Ungewöhnlich viele völlig erschöpfte Papageitaucher auf Fuerteventura aufgetaucht

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Papageitaucher (Fratercula arctica) sind auf Fuerteventura und den übrigen Kanaren ein seltener, wenn auch nicht ungewöhnlicher Gast. Es gibt Winter auf Fuerteventura ohne oder mit nur wenigen sporadischen Sichtungen.

Doch in den ersten Wochen des Jahres 2023 wurden bereits auffällig viele Exemplare des hübschen Seevogels auf Fuerteventura gefunden.

Zwischen dem 5. und 16. Januar 2023 sind insgesamt 17 Papageitaucher an den Küsten Fuerteventuras entdeckt worden, von denen 6 bereits verendet waren. Die anderen 11 waren so stark geschwächt, dass nur drei von ihnen bis jetzt überlebt haben.

Biologen vermuten, dass die Tiere durch die starken Stürme auf dem Meer geschwächt und bis zu den Kanaren getrieben wurden.

Zwei der drei Überlebenden werden von Tierärzten in der „Biologischen Station von La Oliva“ im Norden von Fuerteventura umsorgt. Mit Vitaminen und Fischbröckchen und dem Einsatz eines Brutschranks versuchen sie, die abgemagerten und geschwächten Vögel wieder zu Kräften zu bringen. Ein weiterer Vogel wird bei einem Tierarzt in Costa Calma im Süden von Fuerteventura gepflegt und aufgepäppelt.

Die drei Überlebenden sind so schwach, dass sie sich kaum bewegen können. Nun heißt es Daumen drücken, damit die Vögel eines Tages wieder in die Freiheit entlassen werden können.

Wer einen noch lebenden Papageitaucher findet, wird von der Inselregierung gebeten, das Tier auf keinen Fall zu berühren, sondern die allgemeine Notrufnummer 112 zu verständigen.

Nekropsie soll andere Todesursachen außer Erschöpfung ausschließen

Auf anderen Kanarischen Inseln wurden bereits Nekropsien an tot aufgefundenen Papageitauchern durchgeführt. Da die Tiere grundsätzlich Träger von Krankheiten sein könnten, werden die Daten zentral von der kanarischen Regierung gesammelt. Allerdings wurden bisher keinerlei Hinweise auf andere Todesursachen außer dem Tod durch Erschöpfung gefunden. Hier geht es zum Beitrag mit den Ergebnissen der Nekropsie der toten Papageitaucher auf Fuerteventura.

Der Papageitaucher gilt seit 2015 als gefährdet

Wie der wissenschaftliche Name Fratercula arctica schon andeutet, brütet der Papageitaucher in arktischen Gefilden. Seine Brutkolonien befinden sich im Ostatlantik zwischen dem 50. und 80. nördlichen Breitengrad. Fuerteventura liegt ungefähr auf dem 28. nördlichen Breitengrad und somit viel weiter südlich als die Brutgebiete.

Wenn die Brutzeit vorbei ist, verlassen die Papageitaucher die Brutgebiete und sind von Ende August bis Anfang April ununterbrochen auf dem offenen Meer unterwegs. Sie leben pelagisch und ernähren sich hauptsächlich von Fisch, den sie tauchend fangen. In dieser Zeit wandern sie bis Algerien und Südmarokko. Und in diesen Jahr scheinen sich durch die Januarstürme besonders viele nach Fuerteventura verirrt zu haben.

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