Paradies Atlantik: Mehr als 1.700 Spezies leben zwischen Fuerteventura und Lanzarote

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Das spanische Instituts für Ozeanografie hat in Zusammenarbeit mit der Universität von La Laguna und der kanarischen Regierung eine Studie durchgeführt. Ziel dieser Studie war es, einen aktuellen Katalog von Flora und Fauna der geschützten Meeresräume „Banco de la Concepción“ und „Oriente y Sur de Lanzarote y Fuerteventura“ zu erstellen.

Die Forscher konnten dabei in diesen beiden Lebensräumen mehr als 1.700 Spezies identifizieren.

Unterseeischer Berg: „Banco de la Concepción“

Der als Lugar de importancia comunitaria (LIC, Ort von gemeinschaftlichem Interesse) geschützte Bereich, der als Banco de la Concepcion bekannt ist, liegt nordöstlich von Lanzarote und umfasst einen Bereich von rund 6.100 Quadratkilometern. Geomorphologisch ist die Banco de la Concepción eine versunkene Insel mit einem runden, ca. 54 km Durchmesser großen Dach. Dieser unterseeische Berg, erhebt sich aus einer Tiefe von fast 2.600 Metern. An seiner höchsten Stelle ist er von nur etwa 150 Metern Wasser bedeckt.

Dieser unterseeischen Berg, der durch Strömungen von nährstoffreichem Tiefseewasser umspült wird, bildet eine Oase der Biodiversität. Von Plankton über kleine Fische bis hin zu großen Meeressäugern finden sich hier Fauna und auch Flora zusammen. Die Banco de la Concepción liegt auch in einem als Vogelschutzgebiet (ZEPA, zona especial de protección para Aves) ausgewiesen. Hier tummeln sich Pardelas (Gelbkopfsturmtaucher), Sturmvögel, Sturmwellenläufer, Möwen und viele weitere Seevögel.

Meeresgebiet östlich und südlich von Lanzarote und Fuerteventura

Das ebenfalls als Lugar de importancia comunitaria (LIC, Ort von gemeinschaftlichem Interesse) ausgeschriebene Meeresgebiet östlich und südlich von Lanzarote und Fuerteventura, im Folgenden als LIC LF bezeichnet, umfasst ein weitläufiges Gebiet von mehr al 14.000 Quadratkilometern. Es beinhaltet den Archipealgo de Chinijo, das gesamte Küstengebiet vom Osten Lanzarotes bis hin zu den unterseeischen Bänken „Amanay“ und „El Banquete“ im Süden Fuerteventuras.

LIC Lanzarote Fuerteventura web
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Hier ist die Biodiversität noch ausgeprägter. Bis zu 20 unterschiedliche Habitate sind hier in einer Zone zusammengefasst worden. Lebensräume von sandigen über felsenreiche Zonen bis hin zu Seegraswiesen und Korallengärten, die in tiefem Wasser liegen kommen hier vor. Sagenhafte 1.776 Spezies konnten nachgewiesen werden. Davon sind 1.503 Spezies aus dem Pflanzenreich.

Jede Menge Fische, Weichtiere wie Tintenfische, Schnecken und Muscheln, Meeressäuger wie Meeresschildkröten oder Wale und Delfine sowie Haie, Thunfische und viele weitere Tiere finden sich hier.

Ein Paradies für Wale und Delfine

Weltweit sind 84 Walarten wissenschaftlich beschrieben. Auf den Kanaren kommen insgesamt 30 Walarten vor. 28 davon hat man in den Gewässern östlich von Lanzarote bis südlich von Fuerteventura nachweisen können.

Einige Walarten brauchen tiefes Wasser zum Tauchen und Jagen ihrer Nahrung. Auch diese Tiere finden hier perfekte Möglichkeiten in den tiefen Gewässern rund um die beiden Inseln.

Ein Artikel mit weiteren Informationen zu den vor Fuerteventura vorkommenden Delfinarten finden sich unter folgendem Link:

Delfine auf Fuerteventura

Wale Delfine LIC Lanzarote Fuerteventura web
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Aufruf zum Schutz der Meeresgebiete

In ihrem Vorwort haben die Wissenschaftler darauf hingewiesen, dass beide Gebiete durch professionelle und Hobby-Fischerei, sowie durch Schiffsverkehr (unter anderem Fähren) und andere Aktivitäten gefährdet seien. Ihrer Meinung nach mache dieses einen Nutzungsplan notwendig, der einen besseren Schutz bieten könne.

Beide Meeresgebiete sind 2016 in das Red Natura 2000 aufgenommen worden. Im Rahmen des Projekts „Life Intemares“ wird nun geprüft, ob die beiden Meeresgebiete nicht als Zonas de Especial Conservación (ZEC), also als „besonders schützenswerte Zonen“ ausgewiesen werden sollten.

Die komplette Studie mit einer Auflistung aller Spezies in spanischer Sprache findet man unter folgendem Link: Studie Intemares

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2 Kommentare

  1. Wunderbar! Eine Meeresschutzzone wäre großartig!! Der Fährverkehr zwischen Lanzarote und Corralejo verschmutzt nicht nur das Wasser und die Luft, sondern ist auch eine enorme Lärmbelastung unter Wasser!! Weniger und sauberere Schiffe wären ein schönes Ziel!!

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