
Am Nachmittag des 16. Januar 2022 hat sich auf einem Segelboot vor der Küste von Fuerteventura ein tragischer Unfall ereignet.
Die Segelyacht Poppy, die unter französischer Flagge fuhr, war offenbar im Süden von Lanzarote gestartet und befand sich mit zwei Personen an Bord auf dem Weg nach Gran Canaria.
Als sich der Unfall ereignete, hatte das Segelboot rund die Hälfte des Weges zwischen Lanzarote und Gran Canaria hinter sich gebracht und segelte ca. 12 Meilen westlich von Fuerteventura ungefähr auf dem Breitengrad zwischen Ajuy und La Pared.
Nach Angaben der Seerettung (Salvamento Marítimo) meldete ein Besatzungsmitglied über Funk, dass das andere Besatzungsmitglied eine Unfall erlitten und „sich im Segel verfangen hätte“.
Die Seerettung entsandte den Rettungshubschrauber Helimer 201 zum Unfallort und aktivierte außerdem die Seenotrettungsboote Guardamar Nunki und Guardamar Polimnia.

Der Rettungshubschrauber konnte zwar die überlebende Person retten. Eine Bergung der verstorbenen Person wäre jedoch aufgrund der Wetterbedingungen vom Hubschrauber aus zu gefährlich gewesen.
Der Guardamar Polimnia gelang es, das Segelboot ins Schlepptau zu nehmen, und nahm Kurs in Richtung Las Palmas de Gran Canaria.
Der Mehrzweck-Schlepper der Seerettung „Miguel de Cervantes“ brachte Einsatzkräfte der Spezialeinheit GEAS der Guardia Civil (Grupo de Especialistas de Actividades Subacuaticas) zum Schleppverband. Den Rettungstauchern gelang es, den toten Körper an Bord der „Miguel de Cervantes“ zu holen. Mit diesem Schiff wurde dann auch die Segelyacht in den Hafen von Las Palmas de Gran Canaria geschleppt.

Über die genauen Umstände des Unfalls hat die Seerettung keine weiteren Angaben gemacht. Die Notrufmeldung, das Opfer habe sich „im Segel verfangen“, legt die Vermutung nahe, dass das Opfer sich eher in einer Schot oder einem Fall oder einer sonstigen Leine, die am Segel angeschlagen war, verfangen hat.
Winterzeit ist Hochsaison für Fahrtensegler auf den Kanaren
Die Kanaren sind für Fahrtensegler ein beliebtes Winterziel. Wenn es im Mittelmeerraum zu kalt wird, segeln viele lieber zu den Kanaren, anstatt ihr Boot für den Winter an Land zu holen und winterfest zu machen.
Außerdem sind die Kanaren ein wichtiges Etappenziel für all diejenigen, die mit ihrem Segelboot den Atlantik in Richtung Karibik überqueren wollen. Die Hochsaison für Atlantiküberquerungen von den Kanaren geht von November bis Januar.
Je mehr Segler in den Gewässern rund um die Kanarischn Inseln unterwegs sind, desto mehr mehr müssen die Seenotretter sich um Notfälle auf Yachten kümmern.
Dramatische Zwischenfälle mit Segelbooten in 2022 vor Fuerteventura
Im letzten Jahr ist es auf Fuerteventura zu mehreren dramatischen Zwischenfällen mit Segelbooten gekommen.
Besonders bewegend war der Fall eines französischen Einhandseglers im März 2022, der zwischen Lanzarote und Fuerteventura über Bord fiel. Sein Katamaran trieb daraufhin als Geisterschiff auf die Küste von Fuerteventura zu.
Im September 2022 lief ein Teilnehmer der Golden Globe Regatta mit seinen Segelboot vor Corralejo auf Grund, weil er kurz eingeschlafen war, woraufhin das Boot an den Felsen zu zerschellen drohte.
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