Beleidigungen und Gewalt: Streit um Liege an Hotelpool auf Fuerteventura eskaliert

Handtücher-Liegen-Pool

Eigentlich gelten die Deutschen, auch auf Fuerteventura, als Weltmeister im „Liegen-Reservieren“. Doch auch andere Nationen haben diese Marotte längst übernommen liefern sich mit den deutschen Urlaubern allmorgendlich ein Wettrennen, um als erster sein Revier mit einem Handtuch markieren.

Nun hat ein britischer Urlauber auf Fuerteventura die Kunst des Liegen-Reservierens auf eine noch höhere Stufe gebracht. Er sparte sich einfach das frühe Aufstehen und das Platzieren eines Handtuchs. Stattdessen nahm er einfach an, dass die Liegen, die in der Nähe der Terrasse seines Hotelzimmers „seine“ Liegen seien und sich selbstverständlich niemand darauf legen dürfe, selbst wenn kein Handtuch darauf liegt.

Der Vorfall ereignete sich am 31. Juli 2023 in einem Hotel in Corralejo im Norden Fuerteventuras.

Santiago, ein spanischer Urlauber aus Albacete, verbrachte ein paar Tage mit seiner Frau (53) und seinen beiden Töchtern (18 und 22) in einem Hotel in Corralejo. Während er für eine „Siesta“ auf das Zimmer ging, wollten seine Frau und die Töchter eine Weile am Pool des Hotels entspannen. Als die Frau sich auf eine freie Liege setzte, stürmten zwei Briten (60 und 30) auf sie zu, pöbelten sie an und beleidigten sie. Der Grund: sie waren der Ansicht, dass die Liegen, die in der Nähe ihres Zimmers standen, ihre Liegen seien.

Um die Frau von „seiner“ Liege zu vertreiben, kippte er die Liege um, wobei die Liege die Frau am Fuß traf, erzählte der Ehemann. Auch die Töchter soll der offenbar angetrunkene Mann geschubst haben.

Andere Hotelgäste, die im Pool waren, tadelten den Mann für sein gewaltsames Verhalten.

Die Töchter schickten eine Whatsapp-Nachricht an den Vater: „Papa, komm schnell, die schlagen Mama“.

„Ich lief los und da kam auch schon die Guardia Civil“, erzählte Santiago. Die Polizeibeamten trennten die Streitenden und nahmen die Personalien der mutmaßlichen Angreifer, der Opfer und von Zeugen auf, darunter die Rettungsschwimmerin.

Nach dem Vorfall entschlossen sich Santiago und seine Familie, den Abend außerhalb des Hotels zu verbringen, weil sie Angst vor einer weiteren Konfrontation mit den beiden aggressiven Engländern hatten. Sie baten ihren Reiseveranstalter, sie in einem anderen Hotel unterzubringen, und bedauerten, dass das Hotel nichts gegen die Aggressoren unternommen hat.

Streit um Liegen auf Fuerteventura kein Einzelfall, Handgreiflichkeiten aber sehr selten

Streit um Liegen gibt es an Hotelpools sicher häufiger, aber glücklicherweise bleibt es in den meisten Fällen nur bei verbalen Auseinandersetzungen.

In den meisten Hotels ist das Reservieren von Liegen ausdrücklich verboten. Aber das heißt noch lange nicht, dass sich auch jeder Hotelgast daran hält.

Sehr elegant hat eine Gruppe von spanischen Jugendlichen, die in einem Hotel in Costa Calma einen Tagespass gekauft hatten, einen solchen Liegen-Konflikt gelöst, noch bevor sie selbst darin verwickelt wurden. Als die Gruppe sich an den Pool legen wollte, waren zwar 90% der Liegen frei von Menschen, aber mit Handtüchern belegt, obwohl an den Liegen ein eindeutiger Hinweis auf das Reservierungsverbot angebracht war.

Die Jugendlichen machten die Rettungsschwimmerin auf die Situation aufmerksam. Diese schlug vor, noch eine gewisse Zeit zu warten und versprach, die Handtücher von den Liegen zu nehmen, wenn niemand sich auf die Liegen legt, was sie dann auch tat.

Nach dem die Gruppe sich auf die von der Poolaufseherin freigeräumten Liegen, kamen die „Reservierer“, in diesem Fall deutsche Urlauber, die sich lautstark über die Besetzung „ihrer“ Liegen und die Entfernung ihrer Handtücher empörten.

Die Jugendlichen, die zwar Deutsch verstanden aber keine Lust auf einen Streit hatten, zeigten nur in Richtung der Rettungsschwimmerin und baten die Urlauber auf Spanisch, sich mit der „Socorrista“ auseinanderzusetzen, die sich daraufhin die Pöbeleien anhören musste.

Als das nicht half, versuchten sie, ihren Besitzanspruch an der Rezeption durchzusetzen und verlangten dort auch noch, mit dem Vorgesetzten zu sprechen. Die Antwort, die sie bekamen, war immer dieselbe: „Die Jugendlichen haben alles richtig gemacht und es ist nicht erlaubt, Liegen mit Handtüchern zu reservieren“.

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