PR-Panne beim Cabildo de Fuerteventura: Reparatur von Wasserleitung mit Händen in der Hosentasche

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Ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte, auch auf Fuerteventura. Es vergeht kaum ein Tag, an dem die lokalen Medien auf Fuerteventura nicht über die Probleme der Wasserversorgung aufgrund des maroden Leitungsnetzes berichten. Da ist es nur verständlich, dass sowohl die Regierenden als auch die Opposition im Cabildo (Inselregierung) und in den Gemeinde alles daran setzen, sich gerade jetzt, so kurz vor den Wahlen am 28. Mai 2023, als Heilsbringer und Problemlöser darzustellen.

Auch auf Fuerteventura herrscht, trotz hoher Arbeitslosigkeit, ein gravierender Handwerker- und Fachkräftemangel. Auf der anderen Seite, so sollte man vermuten, wird für die Durchführung all der Maßnahmen, die eines Tages die Wasserversorgung auf Fuerteventura sicherstellen sollen, jede helfende, qualifizierte und fleißige Hand gebraucht.

Dies wollte sicher auch die Inselregierung, die zurzeit nur noch aus zwei Mitgliedern zum Ausdruck bringen, als sie am 03.05.2023 in einer Pressemitteilung bekannt gab, dass man „13 neue Personen aus der Situation der Arbeitslosigkeit heraus eingestellt habe mit dem Ziel, den Service der Installationen und Einrichtungen der Wasserversorgung zu verbessern.“

Diese Maßnahme erfolge im Rahmen des Projekts „Das Cabildo verbessert unserer Umfeld“ und suche Lösungen für die vorrangigen Probleme der Bevölkerung von Fuerteventura, heißt es in der Pressemitteilung.

PR Fauxpax Cabildo Wasser
Mit vollem Einsatz bei der Arbeit: Foto der Reparatur einer Wasserleitung des CAAF

Begleitet wird die Pressemitteilung von einem Foto, das Bände spricht: Auf dem Foto sind 5 Personen in Arbeitskleidung abgebildet, von denen eine allerdings von einer anderen fast völlig verdeckt wird. Diese 5 Personen sollen sich offensichtlich um die Reparatur einer defekten Rohrleitung kümmern. Eine Person, die mit einer Atemschutzmaske und einem weißen Schutzanzug ausgerüstet ist, verrichtet anscheinend einen Tätigkeit und hält ein Werkzeug mit beiden Händen.

Auch dem flüchtigen Betrachter fällt sicher sofort die Positionen der Hände der übrigen Arbeiter auf: einer hat beide Hände in der Hosentasche, der rechts daneben stützt beide Hände auf die Hüfte, ebenso wie scheinbar auch die verdeckte Person. Der halb verdeckte Arbeiter hat beide Arme hinter dem Rücken verschränkt.

Sicher braucht jeder, der unter der prallen Sonne Fuerteventuras arbeitet, hin und wieder Mal ein Päuschen. Doch letztlich muss jeder sich letztlich an seiner Leistung, also an den Arbeitsergebnissen pro Zeiteinheit, messen lassen.

Für die Einwohner auf Fuerteventura, die regelmäßig keine Wasserversorgung in ihren Häusern haben, dürften die wahrgenommenen Ergebnisse gegen Null und die dafür benötigte Zeit gefühlt gegen unendlich gehen.

Daher mag das von der Pressestelle des Cabildo ausgewählte Foto zwar sehr wohl die von der Bevölkerung wahrgenommene Realität darstellen, auch wenn die beabsichtigte Botschaft sicher eine andere war. So schmerzhaft kann manchmal die Wahrheit sein!

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16 Kommentare

  1. Denke mal zurück an meinen Urlaub auf dem Bauernhof 1964 in Schleswig Holstein, es gab einen Brunnen mit einer Schwengel-Pumpe, statt Dusche gab es einen Trog mit einer Schüssel und einem Waschlappen und ein Plumpsklo auf dem Hof. Heute wünsche ich mir diesen Luxus zurück, ich lebe in La Lajita auf Fuertevenura verfüge über einen leeren 500 Ltr. Wassertank, kaufe Wasser zum Zähneputzen im Supermarkt, pinkel in die leeren Wasserflaschen und sitze zum kacken auf einem Eimer mit Müllbeuteleinlage. Jeden Morgen werfe ich die Flaschen und Müllbeutel in die Mülltonne der Gemeinde. Mittlerweile überlege ich ob ich nicht eher alle anderen betroffenen auffordern sollte ab sofort nicht mehr die Mülltonnen sondern das Portal des Rathauses zu verwenden. Wer auch immer diesen Zustand bedingt durch Unfähigkeit produziert ist dort zu Hause.

  2. Seid doch froh, Ihr seht wenigstens Arbeiter auf Baustellen! Wir haben hier Baustellen, wo man wochenlang keinen Arbeiter sieht. Aber hübsch abgesperrt und für Dauerstau gesorgt ist.

    Bin gespannt, wenn wir im September vorbei schauen, ob das Problem bis dahin gelöst ist.

    Leibe Grüße, Biene

  3. Warum kommt eigentlich niemand mal auf die Idee, dass solche Rohrleitungen auf Fuerteventura (und das gilt natürlich auch für alle Kanaren-Inseln usw.) NICHT IN DEN BODEN gehören? Die gehören OBERIRDISCH und mit einer anständigen Zugentlastung verlegt! In Gegenden mit einer so hohen seismischen Aktivität sind ständige Schäden an unterirdischen Rohrleitungen vorprogrammiert, Und dabei ist es egal, ob die Rohre schon 100 Jahre alt sind oder neu, da zerbricht alles! Aber so lange das nicht geändert wird, handelt es sich hierbei um eine Gelddruckmaschine für die beteiligten Firmen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt…!

    • Auf Fuerteventura gibt es kaum nennenswerte seismische Aktivitäten, jedenfalls keine, die die Anwendung spezieller erdbebensicherer Bauvorschriften erforderten. Moderne Kunststoffleitungen aus PE können die Bewegungen, die im Erdreich auf Fuerteventura auftreten, problemlos aufnehmen, wenn sie korrekt verlegt wurden. Viele alte Wasserleitungen bestehen aber noch aus Faserzement oder anderen starren Materialien.

    • @ Martinho
      Es ist immer wieder schön, wenn Leute die hier nicht leben, wissen was für und auf der Insel richtig ist. Warum bewerben sich diese Menschen nicht als Berater beim Cabildo?

      • @ Manolo Fuerte:
        Woher wollen Sie wissen, dass ich nicht auf der Insel lebe, sind Sie Hellseher? Zudem muss ich Sie korrigieren, Sie liegen falsch. Ich lebe im eigenen großen Haus auf Fuerte, mal Monate, mal weniger. Physikalische Gesetzmäßigkeiten gelten eben auf Fuerte wie auch in der restlichen Welt! Und… ich bin „vom Fach“, was Baustatik, Thermodynamik usw. betrifft. Aber Sie, Herr „Manolo Fuerte“, glauben ja so vieles mit Ihren ungefragten Kommentaren besser zu wissen…

  4. Das neue Rohr sieht aber schick aus. Die ganze Arbeitsstelle vermittelt einen kompetenten Eindruck. Die Pressestelle die das Bild freigegeben hat, arbeitet auch sehr profihaft. Alles so wie man es erwartet hat.

  5. Ich wette, die Jungs stehen da gerade etwas verloren rum und beratschlagen, wie sie damit umgehen sollen, dass ein wichtiges Bauteil fehlt oder der Bagger unterwegs umgekippt ist, oder der Untergrund zu felsig ist oder die Koordinaten falsch sind oder irgend sowas in der Art *pruuuust* 😉
    War nur Spaß…

  6. Naja das ist jetzt etwas reißerisch. Aber wieso hat der der arbeitet einen Schutzanzug an? Was ist mit dem Boden?

    Stehen die rum weil sue keinen schicken Anzug haben?

    Das Hauptproblem scheint eher die Qualität der Rohre und der Verlegung zu sein. In D halten die jahrzehntelang, es gibt sogar 100 jährige Wasserleitungen.

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