Kanaren erleben wärmsten März seit 62 Jahren

Hitze-Trockenheit-Fuerteventura

Der März 2023 war der wärmste März seit 1961. Mit einer Durchschnittstemperatur von 18 Grad lag diese rund 3 Grad über dem Normalwert.

Während des gesamten März 2023 lag die mittlere Temperatur immer über der mittleren Temperatur des Vergleichszeitraums. Sowohl die Tiefsttemperaturen als auch die Höchsttemperaturen wiesen extreme positive Abweichungen auf.

An 8 Tagen lagen die Höchsttemperaturen im März 2023 bei über 25 Grad. Auch dies ist ein neuer Rekord seit 1961. Der bisherige Rekord von 6 Tagen über 25 Grad wurde 1990 aufgestellt.

Außerdem wurde am 30. März 2023 die höchste jemals in einem März auf den Kanaren gemessene Temperatur registriert. In Tasarte in der Gemeinde La Aldea de San Nicolás auf Gran Canaria kletterte das Thermometer auf 38,2 Grad.

Doch nicht nur bei den Temperaturen zeigte sich der März 2023 von seiner extremen Seite.

Auch andere Wetterparameter lagen sehr weit außerhalb der Norm.

Auf den Kanarischen Inseln wurden im März 2023 Niederschläge von gerade einmal 4mm verzeichnet. Das sind nur 13% der durchschnittlichen Regenmenge des Vergleichszeitraums 1991-2020. Damit war der März 2023 der 5.-trockenste seit 1961.

Auch die Sonneneinstrahlung war in diesem März extrem. Die Zahl der Sonnenstunden lag 12% über dem langjährigen Durchschnitt des Zeitraums 1991-2020. Seit dem Jahr 1983 hat im März auf den Kanaren nicht mehr so viel die Sonne geschienen.

El Niño könnte für extreme Wetterbedingungen auch auf den Kanaren sorgen

Der extrem warme Frühlingsbeginn könnte ein Vorbote dessen sein, was uns in diesem Jahr in Bezug auf das Wetter nicht nur auf den Kanarischen Inseln und Spanien, sondern weltweit, bevorstehen könnte. Experten wie der spanische Meteorologe Mario Picazo machen sich Sorgen wegen des seit Monaten ausbleibenden Regens in einigen Zonen Spaniens und warnen vor dem Klimaphänomen El Niño, das in diesem Sommer einen großen Einfluss auf das weltweite Klima haben dürfte.

Picazo erklärte, dass die Temperaturen der Ozeane weiterhin anomal seien und das Eintreten eines Phänomens mit großen Auswirkungen zum Ende des Sommers zur Folge haben könnte. Er bezeichnete diese Situation als „furchterregend“ („temible“).

In den letzten drei Jahren lagen die Temperaturen des Pazifischen Ozeans unter den normalen Werten, was als „La Niña“ bezeichnet wird, doch alles deutet darauf hin, dass in diesem Jahr „El Niño“ zurückkehren würde.

Die Folgen des „El Niño“ sind das weltweit verstärkte Auftreten von Extremwetter-Phänomenen wie Trockenheit, Überflutungen, Wirbelstürme, extreme Hitze aber auch extrem kalte Winter.

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8 Kommentare

  1. Das ist wieder was um die Leute bei „negativer“ Laune zu halten. Anfang der /70ger haten wir das auch schon mal, damals wurde auch gesagt die Welt geht unter, es wurde auch prognostiziert dass dieses Phänomen die nächsten Jahren anhält und Westeuropa vertrocknen würde. Nichts ist geblieben, wir leben immer noch. Ja ich weis, wir sind in einer „Klimakatastrophe“ aber die Welt wird weiter drehen auch ohne uns.

    • Hallo,
      wir befinden uns nicht in einer Klimakatastrophe, sondern im Klimawandel – die Katastrophen kommen erst noch, wenn auch teilweise schleichend.
      Die Argumentation „war ja früher auch schon so“ finde ich ebenfalls katastrophal und egoistisch gegenüber den Folgegeneration, denn Du wirst wohl noch bis zum Lebensende wie gewohnt weiterleben können, aber wie werden unsere Enkel und Urenkel das erleben?
      Jeder sollte, was ihm möglich ist, sein Umweltverhalten umzustellen und möglichst auf fossil gewonnene Energie zu verzichten, wenn es auch zunächst dem Geldbeutel weh tut. Wir sind dies ganz einfach unserem Planeten schuldig und es wird Zeit!!!

      • In der Jungsteinzeit (für Sie vor 20 tsd. Jahren), begann das Klima in unseren Breiten deutlich wärmer zu werden. Die Menschen konnten ihre Höhlen verlassen, die Täler waren nicht mehr vergletschert, Landwirtschaft entstand, Zivilisationen blühten auf. Zentrum war der heutige Iran. Das nennt sich Klimawandel und Adaption. Bei Ihnen finden anscheinend die Katastrophen im Kopf statt. Dagegen könnten Sie etwas tun, auch gegen das Verwenden von drei „!!!“. Das nennt sich Bildung und wirkt.

        • In den meisten als fachlich gebildet angesehenen Kreisen datiert die Jungsteinzeit vor rund 12.000 bis 14.000 Jahren, nicht vor 20.000 Jahren. Außerdem gehört zur Bildung sicher auch, dass man wissenschaftliche Erkenntnisse der Gegenwart berücksichtigt. Wenn die Annahme richtig ist, dass Wissenschaftler in der Regel, zumindest in Ihrem Fachbereich, sehr gebildete Menschen sind, dann ist die überwältigende Mehrheit der fachlich Gebildeten der Ansicht, dass der Klimawandel niemals in der Erdgeschichte so schnell erfolgt ist wie in den letzten 100 Jahren und dass diese Geschwindigkeit sehr wohl die Folge menschlichen Handelns ist. Das bestätigen sicher auch die meisten Archeoklimatologen. (Das sind die, die die Erkenntnisse über den von Dir zitierten Klimawandel in der Jungsteinzeit gewonnen haben, denen Du ja offenbar auch zu glauben scheinst.)

          • Hier muss ich doch mal einen Kommentar abgeben: sehr geehrter Herr Wolf, liebe Mitleser, die Realität ist leider viel komplexer und wird in den Medien nicht korrekt beschrieben. Fakt ist, dass es wärmer geworden ist, aber nicht überall gleichmäßig stark. Insbesondere einige Kontinente sind wärmer, da sich der Mensch vermehrt und ausgebreitet hat. Diese urbanen Gebiete haben weniger Grünflächen und mehr versiegelte Betonflächen. Diese erwärmen sich mit Sonnenschein stärker. Zudem haben sich Großwetterlagen verändert (was aber nicht so bleiben muss). So gibt es z.B. in Deutschland Messstationen, die in den vergangenen Jahrzehnten kaum wärmer geworden sind, weil ihre Umgebung naturbelassen geblieben ist. Die meisten Stationen sind aber stark von urbanen Entwicklungen betroffen. Auch in der Antarktis ist die Erwärmung kaum spürbar, und einige Messstationen weisen sogar eine Abkühlung nach. Ich beschäftige mich schon seit Jahrzehnten mit dem Thema, und es macht mich sehr betroffen, wie stark dem CO2 die Schuld an der Erwärmung gegeben wird. Diese Theorie ist zum einen bis heute in keiner Weise wissenschaftlich bewiesen, und zum anderen ist CO2 der wichtigste Bestandteil irdischen Lebens. Wenn wir uns mehr pflanzlich ernähren sollen, dann benötigt dieser Planet mehr CO2 als Dünger für verstärktes Pflanzenwachstum. Übrigens gibt es tausende von Wissenschaftlern, die ebenfalls diese Meinung vertreten. Soviel von mir in aller Kürze.

          • Zunächst einmal freue ich mich, dass ein so bekannter Wettermoderator bei uns mitliest und kommentiert. Natürlich kann kein Medium der Welt die Klimageschehnisse vollständig widerspiegeln. Dazu ist die Materie, wie Sie selbst sagen, zu komplex. Die Literatur dazu füllt nicht nur diverse Wissenschaftsmagazine sondern ganze Regale in Universitätsbibliotheken.
            Natürlich kann die Urbanisierung erheblichen Einfluss auf das Mikroklima in der Umgebung einzelner Messstationen haben. Allerdings traue ich Klimaforschern zu, diese Einflüsse zu berücksichtigen. Allerdings scheint Einigkeit darüber zu bestehen, dass die Erde sich global erwärmt, wie Sie selbst ja auch schreiben.
            Ich wage die These, dass selbst ein einzelner Wissenschaftler, z.B. ein Physiker oder Meteorologe, unmöglich alle Ursachen und Wirkungen kennen und beurteilen kann. Dazu ist das Thema einfach zu komplex und interdisziplinär.
            Sicher herrscht auch Einigkeit darüber, dass wir dem CO2 und dem Wasserdampf in der Atmosphäre überhaupt erst unser Leben verdanken. Denn ohne Treibhauseffekt hätten wir auf der Erde eine mittlere Temperatur von -18 Grad. (Boltzmann Strahlungsgesetz). Das bedeutet aber noch lange nicht, dass mehr Treibhauseffekt besser ist!
            Dass der CO2 Gehalt in den letzten 100 Jahren stärker gestiegen ist als jemals zuvor in den letzten 800.000 Jahren, dürfte auch relativ unbestritten sein.
            Auch dass CO2 ein wichtiger Planzennährstoff ist, ist unbestritten. Damit begeben wir uns aber in das Fachgebiet der Botanik.
            Mehr Blattwachstum (der von Ihnen beschriebene Greening-Effekt) bedeutet aber noch nicht, dass Nutzpflanzen mehr Ertrag bringen, sagen zumindest viele Botaniker und Agarwissenschaftler. Schließlich ernähren wir uns außer bei Salat oder Spinat in der Regel nicht vom Blattgrün, sondern von den Früchten. Bei Mais und Getreide nimmt der Proteingehalt bei steigendem CO2-Gehalt sogar ab. Bei anderen Pflanzen (Obstbäume, Wein, Tomaten, Bananen…) werden die Blätter und Nebentriebe sogar abgeschnitten, um das Blütenwachstum und den Fruchtertrag zu steigern.
            Außerdem beschreiben Botaniker Anpassungen der Pflanzen: der Düngeeffekt durch mehr CO2 lässt relativ schnell nach. Planzenwachstum erfolgt übrigens nur, wenn ALLE Nährstoffe ausreichend vorhanden sind. Mehr CO2-Düngung allein reicht da auf keinen Fall.
            Ein Zuviel an CO2 verursacht übrigens sauren Regen. Der wiederum ist schädlich für Pflanzen (Zustand der deutschen Wälder und Ackerböden). Mehr CO2 führt zu einem Sinken des PH-Werts der Meere (Korallensterben, Rückgang der Fischbestände, weniger Nahrung für den Menschen). Der Greenig-Effekt betrachtet nur Flächen, die schon (oder noch?) bewachsen sind. Die Ausdehnung der Wüsten wird dadurch nicht betrachtet. Allein aus dem Greening-Effekt lässt sich sicher kein Beweis für eine positive Wirkung der steigenden CO2-Konzentration führen (das Thema ist viel komplexer ;-).
            Für den „wissenschaftlichen Beweis“ des Zusammenhangs zwischen CO2 und Erderwärmung bräuchten wir wohl eine zweite Erde für einen A/B-Test. Dieser Hinweis auf den „fehlenden wissenschaftlichen Beweis“ von einem Meteorologen überrascht mich übrigens sehr. Beruht nicht Ihr gesamter Beruf auf der Modellierung und Berechnung von Wahrscheinlichkeiten und der Betrachtung von Korrelationen zwischen physikalischen Größen? Präsentieren uns Wettermoderatoren nicht jeden Tag Vorhersagen „ohne jeden wissenschaftlichen Beweis“? Ja, das tun sie, und ziemlich oft liegen sie sogar richtig. Zwischen CO2 Konzentration und Erwärmung gibt es eine sehr eindeutige Korrelation. Auch die physikalische Wirkung der bipolaren Eigenschaften von CO2, Wasserdampf, Methan usw. und des dadurch verursachten Treibhauseffekts ist seit rund 120 Jahren bekannt und dürfte als gesicherte wissenschaftliche Erkenntnis gelten. Sollte das nicht hinreichende Indizien sein, um diesen Mechanismus als „sehr wahrscheinlich“ anzusehen? Für ihre Wettermodelle akzeptieren Sie diesen Grad der Unsicherheit ja auch. Warum dann nicht auch für die Vorhersagen der Klimaforscher?

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