Erneuter Haftbefehl gegen Haupttäter im größten Polizeiskandal Fuerteventuras

Guardia-Civil

José Tomás Cabrera Marichal war Rädelsführer im wohl bisher größten Fall von Polizeikorruption, der je auf Fuerteventura oder den übrigen Kanarischen Inseln aufgedeckt wurde.

José Tomás Cabrera Marichal war Guardia Civil Beamter und wurde im Fall „Botavara“ in 2021 nach einem langjährigen Strafverfahren in letzter Instanz zu einer Haftstrafe von 6 Jahren und einer Geldstrafe von 3,4 Mio. Euro verurteilt. In 2018 hatte ein Gericht sogar eine Haftstrafe von 10 Jahren verhängt, die jedoch später reduziert wurde.

Seine Zeit in Untersuchungshaft und die Haftzeiten vor 2021 wurden auf die zu verbüßende Haftzeit angerechnet, weshalb er kurz nach der Verkündung des endgültigen Urteils wieder auf freiem Fuß war.

Er war verurteilt worden, weil er in 2013 zusammen mit drei weiteren Guardia Civil Beamten und weiteren Mittätern 733 Kilo Haschisch per Schlauchboot von Marokko nach Fuerteventura geschmuggelt hatte. Das Vorhaben flog auf, weil das Schlauchboot nachts vor der Küste von Fuerteventura auf die Felsen gespült wurde. Dabei fielen mehrere Drogenpakete ins Wasser. Als die Täter die verlorenen Drogen bergen wollten, wurden sie erwischt.

Doch die Verurteilung zu einer langen Haftstrafe und einer hohen Geldstrafe hielt Cabrera Marichal scheinbar nicht davon ab, erneut mutmaßlich straffällig zu werden.

Am Nachmittag des 08. Mai 2023 nahmen Guardia Civil Beamte im Hafen von Santa Cruz de Teneriffe ihren korrupten Ex-Kollegen mit dem Spitznahmen „Heraclio“ erneut fest, weil er ein Paket mit 2kg Kokain bei sich hatte.

Nach seiner polizeilichen Vernehmung wurde er auf Teneriffa der Justiz überstellt. Der Haftrichter ordnete Untersuchungshaft wegen des Verdachts auf eine Straftat im Zusammenhang mit stark gesundheitsschädlichen Drogen.

Sollte ihm ein Drogendelikt gemäß Artikel 368 des spanischen Código Penal nachgewiesen werden können, droht ihm eine erneute Haftstrafe von 3 bis 6 Jahren und eine Geldstrafe vom einfachen bis dreifachen Wert der beschlagnahmten Drogen. Ein Kilo Kokain hat auf den Kanaren je nach Reinheitsgrad einen Marktwert von etwas mehr als 30.000 Euro.

Weitere Einzelheiten zum Fall Botavara könnt Ihr in diesem Beitrag nachlesen.

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3 Kommentare

  1. besser er betätigt sich als Pharmavertreter, als wenn er Bussgelder verteilt. Finde ich. Denn ob man Drogen konsumiert, entscheidet man selbst während die Bussgelder zwangsweise eingetrieben werden…wobei er ja zeitweise wohl beide Jobs gleichzeitig gemacht hat.

    • Ob man Drogen nimmt, entscheidet man selbst? Ich glaube, Du solltest mal ein 4-wöchiges Praktikum in einer Drogenberatungsstelle und in einer Psychiatrie machen und Dir genau erklären lassen, warum die Leute, die Du dort triffst, ihre Drogenkarriere begonnen haben!

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