Neue Notrufsysteme für sicherere Strände auf Fuerteventura

Totems-Strand-Pajara

Zu der Gemeinde Pájara gehören die berühmten Sandstrände im Süden Fuerteventuras. Vor allem in den Sommermonaten werden sie von Inselbewohnern und natürlich von den zahlreichen Urlaubern stark frequentiert.

Um den Strandbesuch so angenehm und sicher wie möglich zu machen, hat die Gemeinde bereits im vergangenen Jahr ein Gesamtkonzept vorgestellt (siehe FZ 04-09-2021 Investition Strandsicherheit).

Nachdem im Juli 2021 bereits an verschiedenen Stränden Rettungsringe installiert wurden (siehe FZ 08-07-2021 Sicherheit Strand), präsentierte die Gemeinderätin Dunia Álvaro, die für die Strände von Pájara zuständig ist, nun auf einer Pressekonferenz die nächste Stufe der Sicherheitsplanung.

An den Küstenorten Morro Jable, Butihondo, Costa Calma, Ajuy, Garcey, Cofete, La Pared und La Solapa werden sogenannte „One Up“-Totems aufgestellt.

Die acht hochmodernen Notrufsäulen, deren Form tatsächlich an einen Totempfahl erinnert, sind mit Rettungsringen und einer Direktverbindung zur 1-1-2-Notrufnummer ausgestattet. Die Totems stehen 24 Stunden täglich mit den Sicherheits- und Rettungskräften Fuerteventuras in Verbindung und arbeiten dank Solarpanel samt langlebiger Batterie autark.

Sobald jemand den Alarm auslöst, geben sie akustische und visuelle Signale von sich und machen auf den Hilfesuchenden aufmerksam.

Zudem sind die Totems an den Stränden Cofete, La Pared und La Solapa an der südlichen Barloventoküste Fuerteventuras mit dem sogenannten TETRA-System (TErrestrial Trunked RAdio) ausgerüstet, das den Notrufbetrieb auch in Gebieten ohne Netzabdeckung ermöglicht. Damit ist Pájara die weltweit erste Gemeinde, die diese Technologie an ihren Stränden einsetzt.

In der akuten Notfallsituation geht es für den Ertrinkenden jedoch um Minuten, weshalb die wichtigste Neuerung des Systems in der Funktionalität und Benutzerfreundlichkeit der neuen aufblasbaren Rettungsringe liegt. Handlich verpackt können sie vom Ufer aus ins Wasser geworfen werden, wo sie sich innerhalb von zwei Sekunden entfalten und mit Luft füllen. Um es den Helfenden so einfach wie möglich zu machen, sind neben den Totems erklärende Tafeln aufgestellt, die deren Handhabung auf Spanisch, Englisch, Deutsch und Italienisch erklären.

Die Gesamtkosten für das „One Up“-Totem System belaufen sich auf 114.725,40 Euro, inklusive regelmäßiger Wartung.

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2 Kommentare

  1. Hier bleibt nur den Hut zu ziehen …

    Endlich wurden Nägel mit Köpfen gemacht, ich finde es ohne Wenn und Aber eine wirklich einzigartige Technologie – sollte alles dauerhaft und solide wie im Artikel aufgeführt, funktionieren.

    Hierbei wird weder der Strand in irgendeiner Form landschaftlich degradiert, wie ich es an den einsamen Naturstränden wie Cofete, aber auch La Pared durch den stationären Einsatz von Rettungstürmen oder -schwimmern durchaus empfunden hätte.

    Ich erinnere mich mit Schrecken, als vor ca. 2-3 Jahren am Naturstrand von LaPared zwei Rettungsschwimmer täglich ihren Schirm unterhalb des Strandabganges aufstellten und dann ganztägig auf und ab patroullierten, selbst im äußersten südlichsten Zipfel des FKK/Hundebereichs ihre Pfeife* und tiefgebräunten Arme ständig in Action hatten…

    Zwar gaben sie sich extremst locker mit Rastalocken unter Basecaps über den riesige Sonnebrillen, dennoch war dies in meinen Augen eher eine Belästigung und Störung, immerhin kommen dort auf einen „Wächter“ kaum 20 „Badegäste“ und diese brauchen dort in der Regel keine Bewachung. Die jetzige Lösung mit dem Wachturm auf der Klippe begrüße ich daher deutlich mehr.

    In diesem Sinne sind die Notrufsäulen eine ausgezeichnete Ergänzung, welche das Sicherheitsgefühl doch erheblich steigert, ohne sich belästigt zu fühlen. Das leidige Problem des fehlenden Funknetzes an vielen solcher naturbelassenen Strandabschnitte ist damit dann (hoffentlich) überwunden und dürfte im Notfall einen entscheidenden Sicherheitsfaktor darstellen.

    Dickes Lob, umsomehr, da es laut Redaktion das weltweit erste System dieser Art sein soll…

    * Trillerpfeife

  2. Ist ja eine tolle Aktion. Mir fehlen jedoch in der Aufzählung die Strände im Norden, El Cotillo und Corralejo weil dort sind Kiter u d Surfer unterwegs und dort ist sehr oft auch keine sichere Netzabdeckung.

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