Wenn Salz nicht gleich Salz ist: Verkostungswettbewerb von Fuerteventura nach Lanzarote verlegt

Archiv, Bild von 2019

Eigentlich hätte der „Concurso Oficial Agrocanarias 2020“ am 14. und 15. Oktober 2020 auf Fuerteventura stattfinden sollen. Da aber die Covid-Ampel auf Fuerteventura noch auf „rot“ steht, hat man kurzerhand den Austragungsort gewechselt. Nun wird die Meer-Salzverkostung, bei der das beste Salz aus fünf kanarischen Salinen gekürt werden soll, auf Lanzarote stattfinden. Die kanarische Regierung organisiert diesen Wettbewerb.

Fünf Salinen nehmen teil

Bei der Verkostung nehmen Salze aus 5 Salinen teil. Eine aus La Palma, eine aus Lanzarote, eine aus Fuerteventura und zwei aus Gran Canaria. Gekürt wird das beste Meersalz und das beste „Flor de Sal“.

Eine zehnköpfige Jury wird in einem Blindtest die Salze verkosten und andere Besonderheiten bewerten. Dabei wird bei einem visuellen Test zum einen die Farbe, möglichen Unreinheiten in der kristalinen Struktur, der Glanz und letztlich auch das Gefühl im Mund und beim Verreiben des Salzes getestet.

Mit diesem Wettbewerb will man die Diversität der auf den Kanaren hergestellten Salze unter Beweis stellen.

Ist Salz gleich Salz?

Speisesalz besteht zwischen 95 und 98% aus Natriumchlorid. Doch die restlichen Prozente und auch die Tatsache, wie genau das Salz gewonnen wird, machen einen erheblichen Unterschied aus.

Anders als bei der Gewinnung von Steinsalz wird das Meersalz eben aus Meerwasser gewonnen. Dazu leitet man das Meerwasser in flache Becken ein. Das Wasser kann in der Sonne und mit Hilfe des Windes verdunsten. So entsteht zunächst eine Salzlake, also verbliebene Flüssigkeit mit Salz. Die weitere Verdunstung der Flüssigkeit führt dazu, dass das Meersalz langsam kristallisiert. Der Salzbauer erntet das Salz dann entweder maschinell oder von Hand.

Eine Besonderheit bei der Gewinnung von Meersalz ist Salz der Kategorie „Flor de Sal“, also die sogenannte Salzblume. Dieses Salz entsteht nur an besonders warmen und windstillen Tagen als eine hauchdünne Schicht an der Wasseroberfläche und kann nur von Hand abgeschöpft werden.

Diese hauchdünnen Salzschichten machen die Textur dieses Salzes aus. Es ist quasi „knusprig“, schmilzt aber auf der Zunge und gibt so seinen Geschmack frei.

Durch die Gewinnung in reiner Handarbeit ist Fleur de Sal deutlich teurer als „normales“ Meersalz.

Es zum Beispiel zum Kochen von Nudeln zu verwenden, wäre jedoch reine Verschwendung. Es kann seine Vorteile nur dann ausspielen, wenn es quasi rein und kurz vor dem Verzehr zum Beispiel auf einen frischen Salat gegeben wird.

Auf Fuerteventura wird Meersalz in den Salinas del Carmen gewonnen. Dort kann man den Prozess im Salzmuseum beobachten.

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5 Kommentare

  1. @Egon:
    „was soll man da denken?“
    Zum Glück gibt es keine Denkpolizei, die uns vorschreibt, was wir denken sollen.
    Ich schalte meinen eigenen Kopf ein und versuche den Gebrauch insbesondere von Einmalplastik zu reduzieren, unterstütze Projekte, die Flüsse und das Meer von Plastik reinigen. Es sind viele kleine Maßnahmen, die wir in unserer Hand haben und die nur minimal einschränken. Warum z.B. nehmen die meisten Menschen eine Plastiktüte im Supermarkt, um z.B. Bananen zu verpacken. Bananen sind doch schon verpackt!

  2. Das es einen Wettbewerb gibt wusste ich auch nicht. Werde das zukünftig gerne verfolgen. Auch ein Besuch im Museum steht in den nächsten Wochen auf dem Programm. Die Salze sind mir jedoch und ein besonderer Genuss.
    Danke an die Fuerteventura Zeitung für die tolle Berichterstattung über viele aktuelle Themen. Weiter so.

  3. Wikipedia schreibt:
    „Unabhängig vom Ort der Herkunft wird in handelsüblichen Meersalzen Mikroplastik gefunden. Im Rahmen einer 2017 veröffentlichten Studie wurden 17 Meersalzmarken aus 8 verschiedenen Ländern untersucht. In nur einer Marke wurde kein Mikroplastik gefunden. Die übrigen Marken enthielten zwischen 1 und 10 Partikel Mikroplastik pro Kilogramm.“
    was soll man da denken?

  4. Las salinas del Carmen… nun bekomme ich wieder Fernweh nach Fuerteventura 😉 Ich hoffe, wir können im Dezember wiederkommen.
    Das Salzmuseum ist wirklich interessant und einen Ausflug wert.

    Danke für den informativen Artikel; dass es sogar einen Salzwettbewerb gibt, wusste ich nicht.

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