Vergiftete Schmutzgeier-Dame im Süden Fuerteventuras in Freiheit entlassen

Schmutzgeier Fuerteventura mit GPS Sender

Als am 26.04.2020 in Cofete insgesamt drei kanarische Schmutzgeier (Neophron percnopterus majorensis) mit Symptomen einer Vergiftung gefunden wurden, waren die Überlebenschancen für das Weibchen mit dem Namen „H40“ nicht besonders groß. Die beiden anderen Artgenossen waren zum Zeitpunkt ihres Auffindens bereits verendet.

Trotzdem ließen die Veterinäre des Wildlife Oasis Park, die sich um die Geierdame kümmerten, nichts unversucht, um ihr Leben zu retten. Ausschlaggebend für die erfolgreiche Rettung war letztlich die Tatsache, dass das Tier mit einem GPS-Sender ausgestattet war. Als der Vogel drei Stunden lang seinen Standort nicht verändert hatte, löste das Gerät einen Alarm aus. Nur deshalb konnten die Mitarbeiter der Umweltabteilung der Inselverwaltung überhaupt nur von der Notlage des Schmutzgeiers erfahren und ihm zu Hilfe eilen.

Dank der Pflege im Oasis Park konnte das Tier seine Vergiftung überstehen und wieder zu Kräften kommen. Am 01.06.2020 wurde der Vogel dann in Tiscamanita wieder in die Freiheit entlassen.

Schmutzgeier Fuerteventura Freilassung
Vergiftete Schmutzgeier-Dame im Süden Fuerteventuras in Freiheit entlassen 4

Ihren Brutpartner hat die Geierdame jedoch durch die Vergiftung verloren. Und auch die Nachkommen des Brutpaares sind verloren, was den Verlust für die Erhaltung dieser von Aussterben bedrohten endemischen Unterart besonders dramatisch macht. Das Brutpaar hatte zuvor ein Nest gebaut und war dabei, das Gelege auszubrüten.

Vergiftungen und Kollisionen mit Stromkabeln sind für die Schmutzgeier, die man am Himmel über Fuerteventura nur mit etwas Glück beobachten kann, die größten Gefahren. Der Einsatz von Giftködern ist in der Landwirtschaft zwar streng verboten, wird aber zum Leidwesen mancher geschützter Tierarten noch immer praktiziert.

In den letzten 10 Jahren war es durch intensive Schutzmaßnahmen gelungen, den Bestand von Schmutzgeiern auf Fuerteventura von 42 auf 74 Brutpaare zu erweitern. Durch den Verlust des Brutpartners ist die Zahl der Brutpaare nun um mindestens 1 zurückgegangen. Ob der zweite verendete Vogel auch Teil eines Brutpaares war, ist uns nicht bekannt.

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3 Kommentare

  1. Vielen lieben Dank an das Team „OASIS PARK“ – normalerweise bin ich kein Freund von Zoohaltung, aber der Park schenkt wirklich den meisten Tieren ein gutes Leben mit ausreichend Platz..
    Lediglich auf die Hauptattraktion „Seehund“ sollte absolut VERZICHTET werden – (Wild) Tiere sind keine Unterhaltungskünstler !!!

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