Wegen Fahrt am Sotavento-Strand auf Fuerteventura: Anzeige auch gegen helfenden Baggerfahrer

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Wie wir am 05. Juni 2022 berichteten, gehört Autofahren am Strand innerhalb eines Naturschutzgebietes zu den Dingen, die man auf keinen Fall auf Fuerteventura tun sollte. Ebenso wenig sollte man die Begehung von schweren, mit hohen Bußgeldern bedrohten Ordnungswidrigkeiten filmen und das Video anschließend in die sozialen Medien hochladen. Das Risiko, dadurch identifiziert und zur Kasse gebeten zu werden, steigt nach einer solchen Veröffentlichung natürlich stark an.

Was man offenbar ebenfalls unterlassen sollte, ist denjenigen zu helfen, die sich bei der Begehung einer schweren Ordnungswidrigkeit in eine aussichtslose Situation manövriert haben, wenn man sich nicht selbst mit einem Bußgeld konfrontiert sehen möchte.

Dies könnte der Fahrer eines Radlader-Kombibaggers nun zu spüren bekommen. Der Baggerfahrer war dem Autofahrer, der sich mit seinem Mitsubishi-Pickup am Strand von Sotavento im Süden von Fuerteventura festgefahren hatte, zur Hilfe gekommen und hatte ihn aus dem Schlamm gezogen. Auch diesen Einsatz hielt die Tochter des Autofahrers auf dem Video fest und lieferte somit auch die Beweise gegen den Helfer.

Der Baggerfahrer nach ersten Informationen ein Bekannter des Autofahrers-

Guardia Civil zeigt Autofahrer und Baggerfahrer an

Die Guardia Civil der Wache von Morro Jable hat bekannt gegeben, dass sie sowohl gegen den Autofahrer als auch gegen den Baggerfahrer jeweils zwei Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten geschrieben hat. Erst durch die Videoaufnahmen war es der Guardia Civil möglich, den Ort und den Zeitpunkt der Begehung der Ordnungswidrigkeit ausreichend präzise zu bestimmen, um darauf ein Verfahren zu stützen.

Nach Ansicht der Guardia Civil haben beide Fahrer gegen jeweils zwei Vorschriften verstoßen, nämlich gegen die Ausführungsvorschriften des spanische Küstengesetzes und gegen das kanarische Naturschutzgesetz. Beiden könnte nun ein Bußgeld von bis zu 6.000€ drohen.

Unverständnis in sozialen Medien

Die Nachricht, dass auch gegen den Baggerfahrer eine Anzeige und die Einleitung eines Ordnungswidrigkeitsverfahrens erfolgen soll, wurde in den sozialen Medien überwiegend kritisiert.

Schließlich habe der Baggerfahrer nur geholfen und so möglicherweise Schlimmeres verhindert. Wenn das Auto bei auflaufender Flut teilweise im Wasser versunken wäre, hätten möglicherweise Flüssigkeiten wie Öl der Treibstoff ins Meer austreten können, was vielleicht einen größeren Umweltschaden angerichtet hätte.

Unabhängig vom Motiv, helfen zu wollen, ist jedoch auch der Baggerfahrer mit seinem Bagger über einen Strand im Naturschutzgebiet gefahren, was auf Fuerteventura grundsätzlich verboten ist. Daher ist es nachvollziehbar, dass die Guardia Civil dies zur Anzeige bringt.

Ob auch der Baggerfahrer letztlich belangt wird, oder ob er mit der Begründung, durch seine Hilfe Schlimmeres verhindert zu haben, von einem Bußgeld verschont bleibt, muss in letzter Konsequenz vielleicht ein Richter entscheiden.

Zu seiner Entlastung sollte man vielleicht bedenken, dass das Auto ohne die Hilfe von schwerem Gerät kaum vor dem Einsetzen der nächsten Flug vom Strand hätte entfernt werden können, sodass ein Befahren wohl in jedem Fall notwendig gewesen wäre.

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3 Kommentare

  1. Sonnenstand und Schattenwurf im Video legen folgendes nahe: Das Auto wurde gegen 18:00 Uhr festgefahren. Der Bagger kam erst am nächsten Morgen vorbei. Da waren schon 1x Ebbe und Flut durch. Der Baggerfahrer hat also nichts schlimmeres verhütet (das wäre in der Nacht bereits eingetreten), sondern einem Kumpel einen Freundschaftsdienst erwiesen. Alles hätte vermutlich geklappt, ohne daß die Behörden etwas gemerkt hätten. Aber dann hat die dumme Tochter darauf bestanden, dumm zum sein. Am Ende wird man also nicht nur eine Ordnungswidrigkeit bestrafen, sondern Dummheit und Geltungsbedürfnis. Das freut mich. Passiert selten genug.

  2. es ist mir ein Rätsel, was im Gehirn des Fahrers vorging, als er das hochgeladen hat. Zumindest bis zur Verjährung hätte er warten müssen. Wusste er nicht, dass das verboten ist? In der EU ist alles verboten was Spaß macht. Weiß man doch spätestens beim Schulbeginn.

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