Jugendliche werfen Steine auf deutsche Urlauber im Süden von Fuerteventura

Stein-Hand

Der Süden von Fuerteventura gilt allgemein als sehr sicheres Reiseziel. Dennoch kommt es auch hier gelegentlich zu Straftaten, unter denen gelegentlich auch Urlauber leiden müssen. Diese unangenehme Erfahrung mussten auch Angela S., ihr Ehemann und ein befreundetes Ehepaar in der in der Nacht vom Sonntag, 28.05.2023, auf Montag Morro Jable machen.

Wie uns die Leserin per Email berichtete, trafen die beiden Ehepaare auf dem Rückweg zum Hotel auf der Strandpromenade von Morro Jable zwischen dem Hotel RIU Palace und dem Coronado auf eine Gruppe von 6 bis 7 Jugendlichen. Selbst als sich die beiden Ehepaare näherten, machten die Jugendlichen kaum Platz, um sie bequem hindurchzulassen. Als sie sich rund 20 Meter von den Jugendlichen entfernt hatten, warfen diese mit Steinen nach ihnen und riefen ihnen etwas hinterher, was sie nicht verstanden.

„In all den Jahren ist dies […] der erste Vorfall und es ist auch noch nie was in den letzten 10 Jahren passiert. Das ist erschreckend. Wir fühlten uns immer sicher aber heute war der Hammer“, erklärte uns Angela S. spürbar mitgenommen.

Glücklicherweise wurde bei diesem Vorfall niemand von den Steinen getroffen oder gar verletzt.

Die betroffene Leserin fügte noch hinzu: „Unser Ehemänner waren am Samstag im Cosmo Center Fussball schauen. Es waren dieselben, die ihnen Drogen angeboten haben.“

Ohne Anzeige kein Eintrag in die Kriminalitätsstatistik

Leider haben auch Angela S. und ihre Begleiter, wie viele andere Urlauber, die während ihres Aufenthaltes auf Fuerteventura Opfer einer Straftat werden, keine Anzeige bei der Polizei erstattet.

Quellen in der Gemeindepolizei (Policía Local) von Pájara haben uns auf Anfrage bestätigt, dass es nicht nur in dieser Zone von Morro Jable hin und wieder zu ähnlichen Vorfällen gekommen sei. Leider verfüge die Polizei jedoch nicht über genügend Personal, um hier präventiv tätig zu werden.

Die mangelnde Bereitschaft, Straftaten während des Urlaubs zur Anzeige zu bringen, egal ob aus Bequemlichkeit oder wegen mangelnder Sprachkenntnisse, führt dazu, dass diese nicht angezeigten Straftaten in keine Kriminalitätsstatistik einfließen. Doch je „sicherer“ eine Gemeinde auf dem Papier ist, desto geringer erscheint die Notwendigkeit, die Polizei mit zusätzlichen Beamten zu verstärken.

Außerdem kann die Polizeiführung ohne entsprechende Anzeigen kaum Kriminalitätsschwerpunkte ausmachen, an denen die wenigen verfügbaren Einsatzkräfte häufiger Streife fahren könnten.

Nach Angaben der Polizeigewerkschaften fehlen auf Fuerteventura rund 250 Polizeibeamte, was auf Dauer zu einem erheblichen Sicherheitsdefizit für Einwohner und Urlauber führen kann.

Kurz nach Ostern hatten die Geschäftsleute in Morro Jable eine Verstärkung der Polizeipräsenz gefordert, um die ausufernde Zahl von Ladendiebstählen und sonstigen Eigentumsdelikten einzudämmen, deren Opfer auch Urlauber sind.

Erst kürzlich kam es in Costa Calma, ebenfalls in der Gemeinde Pájara im Süden von Fuerteventura, zu Sachschäden an Fahrzeugen, nachdem Jugendliche aus der Deckung des Palmenwalds heraus Steine auf vorbeifahrende Autos geworfen hatten. Nachdem mehrere Anzeigen eingegangen waren, konnte die Polizei die Täter ermitteln und offenbar durch Gespräche mit den Eltern und dem Imam weitere Straftaten dieser Art verhindern.

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18 Kommentare

  1. Ich habe das auch schon in unserem Hotel RIU Palace angesprochen, es erfolgte allerdings
    keine Reaktion, man möchte wohl hier keine schlechte Stimmung unter den Gästen aufkommen
    lassen, bin aber der Meinung das gerade auch die Hotels in der Pflicht stehen und dafür
    sorgen müssen, dass ihre Gäste einen unbeschwerten und erholsamen Urlaub verleben.
    Es kann nicht sein, dass man sich von durchgeknallten Jugendlichen den Urlaub versauen lässt
    und möglicherweise noch in einen Konflikt kommt den man in solch einer Zeit nicht
    gebrauchen kann.

    • Und womit sollen „die Hotels in die Pflicht genommen werden“? Sollen die den deutschen Touristen jetzt Security-Begleitschutz stellen, wenn die das Hotel verlassen? Klasse! Nach der ganztägigen Kindergarten-Bespaßung durch die Animateure kommt jetzt noch „begleitetes Spazierengehen“ 🤣

      Manchmal frage ich mich, ob Deutsche mittlerweile denken, sie haben einfach Anspruch auf ein engmaschiges Sicherheits- und Komfort-Netz, das um sie herum gespannt wird, sie in Watte packt und ihnen auch wirklich JEDE noch so kleine Unwägbarkeit abnimmt, die das Leben an sich nun einmal mit sich bringt. Zumindest aber braucht der Deutsche auf JEDEN Fall jemanden, der „da in die Pflicht genommen wird“!

      Kurz zum Verständnis: Ein Hotel ist ein Touristik-Unternehmen. Sicherheit ist Polizei-Aufgabe. Gegebenenfalls kann man dafür auch einen privaten Bodyguard anstellen, ich glaube aber nicht, dass der in absehbarer Zeit ins All-Inclusive Paket der TUI aufgenommen werden und so gleich im Reisebüro buchbar wird.

      Und nein, auch wenn etwas passiert, ist es nicht Aufgabe des Hotels, den Gang zur Polizei zu erledigen. Auch das ist nicht über den All-Inclusive Preis abgedeckt.

      • Das ist ja jetzt mal ganz daneben, es geht hier um die Gäste des Hotels und die kommen nur wieder wenn sie dort Urlaub machen können und sich dort auch sicher fühlen, wir brauchen keinen persönlichen Schutz, aber Grundsätzlich muss die Sicherheit gewährt sein.

  2. Auch mir sind drogensüchtige Jugendliche schon zu Nahe gekommen. Im Dezember 22 hielten sie sich am Kreisverkehr nördlich von Costa Calma auf und fielen durch ihr aggressives Verhalten auf. Hoffe, das Problem wird unter Kontrolle gebracht.

  3. Vielleicht wäre es gut mal kurz die richtige Meldekette für Urlauber als Artikel zu verfassen. An wen wendet man sich in welchem Fall und unter welcher Rufnummer. 112 dürfte für Erste Hilfe bekannt sein aber Lokale Polizei oder Guardia Civil? Ist das wie in Deutschland 110? Und wenn man kein Spanisch spricht haben die dann auch Kollegen die Deutsch können? Das würde vielleicht die Hemmschwelle für Meldungen reduzieren.

    • Wir wir schon mehrfach berichtet haben, ist die 112 die Nummer für alle Fälle. Von dort aus werden ALLE Retter (Feuerwehr, Polizei, also Policia Local und Guardia Civil, medizinische Helfer, Zivilschutz etc) koordiniert. Also: eine Nummer für alles!

  4. Ich und meine Frau, saßen am besagtem Abend in Costa Calma im Ferienhaus als es einen lauten Knall ander Tür gab…

    Drei jugendliche meinten einen großen Stein vor unsere Tür zu werfen …
    Als ich Raus kam nahmen sie die Beine in die Hand … Habe denen noch böse Sachen hinterher gerufen und weg waren sie.
    Bin noch eine Runde durch den Nahbereich aber Sie waren weg … (Bin Ex Militär) hätte denen mal meine Meinung gegeigt wenn ich Sie gekriegt hätte… das hätte mehr gebracht als ein Gespräch mit dem Imam … 😉

  5. Es wird wohl versucht, um dem Tourismus nicht zu schaden, diese und andere Straftaten runterzuspielen … Dank an die Fuerteventurazeitung für Aufgreifung dieses Problems!!!
    Sah, wie auf der Strandpromenade in Morro ein Jugendlicher ein älteres Ehepaar um Feuer bat. Später schlich er sich an den Mann von hinten ran und pickste mit der glühenden Zigarette zu. Das Ehepaar flüchte. Leider war ich allein unterwegs, wollte trotzdem den Jugendlichen zu Rede stellen. Seine Kumpels stellten mich bedrohend vor ihn und hinflüchteten

  6. Auch wir wurden auf dem Weg vom Riu Palace nach Morro Jable von Jugendlichen mit Steinen beworfen, bei einem anderen Ehepaar wurde der Mann von einem Stein am Bein getroffen.
    Tags zuvor fielen uns die gleichen Jugendlichen schon auf als diese mit einem E-Roller immer wieder nahe an Passanten heranfuhren und diese dann laut von hinten anschriehen, auch saßen diese auf Bänken an besagter Stelle und provozierten die vorbeigehenden Passanten.
    Wir haben soetwas noch nie in Morro erlebt und hoffen das die Polizei hier tätig wird.

  7. Auf der Strandpromenade erfolgten ebenfalls gewaltsame Überfälle mit Diebstahl von Handy, Taschen und Portemonnaies. Die Policia local interessiert es wenig, soweit keine Personen zu schaden kommen.
    Aber warum sollte es sich hier anders entwickeln als in Deutschland?!😇

    • Ein Raubüberfall ist auch in Spanien eine schwere Straftat, die bei der Guardia Civil zur Anzeige zu bringen ist. Wenn die Policía Local also an die zuständige Polizeibehörde verweist, hat das nichts mit mangelndem Interesse sondern mit einem Hinweis auf Zuständigkeiten zu tun. Wenn jedoch Betroffene selbst bei Raubtaten keine Anzeige erstatten, ist das für mich nicht mehr nachzuvollziehen. Mit dieser Ist-mir-egal-Mentalität nimmt man diese Straftaten ja billigend in Kauf. Wie soll sich so etwas ändern?

  8. Mir wurden dieses Jahr im März in Morro Jable auch zum ersten Mal offen Drogen angeboten. Für mich eine befremdliche Situation und darüber hinaus hatte ich abends auf der Promenade öfter Begegnungen mit aggressiven Jugendlichen, die ich in den Jahren zuvor auf Fuerteventura noch nie erlebt hatte.

  9. (Nachdem mehrere Anzeigen eingegangen waren, konnte die Polizei die Täter ermitteln und offenbar durch Gespräche mit den Eltern und dem Imam weitere Straftaten dieser Art verhindern.)
    Ich erinnere mich gut an meine Jugend, ein Gespräch mit meinem Iman war stets hilfreich.

  10. Damals Autos ( angeblich nur auf Einheimische) , nun halt der nächste Schritt, Angriffe egal auf welche Nationalität. Wollen oder können sich diese Gäste nicht integrieren,? Aber dieses Problem wird sich auch in Österreich, Deutschland und der gesamten EU ausbreiten.

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