Fuerteventura hat keinen Plan B für Busfahrerstreik

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Am kommenden Samstag, 20.05.2023, könnte der Streik der Busfahrer im Gelegenheitsverkehr auf Fuerteventura beginnen, wenn die letzten Verhandlungen am Freitag nicht doch noch zu einer überraschenden Einigung führen. Danach soll dann bis zum 17. Juni 2023 immer mittwochs und samstags gestreikt werden.

Zu diesem Beitrag gibt es ein wichtiges UPDATE!

Die Gewerkschaften haben die Wochentage nicht ohne Grund ausgesucht. Es sind die Tage mit dem größten An- und Abreiseverkehr auf dem Flughafen von Fuerteventura, ebenso wie auf Lanzarote und Gran Canaria.

Am Samstag werden am Flughafen von Fuerteventura ungefähr 130 Flugbewegungen stattfinden. Das bedeutet, dass ungefähr 65 Flugzeuge landen und in etwa ebenso viele Flugzeuge starte. Selbst wenn in jedem Flugzeug im Schnitt nur 100 Passagiere sitzen, müssen also rund 13.000 Reisende von oder zum Flughafen gekarrt werden.

Um diese Menge an Reisenden zu transportieren, wären rund 260 gut gefüllte Busfuhren mit je 50 Passagieren oder 6.500 Taxifuhren mit je zwei Fahrgästen notwendig. In Puerto del Rosario, der Gemeinde in der der Flughafen von Fuerteventura liegt, hat insgesamt nur 89 Taxilizenzen.

Diese Dimensionen zeigen, welche extremen Auswirkungen ein Streik der Reisebusfahrer allein auf Fuerteventura auf den Reiseverkehr haben könnte.

Es ist abzusehen, dass Reiseveranstalter mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln kaum in der Lage sein werden, eine solche Aufgabe auch nur ansatzweise zu bewältigen.

Nur schnelle politische Entscheidungen könnten das Chaos lindern

Die günstigste Lösung zur Vermeidung von Chaos an den An- und Abreisetagen wäre natürlich eine Einigung der Busfahrer mit den Arbeitgebern und eine Absage des Streiks. Doch diese erlösende Nachricht könnte erst am Freitag kommen, ein Tag vor dem möglichen Streikbeginn. Zurzeit erscheint laut Insidern aus Kreisen der Busunternehmen auf Fuerteventura eine Einigung jedoch recht unwahrscheinlich.

Die Partido Popular (PP) hat die Inselregierung von Fuerteventura dazu aufgefordert, in dieser Notfallsituation den öffentlichen Verkehr zwischen Flughafen und den Touristenzonen zu verstärken, sich mit dem Flughafen und den Reiseveranstaltern abzustimmen und den Flughafen von Fuerteventura noch vor Samstag zu einer „sensiblen Zone“ zu erklären.

Dank dieser Maßnahme, die zum ersten Mal in der Geschichte Fuerteventuras ergriffen würde, wäre es Taxifahrern aus anderen Gemeinden erlaubt, am Flughafen von Fuerteventura Fahrgäste aufzunehmen. Das hätte den großen Vorteil, dass Taxis aus dem Süden oder Norden nicht wieder leer zu ihrer Heimatgemeinde zurückfahren müssten. Richtig sinnvoll wäre diese Maßnahme allerdings nur dann, wenn auch Taxis aus Puerto del Rosario auf dem Rückweg Fahrgäste wieder aufnehmen dürften.

Die PP forderte die Inselregierung außerdem auf, von der kanarischen Regierung so schnell wie möglich die Festsetzung über die im Streikfall anzusetzende Mindestversorgung zu verlangen.

Die PP erinnert daran, dass der Samstag der Hauptanreisetag ist und dass Fuerteventura keinen „Plan B“ hat, um die Touristen in so einem Notfall zu bedienen.

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1 Kommentar

  1. … ziemlich verfahrene Kiste… gespannt bin ich, ob und wie dies die derzeit im absoluten Wahlkampfmodus handelnden Parteien angehen …. immerhin könnte eine populäre Entscheidung durchaus auf den letzten Metern für Stimmenzuwächse sorgen, wenn man es nur entsprechend verkauft – UND – die betroffene Touristikbranche es überhaupt wert ist.

    Gewinner könnte die Taxilobby werden.

    Auch in Deutschland gab es Kanzler, die in eigentlich parteienunabhängige Wirtschaftsentscheidungen eingriffen oder sich Flutkatastrophen geschickt zu eigen machten.

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