Hat die kanarische Regierung die Verlängerung der Testpflicht für Einreisen aus Spanien verpennt?

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Irgendjemand beim kanarischen Gesundheitsministerium muss wohl tief und fest geschlafen haben. Vielleicht war man auch im Kopf zu sehr mit dem eignen Osterurlaub beschäftigt.

Nur so lässt sich die Posse erklären, die sich kurz nach Ostern um die Testpflicht für Personen, die aus Spanien einreisen, abgespielt hat.

Aber fangen wir am Anfang an:

Testpflicht bei Einreise aus Spanien auf die Kanaren

Am 18.12.2020 wurde eine Testpflicht zur Einreise auf die Kanaren für Personen, die aus Spanien einreisen, eingeführt. Damit mussten auch spanische Touristen und z.B. Studenten, die in den Weihnachtsurlaub zurück nach Hause auf die kanarischen Inseln kommen wollten, sich einem obligatorischen Test auf eine aktive Infektion mit Covid-19 unterziehen.

Für Personen mit Wohnsitz auf den Kanaren wurden diese Tests von der kanarischen Regierung bezahlt. Touristen müssen diese Tests selbst bezahlen. Diese Einreisebeschränkung wurde zunächst zeitlich begrenzt bis 10.01.2021.

Testpflicht ausgelaufen

Danach wurde diese Verordnung mehrfach verlängert. Sie galt zuletzt bis 05.04.2021, also bis einschließlich Ostermontag. In Spanien ist mit dem Ostersonntag die Semana Santa, also die Osterwoche wieder vorbei und der Ostermontag ein normaler Arbeitstag.

Nur hatte wohl dieses Mal jemand aus dem kanarischen Gesundheitsministerium vor dem Osterurlaub vergessen, dass die Frist ausläuft. Das führte dazu, dass die Testpflicht am 05.04.2021 klang-heimlich auslief – und es wohl anfangs niemand bemerkte.

Kanarische Gesundheitsbehörde rudert zurück

Am 11.04.2021 erreichte uns dann eine Pressemitteilung, in der das kanarische Gesundheitsministerium zurückrudert. Durch eine Verordnung, die der Gesundheitsminister der Kanaren, Blas Trujillo „in den kommenden Tagen“ erlassen werde, wird die Testpflicht für Einreisen aus Spanien doch weiter verlängert. Noch am 09.04.2021 hatte sich die Gesundheitsbehörde in einer Pressemitteilung damit gerühmt, dass die Maßnahmen auf 342.794 Passagiere, die von Spanien aus auf die Kanaren eingereist sind, angewendet worden seien. 87% der Passagiere hatten sich bereits vor Abreise testen lassen und hatten ein negatives Ergebnis im Gepäck. Dank dieses Protokolls sollen 753 positive Fälle entdeckt worden sein, die so nicht auf die Kanaren gelangt seien.

Das die Gesundheitsbehörde jetzt zurückrudert, spricht dafür, dass man die Verlängerung schlichtweg vergessen hat. Aus epidemiologischer Sicht spricht schließlich nichts dafür, die Testpflicht erst auslaufen zu lassen und sie dann per Verordnung nach einer mehrtägigen Pause wieder einzusetzen.

Da lässt man die Corona-Ampel auf Fuerteventura auf rot, obwohl alle entsprechenden Indikatoren auf „gelb“ stehen. Begründet hat man das -nicht nachvollziehbar- mit „fehlenden Argumenten“ für eine Änderung auf Stufe gelb und lässt so die Innengastronomie geschlossen und hält die Reiserestriktionen für die Bevölkerung aufrecht, obwohl laut dem eigenen epidemiologischem Bericht die 7-Tage Inzidenz grade einmal bei 49,28 liegt. Anderseits lässt man aber die Testpflicht für Einreisende aus dem Rest Spaniens auslaufen?

Wieder einmal ein tolles Beispiel für die Fähigkeiten der Politik im Umgang mit der Corona-Pandemie.

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