Feuer im Baku-Park in Corralejo im Norden von Fuerteventura: Versicherung muss nicht zahlen

Feuer Baku 1

Am 7. Mai 2019 kam es auf dem Gelände des Baku-Parks in Corralejo im Norden von Fuerteventura zu einem Brand, bei dem unter anderem die Replik der Galeone Santa Ana, eines historischen Holzschiffes, die Terrasse eines Restaurants, die Holzstruktur einer Cafeteria, ein Zelt und mehrere Palmen zerstört wurden.

Die Feuerwehren von La Oliva und Puerto del Rosario waren mehr als 4,5 Stunden im Einsatz, um den Brand zu löschen und ein Übergreifen auf andere Elemente des Baku-Parks zu verhindern. Trotz der Bemühungen der Feuerwehr blieb von dem Holzschiff nur die Metallstruktur übrig.

Das Unternehmen hatte die Installationen zu einem Versicherungswert von 15 Millionen Euro und das Inventar mit einem Wert von 1 Million Euro unter anderem gegen Feuer versichert.

Nach dem Feuer reklamierte das Unternehmen den Brandschaden bei der Versicherung. Laut eines Gutachtens, das das Unternehmen im späteren Prozess vorlegte, belief sich der Schaden auf den Betrag von 1.141.828 Euro.

Die Versicherung lehnte die Regulierung des Schadens jedoch ab, da die „real existierenden Umstände ein Risiko darstellten, das in keiner Weise mit dem von BAKU-Park im Versicherungsvertrag angegebenen Verhältnissen übereinstimmte. Außerdem habe das Unternehmen schuldhaft gehandelt.

Laut Versicherung habe das Unternehmen, das den BAKU-Park betrieb, angegeben, dass „nicht brennbare Baumaterialien“ verwendet worden seien, dass Feuerlöscher und Hydranten mit Anschluss an das öffentliche Wassernetz vorhanden seien und dass es Brandschutzmaßnahmen und Schutzmaßnahmen gegen Diebstahl einschließlich Videoüberwachung und Wachleute rund um die Uhr gebe.

Im Gerichtsverfahren erklärte die Versicherung, dass keine einzige der in der Versicherungspolice aufgeführten Brandschutz- und Sicherheitsauflagen erfüllt wurden. Außerdem habe das Unternehmen regelmäßige Akte von Vandalismus, das „Abhängen“ von fremden Personen und sogar die Besetzung ihrer Einrichtungen durch „Vagabunden“ völlig ohne Gegenmaßnahmen hingenommen.

Jeder konnte ungehindert auf das Gelände gelangen, was für die Versicherung ein „völliges Desinteresse an den Installationen“ darstellt, die das „Unternehmen ihrem Schicksal überlassen hat“. Diese Umstände seien der Versicherung nicht mitgeteilt worden, was als Arglist zu bewerten sei.

Ein ehemaliger Mitarbeiter des Baku-Park sagte im Prozess aus, dass es keinen Sicherheitsdienst gab, sondern dass die Bewachung vom Wartungspersonal mit übernommen wurde. Zum Zeitpunkt, als das Feuer ausbrach, hatte das Unternehmen bereits 20 Anzeigen wegen Vandalismus erstattet.

Auch der Richter stellte fest, dass das Gelände nicht nur „nicht benutzt“ wurde, wie das Unternehmen es darstellen wollte, sondern dass es sich in einen Zustand der völligen Vernachlässigung befand, was den völlig freien Zugang fremder Personen ermöglichte, die dort sogar übernachteten oder gar kampierten.

Außerdem sah er es als bewiesen an, dass die erforderlichen Brandschutzmaßnahmen nicht vorhanden waren, wodurch sich das Risiko für einen solchen Schaden, wie er letztlich entstanden ist, deutlich erhöht habe, was das Unternehmen der Versicherung hätte mitteilen müssen. Daher, so sein Urteil, muss die Versicherung nicht bezahlen.

Gemeinde La Oliva in Zugzwang

Die beiden letzten Bürgermeister von La Oliva, Isaí Blanco und Pilar Gonzalez, hatten sich bereits mit dem Thema Baku-Park beschäftigt und unter anderem die Möglichkeit ins Gespräch gebracht, die Konzession für den Themenpark auf dem gemeindeeigenen Grundstück zu widerrufen und so einen Schandfleck im Norden von Fuerteventura zu beseitigen.

Allerdings hat keiner der beiden tatsächlich ein entsprechendes Verfahren eingeleitet, das sich als sehr schwierig erweisen könnte. Das Unternehmen hatte Schulden i.H.v. 31 Mio. Euro angehäuft. Die Konzession wurde mit einer Hypothek von 30 Mio. Euro belastet und das Unternehmen schuldete der Gemeinde die Konzessionsgebühren in Höhe von mindestens 400.000€.

Video der brennenden Galeone auf dem Gelände des BAKU-Park.
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