Spanische Regierung sieht vor Fuerteventura hohes Potential für Offshore-Windkraft

POEM-Offshore-Windparks-Fuerteventura

Die spanische Regierung hat in ihrem „Raumordnungsplan des Meeres“ („Plan de Ordenación del Espacio Marítimo“, abgekürzt POEM) zwei Zonen vor der Küste von Fuerteventura ausgewiesen, die sie als zum Bau von Offshore-Windanlagen geeignet erachtet. Der POEM wurde am 28. Februar 2023 vom Ministerrat der spanischen Regierung verabschiedet.

Weitere Gebiete in den Gewässern vor den Kanarischen Inseln, in denen in Zukunft Offshore-Windparks gebaut werden könnten, befinden sich vor den Südostküsten von Teneriffa und Gran Canaria sowie vor der Ostküste von Lanzarote.

Insgesamt sind nach Ansicht des spanischen Umweltministeriums vor den Kanaren 6 Zonen mit einer Gesamtfläche von rund 561 Quadratkilometern für marine Windkraftanlagen geeignet

Zwei Gebiete für Offshore-Windparks vor Fuerteventura

Rund 209 der insgesamt 561 Quadratkilometer mit Priorität zur Windkraftnutzung befinden sich vor der Ostküste von Fuerteventura.

Die Zone FV1 mit einer Fläche von 192,24 Quadratkilometern liegt vor der Küste von Tuineje und Antigua. Die Zone FV2 mit einer Fläche von 16,15 km² liegt östlich von Puerto del Rosario.

Der kleinste Abstand zur Küste von Fuerteventura beträgt bei beiden Zonen rund 5,5 Kilometer. Der größte Abstand der Zone FV1 beträgt rund 20 Kilometer, der größte der Zone FV2 rund 8 Kilometer.

Folglich wären die Windräder wohl von Gran Tarajal, Las Playitas, Caleta de Fuste und Puerto del Rosario aus zu sehen. Von Costa Calma, Morro Jable oder den Urlaubsorten im Norden von Fuerteventura aus wären die Offshore-Windparks dagegen nicht sichtbar.

Was bedeutet die Ausweisung der Flächen für Fuerteventura?

Der Meeresraumordnungsplan POEM ist vergleichbar mit einem Raumordnungsplan an Land. In einem solchen Plan werden zunächst einmal nur Zonen bestimmt, in denen eine bestimmte Nutzung möglich bzw. priorisiert oder aber auch verboten ist. Der POEM betrachtet folglich nicht nur die Potentiale der Windkraftnutzung. Er weist unter anderem auch Zonen für die Aquakultur oder die Extraktion von Material zur Verwendung im Küstenschutz aus. Letzteres ist für die Kanaren zurzeit nicht relevant, wohl aber für Meeresgebiete vor der iberischen Halbinsel.

Wenn eine Zone als potentiell für Offshore-Windkraft geeignet ist, heißt das noch lange nicht, dass dort auch wirklich in naher Zukunft Windparks gebaut werden. Schließlich weist der Raumordnungsplan von Fuertevenura auch viele Flächen, die potentiell zur Landwirtschaft geeignet sind, auf denen dennoch keine Landwirtschaft betrieben wird.

Bevor ein Windpark gebaut werden kann, wäre in jedem Fall noch eine Detailplanung der in Frage kommenden Zonen erforderlich.

Proteste aus der Gemeinde Tuineje

Die Gemeinde Tuineje hat in einer Pressemitteilung kritisiert, dass die Ausweisung der Flächen ohne Abstimmung mit der Gemeinde und den lokalen Fischern erfolgt sei und erklärte ihre „frontale Ablehnung des Beschlusses“. Anstatt eines vorherigen Dialogs habe man erst aus der Presse davon erfahren.

Allerdings scheint der Gemeinde entgangen zu sein, dass das Umweltministerium bereits im Juni 2022 eine öffentliche Konsultation zu diesem Thema ausgeschrieben hatte, an der die Gemeinde und die Fischer sich hätten beteiligen können.

Pläne der spanischen Regierung

POEM Offshore Windparks Kanaren
Zonen für mögliche Offshore-Windparks vor den Kanaren

Die spanische Regierung hat im POEM im gesamten Gebiet der spanischen Hoheitsgewässer 19 Zonen mit rund 5.000 Quadratkilometern für Windkraftanlagen ausgewiesen. Das entspricht 0,46% der spanischen Meeresfläche. Dort könnten bereits bis 2030 Windparks mit einer installierten Leistung von rund einem Gigawatt entstehen, ohne den „guten Zustand des Meeres zu kompromittieren“. Dies entspricht der Leistung eines mittleren Atomkraftwerks.

XDie spanische Regierung hat in ihrem „Raumordnungsplan des Meeres“ („Plan de Ordenación del Espacio Marítimo“, abegekürtz POEM) zwei Zonen vor der Küste von Fuerteventura ausgewiesen, die sie als zum Bau von Offshore-Windanlagen geeignet erachtet. Der POEM wurde am 28. Februar 2023 vom Ministerrat der spanischen Regierung verabschiedet.

Weitere Gebiete in den Gewässern vor den Kanarischen Inseln, in denen in Zukunft Offshore-Windparks gebaut werden könnten, befinden sich vor den Südostküsten von Teneriffa und Gran Canaria sowie vor der Ostküste von Lanzarote.

Insgesamt sind nach Ansicht des spanischen Umweltministeriums vor den Kanaren 6 Zonen mit einer Gesamtfläche von rund 561 Quadratkilometern für marine Windkraftanlagen geeignet

Der kleinste Abstand zur Küste von Fuerteventura beträgt bei beiden Zonen rund 5,5 Kilometer. Der größte Abstand der Zone FV1 beträgt rund 20 Kilometer, der größte der Zone FV2 rund 8 Kilometer.

Folglich wären die Windräder wohl von Gran Tarajal, Las Playitas, Caleta de Fuste und Puerto del Rosario aus zu sehen. Von Costa Calma, Morro Jable oder den Urlaubsorten im Norden von Fuerteventura aus wären die Offshore-Windparks dagegen nicht sichtbar.

Was bedeutet die Ausweisung der Flächen für Fuerteventura?

Der Meeresraumordnungsplan POEM ist vergleichbar mit einem Raumordnungsplan an Land. In einem solchen Plan werden zunächst einmal nur Zonen bestimmt, in denen eine bestimmte Nutzung möglich bzw. priorisiert oder aber auch verboten ist. Der POEM betrachtet folglich nicht nur die Potentiale der Windkraftnutzung. Er weist unter anderem auch Zonen für die Aquakultur oder die Extraktion von Material zur Verwendung im Küstenschutz aus. Letzteres ist für die Kanaren zurzeit nicht relevant, wohl aber für Meeresgebiete vor der iberischen Halbinsel.

Wenn eine Zone als potentiell für Offshore-Windkraft geeignet ist, heißt das noch lange nicht, dass dort auch wirklich in naher Zukunft Windparks gebaut werden. Schließlich weist der Raumordnungsplan von Fuertevenura auch viele Flächen, die potentiell zur Landwirtschaft geeignet sind, auf denen dennoch keine Landwirtschaft betrieben wird.

Bevor ein Windpark gebaut werden kann, wäre in jedem Fall noch eine Detailplanung der in Frage kommenden Zonen erforderlich.

Proteste aus der Gemeinde Tuineje

Die Gemeinde Tuineje hat in einer Pressemitteilung kritisiert, dass die Ausweisung der Flächen ohne Abstimmung mit der Gemeinde und den lokalen Fischern erfolgt sei und erklärte ihre „frontale Ablehnung des Beschlusses“. Anstatt eines vorherigen Dialogs habe man erst aus der Presse davon erfahren.

Allerdings scheint der Gemeinde entgangen zu sein, dass das Umweltministerium bereits im Juni 2022 eine öffentliche Konsultation zu diesem Thema ausgeschrieben hatte, an der die Gemeinde und die Fischer sich hätten beteiligen können.

Pläne der spanischen Regierung

Die spanische Regierung hat im POEM im gesamten Gebiet der spanischen Hoheitsgewässer 19 Zonen mit rund 5.000 Quadratkilometern für Windkraftanlagen ausgewiesen. Das entspricht 0,46% der spanischen Meeresfläche. Dort könnten bereits bis 2030 Windparks mit einer installierten Leistung von rund einem Gigawatt entstehen, ohne den „guten Zustand des Meeres zu kompromittieren“. Dies entspricht der Leistung eines mittleren Atomkraftwerks.

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2 Kommentare

  1. Wenn man auf Fuerteventura Windkraftanlagen wirklich haben will (sinnvoll wärs allemal, aber angesichts des bisherigen „Engagements“ sind Zweifel erlaubt), dann soll man bitte an Land anfangen. Errichtung und Service der Anlagen sind dort wesentlich einfacher und billiger zu haben. Nach meiner Karte zu urteilen, ist das Meer im ausgewiesenen Bereich um die 50 m tief. Entsprechend aufwendig und massiv ist das Fundament zu bauen. Ob solche Windmühlen den Energieaufwand, der für Material, Bau und Rückbau erforderlich ist, überhaupt ermahlen können?

    • Ich stimme Dir völlig zu, Heinrich.

      Zumal es ja mittlerweile auch die Möglichkeit gibt, kleine, und relativ unauffällige Windräder direkt auf Flachdächern zu installieren. Da braucht man dann noch nicht mal eine Stromleitung, sondern die Energie wird direkt dort produziert, wo sie verbraucht wird.
      Und man „verschandelt“ damit weder das Landschaftsbild, noch stört man das Meeresleben.

      Ob das auch etwas für größere Bauten, wie Hotels oder Verwaltungs-/Regierungsgebäude oder Krankenhäuser ist, müsste man evaluieren. Aber für die Wohnbehausungen wäre das ganz sicher eine praktikable Idee und reduziert dann den Bedarf an richtig großen Windrädern.

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