Fuerteventura: Endlich Hilfe für den Palmenwald von Costa Calma?

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Wie das Cabildo de Fuerteventura (Inselregierung) in einer Pressemitteilung bekannt gegeben hat, haben bereits am 25. Mai 2023 durch das öffentliche Unternehmen Gesplan (Gestión y Planeamiento Territorial y Medioambiental SA) Arbeiten zur Verbesserung der Grünflächen in Costa Calma begonnen. „Diese Arbeiten werden im Rahmen des Kooperationsplans der Inselregierung mit den Gemeinden der Insel, in diesem Fall mit der Gemeinde Pájara, durchgeführt, um diese natürlichen Räume zu erhalten“, heißt es in der Pressemitteilung.

Das für diese Arbeiten vorgesehene Budget beträgt rund 500.000 Euro und ermöglicht die Einstellung von drei Arbeiterkolonnen mit jeweils zwanzig Personen.

Das Hauptziel dieser Initiative ist es, die Grünflächen in Costa Calma herzurichten und ihren Zustand zu verbessern sowie die Reinigung und Instandhaltung dieser Bereiche durchzuführen. Der aktuelle Zustand des Palmenhains sei so schlecht, dass es dringende Maßnahmen erfordere. Die Arbeiten laufen bereits und werden in den kommenden Monaten fortgesetzt.

Nach Abschluss dieser ersten Phase von Maßnahmen an der Costa Calma werde darüber hinaus die öffentliche Firma Gesplan ihre Aktivitäten auf andere Gebiete der Insel Fuerteventura, wie zum Beispiel in der Ortschaft Ajuy, ausweiten.

Der Palmenwald von Costa Calma: die unendliche Geschichte

Es bleibt abzuwarten, ob nun mit dieser gemeinsamen Aktion von Cabildo und Gemeinde endlich die Lösung für die Probleme des Palmenhains von Costa Calma gelöst werden. Ansätze hatte es in der Vergangenheit viele gegeben. Eine echte Lösung war bisher nicht in Sicht.

Der Zustand des Palmenwalds an der Costa Calma hatte sich in den letzten Jahren ständig verschlechtert. Die Gemeinde Pájara und der Erschließungsträger der ehemals privaten Urbanisation Cañada del Rio, in der sich der Palmenwald befindet, hatten vor Gericht über die Pflege und Zuständigkeit gestritten. Auch nachdem gerichtlich festgestellt wurde, dass die Gemeinde für die Wartung und Pflege zuständig war, hatte sich kaum etwas geändert. Die Pflanzen vertrockneten weiter und boten Schädlingen leichte Beute. Obwohl ein Gutachten der Gemeinde aus dem September 2021 bereits feststellte, dass rund 70% der 2.300 Palmen von Schädlingen befallen und 124 Palmen bereits abgestorben waren, passierte bis auf ein paar quasi kosmetische Arbeiten im Februar und später im Juli 2022 nichts.

Im Februar 2023 war es dann sogar dazu gekommen, dass die Krone einer Palme auf den Gehweg gegenüber des Hotel SBH Costa Calma Place stürzte. Dieser Vorfall hätte schlimmstenfalls tödlich für Passanten enden können.

Drücken wir die Daumen, dass der Palmenwald von Costa Calma nun auch auf Dauer die Aufmerksamkeit erhält, die er verdient und die Aktionen nicht nur ein Strohfeuer kurz vor den Wahlen bleiben.

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9 Kommentare

  1. Stand 09.06.23
    Die schwarzen Säcke hinter der Bushaltestelle, gegenüber SBH Fuerteventura Playa, sind weggeräumt und der Boden von Grünzeug befreit.
    Sollte das Tempo so beibehalten werden, sind wir schon gespannt wie es im Winter aussehen wird.
    Können „normale“ Gärtner die Palmen überhaupt beschneiden? Ich habe mal gehört, dass dafür extra vom Festland eingeflogen werden. Weiss jemand mehr dazu?
    Fairerweise muss man anmerken, dass auch einige Hotels dringenden Bedarf haben ihre Anlagen zu pflegen. z.B. SBH Crystal Beach und Costa Calma Palace Anlagen vor den Hotels sehr vernachlässigt.
    Corona hat leider Spuren hinterlassen.

    • Nein, zum Palmenschneiden muss niemand von Festland eingeflogen werden. Da es sich jedoch bei der Kanarischen Palme um eine geschützte Art handelt, bei der durch falsche Behandlung für Schädlinge und Krankheiten Tür und Tor geöffnet wird, benötigen die „podadores“ eine spezielle Akkreditierung, für die wiederum entsprechende Sachkunde nachgewiesen werden muss.

  2. Ich fliege seit 11 Jahren nach Costa Calma und musste dieses Jahr im Mai 23 feststellen, dass sich der Zustand des Palmen Waldes sehr verändert hat.
    Leider werden hier nur die Jugendlichen als die Verantwortlichen genannt. Ich denke mal das auch die Touristen ( Erwachsene) nicht ganz unschuldig an diesem Zustand sind.

  3. Wir sind aktuell in Costa Calma. In der vergangenen Woche haben wir 5 Leute gesehen die begonnen haben den Wald aufzuräumen? So richtig wußten sie nichts anzufangen dort. Es sieht bis heute so aus als würde man so tun als ob. Einbisschen sich zeigen und dabei genau vor dem Wald das Grün schneiden und das war es auch schon.Im Wald liegen viele Palmwedel die gehören weggeräumt aber das scheint mühselig zu sein. Ein richtiger Beginn sieht anders aus, wirklich. wir glauben, das wird so gar nichts

  4. Ich habe diesen Artikel mit Sorge gelesen. Wir waren im vergangenen Jahr in Costa Calma und haben diesen schmutzigen Palmengarten gesehen, uns gewundert, dass man diesen traurigen Anblick hinnehmen muss. Aber sind die Menschen nicht selbst Schuld? Ich kann dem Kommentar meines Vorschreibrrs nur beipflichten.
    T.R.

  5. Hoffentlich werden auch reichlich Mülleimer aufgestellt, vielleicht schaffen es die Leute dann auch ihren Abfall nicht einfach in die Pampa zu schmeißen. Das ist genauso traurig wie die kranken Palmen und man fragt sich immer wieder WIESO????

    • die Antwort ist ganz einfach! Das ist die mangelnde Erziehung bzw. die Gleichgültigkeit der Menschen heutzutage. Ich bin in den 50iger Jahren anders – ich glaube besser- erzogen worden.
      Schlimm ist natürlich, dass Geld für die Autobahnen vorhanden ist (Brüssel), aber eine Pflege der Natur nur nach Protesten vorgenommen wird. Das hat auch nichts mit Corona bzw. dem Ukraine-Konflikt zu tun.

      • @Detlef B.:
        Ich glaube eher, dass es an der Erzehung und Bildung liegt und weniger an „den Jugendlichen von heute“.
        Wenn man sich mal anschaut, was sich z.B. mit F4F ergeben hat, so kann man wirklich nicht sagen, die Jugend sei uninteressiert an der Umwelt.

        Viel mehr glaube ich, dass Bildung und Erziehung wesentlich dazu beitragen, dass ein Bewusstsein für die schützenswerte Umwelt und die Natur gebildet werden können.
        Wenn man sich weltweit mal anschaut, welche Gegenden besonders sauber bzw. besonders dreckig sind, dann kann man gut ein Verhältnis zum sozialen Status der Bevölkerung erkennen.

        Damit will ich nicht ausschließen, dass Jugendliche mal heftig über die Stränge schlagen und etwas verschmutzen. Aber normalerweise gibt sich das wieder, wenn deren „Flegelphase“ vorüber ist.
        Dann kommt wieder die Bildung und Erziehung zum Tragen und es werden verantwortungsvolle Erwachsene aus ihnen 🙂

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