Kein Lebenszeichen: 495 Menschen auf der Route von Afrika zu den Kanaren verschollen

Helimer-202-SAR-Hubschrauber-Fuerteventura

Eigentlich hätten sie schon längst auf Fuerteventura Lanzarote, Gran Canaria oder Teneriffa ankommen müssen. Die Rede ist von 495 Menschen auf 10 Booten, die in den letzten 10 Tagen vom Senegal, von Westsahara oder von Marokko aus zu den Kanaren aufgebrochen sind, die aber ihr Ziel bislang nicht erreicht haben, nicht gerettet wurden und auch nicht an die afrikanische Küste zurückgekehrt sind.

Die Nicht-Regierungs-Organisation „Caminando Fronteras“ startete am Montag, 31.05.2021, einen Aufruf in ihren sozialen Netzwerken, um die Öffentlichkeit über das unbekannte Schicksal der fast 500 vermissten Menschen zu informieren.

Laut NGO soll am 21.05.2021 ein „Cayuco“ mit 102 Menschen an Bord von der Großstadt M´bour im Senegal zu seiner rund 1.500km langen Reise nach Teneriffa aufgebrochen sein. Die Angehörigen der Menschen, die an Bord gegangen sind, haben bis heute kein Lebenszeichen erhalten.

Seit dem 21.05.2021 hat „Caminando Fronteras“ 9 weitere Male die Seerettungsbehörden über aufgebrochene Migrantenboote informiert.

Vier Pateras sollen von Dakhla in Westsahara, rund 450km von Gran Canaria entfernt, aufgebrochen sein, vier weitere Schlauchboote von El Aaiún in Westsahara, rund 125km von Fuerteventura entfernt.

Ein Schlauchboot ist von der Hafenstadt Tarfaya in Marokko gestartet. Tarfaya ist rund 100km von Fuerteventura entfernt. Diese Route stellt die kürzeste Verbindung zwischen dem afrikanischen Kontinent und den Kanaren dar.

Insgesamt sollen sich auf den 10 Booten insgesamt 495 Menschen befinden, darunter 82 Frauen und 10 Kinder.

SAR-Hubschrauber von Fuerteventura im Einsatz

Die kanarische Seerettung hat der Presseagentur EFE am Montag Nachmittag bestätigt, dass der Helikopter Helimer 202 zurzeit östlich von Fuerteventura nach zwei Schlauchbooten sucht, die von El Aaiún gestartet sein und 47 bzw. 53 Menschen an Bord haben sollen.

Die Migrationsroute über den Atlantik von Afrika zu den Kanaren gilt als die gefährlichste der Welt.

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5 Kommentare

  1. Bis zum 30. Mai hatten wir auf Fuerteventura täglich Starkwind mit 5-7 BFT und hohem Wellengang, da werden selbst weniger als 100 km auf einem kleinen Boot zu einer Harakiriaktion. Vollkommen unverantwortlich wenn man sich da auf irgendwelche Organisationen verlässt, die Menschen in trügerische Sicherheit wiegen

  2. Die NGO sollten umgehend verboten werden. Dann würden sich tausende Afrikaner nicht mehr leichtfertig in Gefahr begeben, weil sie auf die „Rettung “ im Atlantik oder im
    Mittelmeer vertrauen.

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