, genau deswegen! Wenn wir gemeinsam anreisen, in einem Flieger sitzen, wo genau ist der Untetschied? Sollen lieber alle pleite gehen auf Fuerteventura? Ihre Antwort ist lächerlich! Ich bin sehr erstaunt dass die Residenten meinen, dass es den milden Tourismus nicht brauche! Ich halte es eher für engstirnigen Egoismus der Inselokkupierer!

  9. Na was geht denn in Deutschland grad ab???
    So etwas braucht Fuerte und der Rest der Inseln nicht.
    Wer die Regeln nicht akzeptiert und nicht vorhat sich daran zu halten,soll dort bleiben,wo er ist.FERTIG

  10. Wer kann die Umsetzung des Artikels 3.3. g.Satz 3 in Anlagen mit Eigentumswohnungen / – Appartements, die vermietet werden, kontrollieren? Wer in diesen touristisch vermieteten Ferienwohnungen ein und aus geht, weiß keiner, wohl oft nicht einmal der Vermieter.
    Dieser wohnt in Deutschland, beauftragt evtl. einen Reinigungsdienst, das war es…Die Schlüssel erhalten die Touristen über einen Code vor Ort…Also….Wer trägt die Verantwortung???

    • Jeder, der eine Ferienwohnung oder irgendeine andere Unterkunft (auch Hotel) in Spanien bezieht, muss bei der Guardia Civil gemeldet werden. Das war schon lange vor Corona so. Das ist der Grund, warum man an der Rezeption immer nach dem Ausweis gefragt wird.

  11. Sehr geehrter Herr Cazador,

    NEIN, ist es eben NICHT! Wir haben tausende Corona Verstorbene, in Spanien zu beklagen, Vorsicht, Respekt, Achtsamkeit sind angesagt, so Ihnen dieses nicht behagt, wechseln Sie doch Ihren Wohn-, Aufenthaltsort, gerne.

    • Hallo Johanne,
      ich versuche es einfach einmal mit dir in Kontakt zu kommen. Ich bin Jens aus Apolda und habe vor einiger Jahren bei dir in Fuerteventura übernachtet. Dann bin ich mit dem Rucksack durch die Gegend gezogen und wir haben uns noch einmal gesehen;-) Und du gehst mir nicht mehr aus dem Sinn (Nicht nur wegen deiner extragroßen Kopfbedeckung!). Ich würde gern wissen wie es dir geht, wo du jetzt lebst und ob du deinen Traum mit der Hundepension auf Teneriffa lebst. Es wär echt schön etwas von dir zu lesen! Liebe Grüße Jens

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