Am Abend des 13. Mai 2023 gegen 21.30h ist an der wichtigsten Wasserleitung auf Fuerteventura erneut ein Rohrbruch entdeckt worden. Dies teilte die Inselregierung am Vormittag des 14. Mai in einer Pressemitteilung mit.
Allein in den letzten 5 Wochen sind an dieser Hauptwasserleitung zwischen der Meerwasserentsalzungsanlage von Puerto del Rosario und dem Hauptwasserspeicher in La Herradura 5 Rohrbrüche aufgetreten. Innerhalb der letzten zwei Jahre waren es sogar 12, sodass das Dutzend nun voll ist.
Der Netzabschnitt besteht aus zwei parallel verlegten Rohrleitungen, über die die gesamte Tagesproduktion der Meerwasserentsalzungsanlage von knapp 27.000m³ zu den vier Hauptspeichern bei La Herradura gepumpt wird. Von den vier Wasserspeichern ist aber einer außer Betrieb, weshalb nur eine Gesamtspeicherkapazität von 32.000m³ zur Verfügung steht, was in etwas dem 1,5-fachen des täglichen Verbrauchs entspricht.
Fällt eine der beiden Rohrleitungen aus, muss auch die Meerwasserentsalzungsanlage ihre Produktion auf die Hälfte der möglichen Menge reduzieren. Statt 27.000m³ werden dann nur noch gut 13.000m³ pro Tag entsalzt, was nicht ausreicht, um den Gesamtbedarf zu decken.
Die erneute Störung der Wasserversorgung wird sich auf ganz Fuerteventura auswirken. Lediglich die Orte, die nicht vom CAAF sondern von einem anderen öffentlichen oder privaten Wasserversorger versorgt werden, sind nicht betroffen. Dazu gehören Teile von Corralejo, Caleta de Fuste, sowie Costa Calma und alle Orte südlich davon einschließlich Morro Jable.
Die Unterbrechung der Wasserversorgung wird auch diesmal mehrere Tage andauern. Nach der Reparatur des Schadens muss die reparierte Stelle abtrocknen, bevor die Leitung wieder mit Wasser gefüllt und unter Druck gesetzt werden kann. Danach müssen sich alle kleineren Wasserspeicher auf der Insel wieder mit Wasser füllen.
Cabildo will alle Schäden der letzten zwei Jahre untersuchen
Der Präsident der Inselregierung, Sergio Lloret, hat in der Pressemitteilung angekündigt, am 15. Mai 2023 ein Gutachten von den Verantwortlichen der Entsalzungsanlage zu jedem einzelnen der 12 Rohrbrüche, vor allem aber der 5 letzten, anzufordern, um so etwas über die Umstände zu erfahren, die zu regelmäßigen Rohrbrüchen geführt haben und über die Wassermengen, die in den letzten zwei Jahren täglich durch die Leitungen gepumpt wurden.
Vielleicht will der Präsident mit dieser Ankündigung andeuten, dass die regelmäßigen Rohrbrüche nicht zufällig entstanden sind, sondern möglicherweise herbeigeführt oder zumindest begünstigt worden sein könnten?
Zumindest wäre es theoretisch denkbar, dass versehentlich oder absichtlich zu viel Druck auf die Leitungen gegeben wurde. Dies könnte eventuell anhand der Durchflussmengen festgestellt werden, sofern diese im zeitlichen Ablauf genau erfasst wurden.
Lloret hatte am 09. Mai 2023 bei der Guardia Civil Anzeige wegen der mutmaßlichen Manipulation eines Absperrventils durch Unbefugte erstattet. Der entstandene Schaden dürfte jedoch kaum die Bagatellgrenze von 400€ überschritten haben. Das Cabildo hat die Anzeige auch auf Anfrage der Fuerteventura-Zeitung nicht veröffentlicht.
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Warum ist nicht klar, ob die Durchflussmengen zeitlich erfasst wurden? Entweder macht der CAAF das, sei es aus gesetzlicher Verpflichtung oder freiwillig oder eben nicht. Das muss doch festzustellen und öffentlich sein. Und warum – das kann ich mir nun so gar nicht erklären – dürfte der entstandene Schaden die Bagatellgrenze von 400 Euro NICHT überschritten haben??? Wir sprechen hier von der Lieferung von LEITUNGWASSER und nicht davon, ob mich ein Paar trendiger neuer Schuhe zuverlässig und pünktlich erreicht. Und gibt es eigentlich bereits Klagen von Kunden der CAAF? (In Cotillo erzählt man sich, es sei bereits eine diesbezügliche Sammelklage vor dem höchsten spanischen Gericht anhängig. Leider reicht mein Spanisch peinlicherweise immer noch nicht, um Konkreteres zu erfragen.)
Na wenigstens haben diesmal die „Reparateure“ beim Fotoshooting die Hände aus den Taschen genommen…