Kanarische Regierung plant neue Corona-Maßnahmen: Zugang nur noch mit GGG-Nachweis?

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Die kanarische Regierung sucht händeringend nach Lösungen für ihr dringlichstes Problem: praktisch jeden Tag meldet die Gesundheitsbehörde neue Höchstwerte bei Neuinfektionen.

Die 7-Tage-Inzidenz der Kanaren scheint sich unaufhaltsam in großen Schritten dem Wert von 200 zu nähern. Ab diesem Wert würde Deutschland die Kanaren möglicherweise als Hochinzidenzgebiet einstufen.

Am 16.07.2021 lag die 7-Tage-Inzidenz der Gesamtbevölkerung der Kanaren bei 176,6 (Fuerteventura 181,2).

Das Infektionsgeschehen spielt sich überwiegend in den Altersgruppen unter 30 Jahren ab.

Während die 14-Tage-Inzidenz der Gesamtbevölkerung auf den Kanaren bei knapp unter 300 liegt, beträgt sie bei den 12-19-Jährigen 640,17 und bei den 20-29-Jährigen sogar 706. Zum Vergleich: 60-69 Jahre: 113,15 / 70-79 Jahre: 82,01

Lange Zeit schien sich die stark steigende Inzidenz nicht auf das kanarische Gesundheitssystem auszuwirken, weshalb die Rufe nach Lockerungen der Coronamaßnahmen immer lauter wurden und diese Lockerungen letztlich auch erfolgten.

Nachdem zuerst die Mediziner in der medizinischen Erstversorgung Alarm geschlagen hatten, ist in den letzten Tagen nun auch die Belegungen in den Krankenhäusern und mit etwas Zeitversatz auch die der Intensivstationen stark angestiegen.

Zwar sind zurzeit „nur“ 4,77% der Krankenhausbetten und 9,74% der Intensivbetten auf den Kanaren mit Covid19-Patienten belegt, aber die Kurve zeigt steil nach oben und die Patienten mit schweren Verläufen werden immer jünger.

Zur Verfügung stehende Maßnahmen werden weniger

Es gibt einen zeitlichen Zusammenhang zwischen dem Ende des Alarmzustands in ganz Spanien und der damit entfallenden Rechtsgrundlage für nächtliche Ausgangssperren und den landesweit stark steigenden Neuinfektionen.

Die kanarische Regierung wollte die nächtlichen Ausgangssperren im Rahmen ihres Ampelsystems für Inseln in Stufe „rot“ wieder einführen, was jedoch in erster Instanz vom obereren kanarischen Verwaltungsgericht nicht genehmigt wurde.

Die kanarische Regierung hat angekündigt, beim Tribunal Supremo am kommenden Montag, 19.07.2021 Antrag auf Revision zu stellen, um die nächtlichen Ausgangssperren doch noch genehmigt zu bekommen.

Die kanarische Regierung argumentiert, dass es zwar tatsächlich rechtliche Möglichkeiten gäbe, nächtliche Ansammlungen und Saufgelage aufzulösen. Dann müsste man allerdings immer solange warten, bis die Ansammlungen bereits erfolgt sind. Es wäre, so das Argument der kanarischen Regierung, aus epidemiologischer Sicht viel sinnvoller, bereits im Vorfeld zu verhindern, dass Saufgelage überhaupt erst stattfinden können.

Zugang zu öffentlichen Einrichtungen nur noch mit GGG-Nachweis

Die kanarische Regierung hat bekannt gegeben, dass man an einer Lösung arbeite, nur noch Geimpften, Getesteten und Genesenen Zutritt zu öffentlichen bzw. öffentlich zugänglichen Einrichtungen zu ermöglichen.

Ob dies nur auf den Inseln mit „roter“ oder „brauner“ Warnstufe oder auf allen Inseln gelten soll, ist zurzeit nicht bekannt.

Der Gesundheitsminister der kanarischen Regierung, Blas Trujillo, bezeichnete in diesem Zusammenhang den digitalen Impfausweis, den bereits mehr als 500.000 Canarios heruntergeladen haben, als nützliches Instrument, das durch die Möglichkeit zur Vorlage eines Testnachweises ergänzt werde.

Es wird notwendig sein, über eine der drei Optionen [Getestet, Geimpft, Genesen] zu verfügen, um öffentlich zugängliche Einrichtungen zu betreten. Diese Maßnahme sei der sehr ähnlich, die bereits für den Zugang zu Hotels angewendet wird.

Der Sprecher der kanarischen Regierung, Julio Pérez, erklärte, dass man dieses „System erweitern und perfektionieren“ wolle, indem man mit den betroffenen Unternehmenssektoren intensive Gespräche führe, um technische und organisatorische Details zu erörtern.

Es sei zu erwarten, dass die kanarische Regierung in einer außerordentlichen Sitzung zusammenkommen werde, um diese Maßnahme zu beschließen, die versucht, den Zugang zu Orten, an denen soziale Kontakte stattfinden, zu kontrollieren und die Mobilität mit der gesundheitlichen Sicherheit kompatibel zu machen.

Auch hier heißt es also wieder abwarten, bis eventuelle Beschlüsse gefasst und im kanarischen Gesetzblatt (BOC) veröffentlicht sind.

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26 Kommentare

  1. Hallo zusammen,
    mich interessieren die Erfahrungen mit dem Umgang zur Erzeugung des QR Codes, vor max. 48 Std. Reiseantritt möglich, 1. auf der Webseite oder 2. von der APP aus. Mir erscheint das Formular ausfüllen auf der Webseite „aufwendiger“?
    Würde mich über aktuelle Erfahrungen freuen. Vielleicht bin ich hier an dieser Stelle auch falsch, dann bitte ich um Entschuldigung.
    Danke, Cory

    • Hallo Cory,
      ich hab den QR Code am Computer mittels Formular ausgefüllt. Bin schon Rentner und fand das Formular nicht besonders aufwendig, war recht einfach und ich hab den Code ausgedruckt, was ich ganz bequem zum Vorzeigen fand. Ich muss aber zugeben, dass es mir schwerer fällt, den Code auf dem Handy zu zeigen, denn mit Brille und Maske ist das nicht so toll.

  2. Also ich habe das anders gehört
    Ab August gibt es die Einstufung Hochinzidenzgebiet, heisst für Geimpfte und Genesene nix und für die andern 5 Tage Quarantäne, danach Freitest
    Virusvariantengebiet nur wenn der Anteil Delta höher ist als in Deutschland
    Darum Portugal etc auch wieder runtergestuft, denn wir haben hier auch schon 75% delta
    Daher wird es bei Hochinzidenzgebiet bleiben

  3. Genau, die Spanier sollen mal die Füsse still halten. Schließlich wollen die Leute aus Deutschland hier Urlaub machen. Und die Spanier sollen das endlich mal in Griff bekommen. Wie soll sich der deutsche Urlauber denn auf seinen Urlaub freuen.

  4. Es ist eine Frechheit das man bis zu 40! Euro für einen Antigenschnelltest bezahlt. Hier wird richtig Geschäft gemacht. Ich habe mir das einmal grob überschlagen wieviel der Doctor nur in einem Hotel im Norden einnimmt. Grob überschlagen sind das ca. 3.500-4.000 Euro pro Tag !!!

  5. Die geplanten Restriktionen kommen eigentlich zu spät, bzw. werden, wenn sie kommen kaum noch Auswirkungen haben.
    Der entscheidene Tag ist der „Freedom Day“ am kommenden Montag, den 19.07.2021 in Großbritannien, danach werden mit 2-3 wöchiger Verspätung alle Dämme auf den Kanaren, insbesondere Teneriffa, GC und Fuerte brechen.
    Die Inzidenz liegt in ganz Spanien schon bei über 300 wird dann auch auf den Kanaren sehr stark steigen.
    Dann spricht das RKI etc., nicht mehr von „Risikogebiet“ (Begriff fällt sowieso weg), auch nicht von „Hochinzidenzgebiet“ sondern gleich von „Virusvariantengebiet“. Spätestens ab Anfang August wird es dann so sein, wenn eben noch die Bayern, BW, RP, etc. Bundesländer noch Urlaub machen (wollten)!
    Wer bucht dann noch, wenn er/sie zwangsweise danach 14 Tage in Deutschland in Quarantäne muss/müssen.

    Wir selbst sind maßlos traurig auch in diesem Jahr nicht mehr Urlaub auf Fuerte und/oder Gran Canaria machen zu können und Euch somit auch wirtschaftlich minimal (nur 2 Personen) etwas zu unterstützen.
    Wir wünschen allen Menschen auf Fuerte und den Kanaren alles erdenklich Gute,
    bleibt vor allem gesund (!!!),
    die Stammgäste, die dann nächstes Jahr wieder reisen können, werden Euch bestimmt treu bleiben.

    • Hallo Alf, ich schließe mich deinen Bewertungen an und hoffe für viele Menschen auf den Kanaren die vom Tourismus abhängig sind, das sie diese Pandemie gut überstehen können. Bin jedes Jahr in Begleitung auf Fuerte in El Cotillo gewesen, habe dort im Laufe der Jahre viele liebe Menschen kennengelernt und wünsche diesen zu allererst alles Gute. Wir werden uns hoffentlich im nächsten Jahr alle gesund wiedersehen! Gruß Bernd aus Kappeln.

  6. Macht mich nicht schwach. Möchte nächste Woche Freitag auf die Kanaren fliegen um mal ein wenig Abstand zur Arbeit zu bekommen und die kanarische Sonne genießen.

    Unjetzt kommt dies. Nächtliche Ausgangssperre wie sie geplant war ist mir relativ egal, aber mit der GGG Regel wird es dann unentsoannt und eventuell auch teuer. Für welche, die noch nicjt den vollen Impfschutz haben aber zwei mal geimpft sind müssen dann wohl spätestens alle zwei Tage einen Antigentest machen welcher ,im Gegensatz zu Deutschland, kostenpflichtig ist. Na mal schauen ob die Reise nächste Woche überhaupt stattfindet.

    Grüße aus DE

  7. Leider muss ich einen negativen Kommentar abgeben.
    Das alles war vorhersehbar, Spanien hat Ferien und weder die Regierungen noch die sogenannten Ordnungshüter sind in der Lage dieses unverantwortliche Verhalten der jungen Leute zu unterbinden.
    Ein Zutritt nur für GGG nutzt da gar nichts, weil die Partys nicht unbedingt in der Gastronomie stattfinden. Da hilft leider nur hartes durchgreifen seitens der Ordnungshüter anstatt unsinnige Protokolle für Falschparker etc. zu verhängen, dafür ist genug Personal da.
    Der Tourismus der leicht angelaufen schien ist mit Sicherheit in den nächsten Wochen zu Ende.
    Als hier teilweise lebender Gast musste ich am Donnerstag schon feststellen das der Flieger nur zur Hälfte besetzt war, und das aus Köln (NRW hat Ferien)
    Eine Einstufung zum Hochrisikogebiet hat im Prinzip ein Ende des Tourismus zur Folge. (Der willige Urlauber kann dann kostenlos stornieren)
    Jetzt mal ernsthaft, was glauben die Herrschaften denn wer bei den Zahlen und wieder Einreisebestimmungen zurück nach Deutschland noch hier hin in Urlaub fährt?
    Die deutsche Regierung möchte sowieso das niemand in Urlaub fährt.
    Die Zahlen in Deutschland steigen zwar auch stetig an, aber nicht so wie in Spanien und wer die Kriterien von RkI und Auswärtiges Amt zur Einstufung in ein Virusvariantengebiet richtig liest kann sich an fünf Fingern abzählen was passiert wenn man die Zahlen in Spanien nicht in den Griff bekommt.
    Dafür nutzt es auch nichts das Deutschland den Delta Virus auch hat, die Zahlen sind noch anders. Die Regierung will Deutschland schützen und schreckt auch davor nicht zurück (siehe Portugal)
    Ich wünsche mir von ganzem Herzen das ich Unrecht habe,kann aber weder die verantwortlichen Politiker, Gerichte etc. weder in Spanien noch auf den Kanaren verstehen.Für Partyleute ist die Tolleranzgrenze längst überschritten.

  8. Hallo Team FZ, bei diesem Ideenreichtum wird es dir echt schlecht. Wahrscheinlich können dann von den verbliebenen offenen 40% mind. weitere 20% schließen. Wie viele Wochen und Monate war die Inzidenz auf den Kanaren lächerlich. Fuerteventura mit einer Zahl von 13 Töten in 15 Covid Monaten. Jeder normal denkende setzt da an wo die Verursachung der Situation liegt. Ob Studenten Party, Abifeier,Private Großveranstaltungen…wo ist die Polizei…oder Militär….Die Ampeln geben Personenanzahl einer Versammlung vor. Wenn eine Gemeinde nicht einmal eine Handvoll Beamte hat die in den Abendstunden ausströmt?! Wie war das letzte Saison in der 1. Liga Fußball…jede Menge Trainerentlassungen. Verdammt sträflich mit Millionen von Euro Tourismus so leichtfertig umzugehen. Covid 19 geht um, kein Thema. Eine Zeit mit Stärke richtige Entscheidungen zu treffen…kein Kommentar.

  9. Wo soll denn das noch hinführen?
    Man traut sich ja gar nicht zu buchen, da ist es ja hier bei einer 1,7-Inzidenz angenehmer. Können denn die Spanier nicht mal die Füße still halten, die Altersklasse ist ja egal – es sind in allen hohe Zahlen zu verzeichnen. Sie machen es sich selber alles kaputt.
    Die 3 G sollte man sich langsam auf die Stirn tätowieren lassen, wer soll denn das kontrollieren?

  10. Liebe Redaktion,

    Könntet Ihr etwas näheres zu dem Begriff „öffentlich zugängliche Einrichtungen“ sagen? Welche sind das und ob Lebensmittelgeschäfte davon betroffen sein könnten?
    Danke und Gruß Walter

  11. Während Gastronomen sich über jeden Gast freuen, arbeitet der gutbezahlte Herr Acosta hart daran, Urlauber abzuschrecken. Wenn man nicht mehr ungetestet ins Restaurant kann, wars das mit dem Tourismus. Da müssen wieder die Anwälte ran.

  12. Ich finde, dass die Maskenplicht im öffentlichen Bereich wieder eingeführt werden soll. Ich beobachte tagtäglich, wie das Tragen der Maske bei einem Abstand von weniger als 1,5 Metern ignoriert wird. Man muss sich nur die Fotos auf Facebook oder anderen Medien ansehen und schauen wer eine Maske trägt und wer nicht. Meine Frage ist zudem, wie erfährt der Tourist, der hier neu auf der Insel ist, welche Regeln gerade gelten?
    Frank von HOLA FM

    • Hallo. Das macht ja auch richtig Spass, mit Maske durch die quasi menschenleere Costa Calma zu gehen. Auch beim spazieren gehen am Strand war die Maske überaus sinnvoll. Was ein toller Vorschlag – die Dinger wieder einzuführen. Ich denke, dass das jeder Einzelne selber entscheiden kann. Muss man wirklich ALLES vorschreiben? Ich sehe ja heute noch einzelne Menschen Auto fahren mit Maske……jeder wie er meint.

      • Herr Durian, wo ist die Costa Calma menschenleer? Und tut es weh eine Maske zu tragen? Tag ein Tag aus hat man hier Begegnungen bei denen der Abstand von 1,50 m nicht eingehalten wird. Weil Touristen es nicht nötig haben, muss man mit Maske auf die befahrene Straße aus weichen. Also bitte schauen Sie auf die Tatsachen.

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