Ja, auf Fuerteventura gibt es Haie. Genauer gesagt natürlich nicht „auf“ der Insel, sondern in den Gewässern „vor“ Fuerteventura. Doch normalerweise bekommt man Haie hier kaum zu Gesicht.
Die Chance (oder das Risiko?) beim Baden an den Stränden von Fuerteventura einem Hai zu begegnen, ist äußerst gering.
Selbst beim Schnorcheln oder Tauchen gehört schon eine große Portion Glück dazu, um einen Engelhai (Squatina squatina), einen Glatthai (Mustelus mustelus) oder sogar mal einen größeren Hai zu entdecken. Diese beiden Haiarten sind übrigens für den Menschen völlig ungefährlich, da wir einfach nicht in ihr Beuteschema passen. Wir sind schlicht viel zu groß.
Windsurfer oder Kitesurfer treffen auf Fuerteventura vor allem in den Sommermonaten hin und wieder auf Hammerhaie (Sphyrna zygaena). Allerdings sind dies meist „Kinder und Jugendliche“ zwischen einem halben Meter und einem Meter. Auch von den Hammerhaien geht also auf Fuerteventura keinerlei Gefahr für Badende aus.
Die oben genannten drei Haiarten sind in den Gewässern vor Fuerteventura relativ häufig.
Zu den Haien, die vor den Küsten Fuerteventuras vorkommen gehören u.a. der Makrelenhai (Isurus oxyrhinchus) und der Blauhai (Prionace glauca). Beide leben allerdings pelagisch, also in küstenfernen Gewässern. Man müsste also schon sehr weit mit einem Boot rausfahren, wenn man einem solchen Hai vor Fuertevenura begegnen wollte.
Trotz Millionen von Badegästen pro Jahr ist es in kanarischen Gewässern übrigens noch nie zu Haiangriffen auf Menschen gekommen, wenn man mal von ein paar harmlosen Wunden absieht, die mutmaßlich ein Engelhai einem Badenden zugefügt hat, nachdem dieser im flachen Wasser auf ihn getreten war.
Riesenhaie und Walhaie als seltene Exoten vor Fuerteventura
Die alte Fischerweisheit „alles, was im Atlantik lebt, kann grundsätzlich auch vor Fuerteventura auftauchen“, ist sicher wahr. Doch Begegnungen z.B. mit einem Walhai (Rhincodon typus) vor Fuerteventura sind so selten, dass sie selbst für Berufstaucher oder -seeleute, wenn überhaupt, eine einmalige Erfahrung bleiben.
Noch seltener sind Begegnungen mit dem Riesenhai (Cetorhinus maximus), der nach dem Walhai zweitgrößten Haiart der Welt. Ob ein solcher überhaupt schon einmal lebend vor Fuerteventura gesichtet wurde, konnten wir nicht überprüfen. Der Riesenhai bevorzugt normalerweise kühlere Gewässer.
Insofern ist der Fund eines toten Exemplars an der Ostküste der Insel Lobos im Norden Fuerteventuras eine besondere Überraschung.
Wie die Inselregierung (Cabildo) von Fuerteventura am 21. April in einer Pressemitteilung bekannt gab, wurde der Kadaver bereits am 15. April gefunden. Mitarbeiter der Umweltbehörde des Cabildo setzten nach Lobos über, um das Tier zu vermessen. Das Exemplar hatte immerhin eine Länge von 7,90 Metern, was darauf hindeutet, dass es bereits ein adultes Tier war. Die maximale Größe des Riesenhais wird in der Literatur je nach Quelle mit 10 oder 12 Metern angegeben.
Die Umweltbehörde hat in der Nähe der Fundstelle Hinweisschilder aufgestellt, die erklären, dass der Kadaver Gegenstand einer wissenschaftlichen Untersuchung ist und Besucher sich bitte fernhalten mögen.
Eine Beseitigung des Kadavers ist offensichtlich nicht vorgesehen. Das Cabildo erklärt, dass solche Kadaver eine wichtige Nahrungsquelle für Aasfresser sind und die Umgebung mit Nährstoffen anreichern.
Möglicherweise gibt es auch einen ganz praktischen Grund: ein Abtransport des riesigen Tieres, das schwer zugänglich auf den Felsen liegt, dürfte ohne LKW mit Kran, den man zuerst nach Lobos transportieren müsste, nahezu unmöglich sein.
Trotz ihrer enormen Größe sind übrigens auch Walhaie und Riesenhaie für Menschen völlig ungefährlich. Beide Haiarten ernähren sich ausschließlich von Plankton, das sie mit ihrem riesigen Maul aus dem Wasser filtern.
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