Aussicht auf Ende des Alarmzustands weckt Reiselust der Spanier auf die Kanaren

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Urlaub im eigenen Land ist nicht nur in Deutschland zurzeit ein heißes Thema. Auch die Spanier planen im Pandemiejahr 2021 verstärkt, ihren Urlaub im eigenen Land zu verbringen.

Nachdem der spanische Regierungspräsident Pedro Sánchez kürzlich angekündigt hatte, dass es keine Verlängerung des Alarmzustands nach dem 09.05.2021 geben solle, verzeichnen auch die Reiseanbieter und die einschlägigen Reiseportale eine sprunghaft gestiegene Nachfrage.

So berichtet die spanische Reiseplattform Destinia, dass die Reservierungen für Mai eine Woche nach der Ankündigung Sánchez´ des Endes des Alarmzustands um 122% in die Höhe geschossen seien.

24% der Reservierungen für Mai beziehen sich laut Destinia dabei auf Reisen auf die Kanarischen Inseln. 8% der Reservierungen sind für Madrid und 6% für die Region Alicante, dem beliebtesten Strandziel der Spanier auf dem Festland.

Die Suchanfragen nach Unterkünften für den Sommer seien stabil und legen Woche für Woche stetig zu, je näher der Sommer rückt.

Die Nachfrage für den Mai sei dagegen bis zur Ankündigung des Endes des Alarmzustand sehr gebremst gewesen und erst danach sprunghaft angestiegen, woran das wiederkehrende Interesse der Spanier am Reisen erkennen könne, vor allem wenn die Impfungen noch weiter an Fahrt gewinnen.

Die Reiseplattform meldete außerdem, dass die Reservierungen in den letzten Tagen bereits 60% des Niveaus von 2019 erreicht hätten. Solche Zahlen hätte man seit der ersten Septemberhälfte 2020 nicht mehr gesehen.

Ende des Alarmzustands bedeutet nicht Ende der „Gesundheitsnotlage

Der Alarmzustand ist die in der spanischen Verfassung vorgesehene rechtliche Grundlage für einige der Einschränkungen im Rahmen des Gesamtpakets der Coronamaßnahmen. Dies betrifft insbesondere die Einschränkung der Mobilität im Zusammenhang mit nächtlichen Ausgangssperren.

Viele andere Maßnahmen wie z.B. die Maskenpflicht oder die kanarische Testpflicht bei Einzug in eine touristische Unterkunft benötigen aber nicht unbedingt einen bestehenden Alarmzustand. Viele Vorschriften im Gesetzt zur „Neuen Normalität“ gelten daher auch bis zum dem Moment, in dem die Gesundheitsnotlage offiziell für beendet erklärt wird. Es gilt also: Die Gesundheitsnotlage ist Voraussetzung für den Alarmzustand. Der Alarmzustand ist aber nicht Voraussetzung für das Fortbestehen der Gesundheitsnotlage.

Außerdem hat sich seit Beginn der Pandemie gezeigt, dass längst nicht jede Ankündigung des Präsidenten oder seiner Minister auch wirklich in die Tat umgesetzt wird. Manche Ankündigungen waren in der Vergangenheit schon nach wenigen Stunden Makulatur.

Außerdem, auch das hat sich in der Vergangenheit in Spanien gezeigt, kann sich die epidemiologische Lage im Land in den rund 3 Wochen, die der Alarmzustand in jedem Fall noch besteht, schnell ändern. Das Beispiel Deutschland zeigt, dass die 7-Tage-Inzidenz innerhalb von einer Woche um 50% in die Höhe schnellen kann.
Selbst wenn der zweite Alarmzustand der Corona-Pandemie am 09.5.2021 zunächst nicht verlängert wird, kann die Regierung bei Bedarf einen dritten ausrufen.

Inzidenz-Gefälle zwischen Kanaren und spanischem Festland

Zwischen den Einzelnen Regionen Spaniens gibt es große Unterschiede in der epidemiologischen Entwicklung. Auf den Kanaren lag die 7-Tage-Inzidenz am 16.04.2021 bei 69,44. Im spanischen Landesdurchschnitt lag die Inzidenz mit 107,9 mehr als 50% darüber.

Mit einer Inzidenz von unter 50 liegt Fuerteventura weit unter dem kanarischen und dem nationalen Durchschnitt.

Verstärkte Reisen vom Festland auf die Kanaren: Fluch oder Segen?

Die Wirtschaft der Kanarischen Inseln ist dringend auf eine Reaktivierung des Tourismus angewiesen. Das gilt in besonderem Maße für Fuerteventura und Lanzarote, die besonders stark vom Tourismus abhängig sind.

Allerdings birgt vermehrtes Reisen auch das grundsätzliche Risiko, dass sich das Infektionsgeschehen auf den wieder Kanaren beschleunigt. Nachdem im letzten Sommer die spanischen Urlauber den Hoteliers auf den Kanaren die Sommersaison zumindest teilweise „gerettet“ hatten, stiegen die Coronafälle auf den Inseln wieder stark an.

Es dürfte also auch nach dem Alarmzustand viel davon anhängen, welche Maßnahmen bestehen bleiben, ob und wie diese eingehalten werden und ob vielleicht doch der Fortschritt der Impfkampagne Wirkung zeigt.

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3 Kommentare

  1. Denke alle Touris dürfen kommen, sofern sie vorher negativ getestet worden sind. Die jüngere Vergangenheit hat doch recht deutlich gezeigt, dass nicht getestet Touris für eine steigende Inzidenz verantwortlich zeichneten, vielmehr waren es ungetestete Festlandspanier/-Studenten – zumindest kann man die Covid-Statistiken so interpretieren. Demnach werden die Zahlen durch das „Verpennen“ der Testpflichtverlaengerung durch die Canarische Regierung wieder kurzfristig ansteigen, bevor sie nach 10 Tagen event. wieder sinken – an lkes andere würde mich wundern

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