Am Abend des 18.06.2020 gegen 19:25h ist das Rettungsboot Salvamar Mízar im Hafen von Puerto del Rosario eingelaufen, nachdem es 32 Menschen aus Subsahara-Afrika rund 59 Kilometer südlich von Fuerteventura an Bord genommen hatte.
Die 20 Männer, 10 Frauen und 2 Babys waren mit einem Schlauchboot von El Aaiún (Westsahara) zu ihrer Überfahrt zu den Kanaren gestartet.
Anders als gewöhnlich legte die Salvamar Mízar nicht in ihrem Heimathafen Gran Tarajal an, sondern steuerte direkt den Hafen von Puerto del Rosario an. Dort sollen die Migranten die im Rahmen des Coronaprotokolls vorgesehene Quaratäne in einer provisorisch hergerichteten Halle verbringen. Diese musste jedoch zuerst desinfiziert werden, weil 14 der dort zuvor untergebrachten Menschen positiv auf das Coronavirus getestet wurden. In der Zwischenzeit verbrachten die Migranten einige Stunden in einer Art Feldlazarett des Roten Kreuzes auf dem Hafengelände.
Die Personen, die bisher in dieser Halle im Hafen von Puerto del Rosario untergebracht waren, werden in die „Nave del Queso“ in Antigua verlegt, nachdem die Migranten, die dort ihre Quarantäne beendet haben, bei der NGO Misión Cristiana Moderna in Puerto del Rosario untergebracht werden.
Das Corona-Protokoll sieht vor, dass alle Migranten mittels PCR-Test auf das Corona-Virus getestet werden. Bei einem eventuellen positiven Testergebnis wird, wie bei jedem anderen Bürger auch, eine Isolation angeordnet. Dasselbe gilt auf für deren enge Kontakte.
Allerdings ändert sich am 21.06.2020 mit dem Beginn der „Neuen Normalität“ die Rechtslage. Für eine allgemeine Quarantänepflicht gibt es dann keine Rechtsgrundlage mehr.
Pressekonferenz der Inselregierung Fuerteventuras zum Thema Migration
Wie Blas Acosta, der Präsident der Inselregierung von Fuerteventura, in einer dringend einberufenen Pressekonferenz am Morgen des 18.06.2020 im Zusammenhang mit den 14 bei Migranten festgestellten Coronafällen erklärte, können Migranten nach den allgemeinen Ausländergesetzen nur für 72 Stunden zur Identifizierung durch die Nationalpolizei festgehalten werden. Wenn im Anschluss keine Möglichkeit besteht, sie in einem sogenannten „Zentrum zur Internierung von Ausländern (CIE)“ unterzubringen, muss ihnen in Anwesenheit eines Anwalts erklärt werden, dass sie sich frei bewegen können. Daher sei es außerordentlich wichtig, dass innerhalb dieser Zeitspanne die Corona-Testergebnisse vorliegen. Im Fall eines positiven Testergebnis wird eine Isolation angeordnet.
Eine solche Isolation soll grundsätzlich individuell stattfinden. Dies sei in der Praxis aber auf Fuerteventura zurzeit nicht möglich, weshalb positiv Geteste in einer Gruppe untergebracht werden und deren enge Kontakte, also im Falle einer Patera alle anderen, die sich an Bord befanden, in einer anderen Gruppe.
Acosta wies in der Pressekonferenz darauf hin, dass die Migranten nicht eingesperrt seien, weil sie keine Straftat begangen haben. Für die Kontrolle der Einhaltung einer angeordneten Isolation gelten dann dieselben Maßstäbe wie für jeden anderen Bürger auch.
Günstiges Timing für die Ankunft
Jedes neue Boot mit Migranten stellt die Behörden auf Fuerteventura zurzeit vor große Probleme, insbesondere dadurch, dass Neuankömmlinge nicht mit den bereits Angekommenen gemeinsam untergebracht werden können. Im aktuellen Fall ergab sich der günstige Umstand, dass die 59 Personen, die am 03.06.2020 angekommen waren, ihre Quarantäne bereits beendet hatten.
Keine Gefahr für Bevölkerung oder Urlauber
Blas Acosta betonte auf der Pressekonferenz, dass von den Migranten aus epidemiologischer Sicht weder für die Bevölkerung noch für Urlauber eine Gefahr ausgehe. Schließlich werden alle Migranten, anders als z.B anreisende Urlauber, auf Corona getestet und für 72 Stunden in Gewahrsam genommen.
Tatsächlich dürfte der größte Teil der Fuerteventura-Urlauber die Menschen, die mit einem Boot aus Afrika hierher gekommen sind, kaum jemals zu Gesicht bekommen. Auch wenn Fuerteventura mit den Aufgaben, die dich daraus ergeben, fertig werden muss, werden die Urlaubsfreuden dadurch in keiner Weise beeinträchtigt.
Cabildo will CIE in 2 Wochen herrichten
Eigentlich ist die Unterbringung und Verpflegung von Migranten auf Fuerteventura Sache des spanischen Staates. Oppositionsparteien auf Fuerteventura kritisieren jedoch, dass die spanische Regierung Fuerteventura bei diesen Aufgaben im Stich lasse und dass die Inselregierung von Fuerteventura (PSOE) aus politischer Rücksichtnahme nicht ausreichend Druck auf ihre Parteigenossen im spanischen Ministerium für Migration ausübe.
Blas Acosta hat auf der Pressekonferenz angekündigt, dass das Cabildo das „Internierungszentrum für Ausländer“ (CIE) in El Matorral innerhalb von zwei Wochen so weit herrichten will, dass dort wieder Menschen untergebracht werden können.
Bereits am 19.06.2020 soll ein hochrangiger Beamter des Migrationsministeriums nach Fuerteventura reisen, um das CIE zu inspizieren, erklärte der Delegierte der spanischen Regierung auf Fuerteventura, Domingo Fuentes Curbelo.
Platz, Kleidung und Nahrung: Die großen Probleme der ONGs auf Fuerteventura
Und so bleibt ein Großteil des Problems an den NGOs auf Fuerteventura, wie z.B: dem Roten Kreuz und der Misión Cristiana Moderna, hängen.
Allein die evangelische Misión Cristiana Moderna betreut momentan über 200 Migranten. Diese große Aufgabe muss sie zusätzlich zur Betreuung ihrer „traditionellen Klientel“ wie z.B. Obdachlose und Familien in Not bewältigen.
„Besonders großer Bedarf besteht an Kleidung für Kinder, Frauen und Männer sowie an Schuhen ab Größe 43. Die Menschen kommen teilweise barfuß und mit zerrissenen T-Shirts hier an“, erklärt uns Morad Azzaaoui, der mit seinem Wander-Unternehmen „Magical Fuerteventura“ eine Spendenaktion ins Leben gerufen hat.
Wer sich daran beteiligen möchte, kann Morad unter (0034) 627 82 66 24 erreichen. Er sammelt die Kleiderspenden im Süden Fuerteventuras und bringt sie mit seinem eigenen Fahrzeug nach Puerto del Rosario.
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Dann wird es höchste Zeit,dass das spanische Recht eine illegale Grenzverletzung als Straftat definiert!
@ Hans
Ich stimme Dir vollkommen zu!
Schade lieber Admin, das meine Kommentare nicht veröffentlicht werden.
Bitte beim nächsten Mal auf die abfällige Wortwahl verzichten, dann klappt es auch mit dem Freischalten.
Ich verstehe es auch nicht? Warum man die Jungs und Mädels nicht einfach zurück nach Afrika schleppt. Fuerte mach so weiter und dann bleiben euch die Europäer erspart, als zahlende Touris. Von was wollt ihr dann leben? Wessen Brot ich esse dessen Lied ich Singe. Und komm mir jetzt keiner mit Fremdenfeindichen Anfeindungen! Ich kann auch nicht so mir und dir nix einfach entscheiden, das ich nichtmehr im Elsass wohnen will. Zumal dem, nur junge Menschen auf den Booten sitzen. Die Herkunftländer bluten aus wenn ihnen die Leistungsträger fehlen.
Verantworten wird das niemand.
Das ist ein Shuttle Service für Migranten, mit Flüchtlingen hat das längst nichts mehr zu tun. Man schickt sie raus aufs Meer, gibt ihnen die Nummer von Camino Fronteras und die bestellen dann den Taxi Service auf Kosten des spanischen Steuerzahlers. Per Hubschrauber wird erst gesucht und dann mit Booten eingesammelt, teilweise bis zu 200km von kanarischen Küsten entfernt.
Aber Hauptsache alle schreien überall Refugees Welcome.. Ihr merkt doch gar nichts mehr! Menschenhandel wird hier aktiv unterstützt!
Und dann kommt noch hinzu dass man die Neuankömmlinge aufs alter prüft anhand der Handknochen und über 90 Prozent der minderjährigen sind tatsächlich längst erwachsen!
Das ist organisierte Kriminalität vom Staat unterstützt und vom Volk bejubelt!
Klatscht euch mal allen schön selbst Beifall!
Keine Straftat begangen haben…………..???? Na wie nennt man das dann wenn jemand illegal und ohne Visum von Afrika nach Spanien einreist?????????????
Nur weiter so.
Es handelt sich nach spanischem Recht dabei um eine Ordnungswidrigkeit, nicht um eine Straftat.
Tina
19.06.2020
unter diesen katastrophalen Umständen, werden weniger Urlauber nach Fuerteventura kommen. Die Rückkehr zur Normalität wird vorerst nicht gegeben sein.
… 59 Kilometer südlich von Fuerteventura…somit weit außerhalb der 12 Meilen – Zone !! Wie weit reicht eigentlich das Zuständigkeitsgebiet für die sog. Rettungsschiffe von den Kanaren? Müsste nicht Marokko oder Senegal verpflichtet sein, ihre abtrünnigen Bewohner zu ihren Ausgangspunkten zurückzubringen ? Wenn das weiter so wie jetzt gehandhabt wird, sehe ich ziemlich schwarz für eine Rückkehr zur Normalität und damit auch für eine wirtschaftliche Positivprognose für Fuerteventura. Eher könnte es eine ähnliche Entwicklung wie auf einigen griechischen Inseln geben. Und wer möchte das verantworten??