Auch auf Fuerteventura prägen Elektroroller mittlerweile in jedem Ort das Straßenbild. Die einen lieben sie, die anderen hassen sie. Kaum ein Thema polarisiert die Einwohner und Urlauber auf Fuerteventura mehr als die E-Roller.
Doch egal ob man die E-Roller nun befürwortet oder ablehnt: die Zahl der offensichtlichen Ordnungswidrigkeiten, die bei der Nutzung der E-Roller auf Fuerteventura begangen werden, dürfte ziemlich hoch sein. Das Fahren gegen die erlaubte Fahrtrichtung in Einbahnstraßen, Fahren auf dem Bürgersteig, die Nutzung mit zwei Personen, Fahren ohne Helm, Fahren mit Kopfhörern scheinen allgegenwärtig.
Eigentlich müssten die Kassen der Gemeinden nur so klingeln, denn die Bußgelder für die oben aufgeführten Ordnungswidrigkeiten liegen zwischen 200 und 500€. Selbst nach Abzug des „Sofortzahlerrabatts“ von 50% sind die Strafen noch immer knackig. Und die Ahndung von Verkehrsverstößen, die von Rollerfahrern begangen werden, sollte die Polizei vor keine allzu großen Schwierigkeiten stellen: die Verstöße sind mit bloßem Auge leicht zu erkennen und erfordern, anders als Tempomessungen, keine technische Ausrüstung.
Wenn die Kassen der Gemeinde als nicht durch vereinnahmte Bußgelder überquellen, müsste das daran liegen, dass die Polizei scheinbar nur sehr selten direkt gegen die Rollerfahrer vorgeht, die gegen die Verkehrsregeln verstoßen.
Stattdessen gehen die Gemeinden scheinbar lieber gegen falsch geparkte Roller vor, so wie die Gemeinde Pájara im Süden von Fuerteventura im Mai 2023.
Auch die Gemeinde La Oliva im Norden von Fuerteventura hat am 30. Juli 2023 eine entsprechende Aktion in Corralejo durchgeführt. Dort hat die Gemeindepolizei mehrere Dutzend ordnungswidrig abgestellte E-Roller von Gehwegen, Straßen und anderen öffentlichen Plätzen entfernt, wie sie auf ihrer Facebookseite in einem sehr kurzem Beitrag bekannt gab.
Der Beitrag der Gemeinde La Oliva erhielt über 1.300 Likes und wurde 282 Mal kommentiert und 240 Mal geteilt. Die überwiegende Zahl der Kommentare befürwortete den Einsatz der Gemeinde gegen die E-Roller.
Es ist jedoch kaum davon auszugehen, dass die Entfernung von falsch abgestellten E-Rollern solche Unfälle verhindern kann.
Ein strenges Vorgehen gegen die ordnungswidrige Nutzung hätte vermutlich eine stärkere präventive Wirkung. Schließlich hätten die beiden 12- und 13-jährigen Kinder den Roller aufgrund ihres Alters im öffentlichen Straßrenverkehr gar nicht nutzen dürfen, und schon gar nicht zu zweit und ohne Helm.
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