Suche nach Erdöl rund 120 Kilometer östlich von Fuerteventura

Topaz-Driller-Ölplattform-Fuerteventura

Jahrelang haben die Inselregierung, die Gemeinden und Umweltschutzorganisationen gegen geplante Ölexplorationen in spanischen Hoheitsgewässern vor Fuerteventura protestiert.

Ganz verhindern konnte der Widerstand die Suche nach Erdöl in kanarischen Gewässern jedoch nicht. In 2014 erteilte das spanische Industrieministerium dem spanischen Konzern Repsol eine Genehmigung für die Exploration in der Nähe von Fuerteventura und Lanzarote. In 2015 verkündete der Erdölkonzern jedoch, dass er die Genehmigung nicht mehr in Anspruch nehmen wolle, nachdem er 51 Tage in Wassertiefen von bis zu 2.900 Meter erfolglos nach Ölvorkommen gesucht hatte.

Im Juli 2017 erklärte das Energieministerium die Genehmigungen dann für abgelaufen.

Marokko träumt weiter davon, Erdöl-Nation zu werden

Während die Kanaren sich mit allen Mitteln gegen die Suche nach Öl in ihren Gewässern gesträubt und der spanische Staat diesen Forderungen nachgegeben ha, hat Marokko praktisch für seine gesamte Atlantikküste Explorationsgenehmigungen erteilt.

Das Risiko, dass in der Nähe von Fuerteventura und Lanzarote Öl gefunden und gefördert wird, und alle Gefahren, dies sich daraus für die Umwelt und den Tourismus ergeben können, sind also keinesfalls gebannt. Nur eines ist sicher: diesem Risiko stehen keinerlei Chancen gegenüber, an eventuellen Vorkommen wirtschaftlich zu partizipieren.

Und so verkündete Europa Oil & Gas im April 2022 den Fund eines großen Ölvorkommens rund 200 Meilen nordöstlich von Fuerteventura.

Im September 2023 beginnt ENI mit der Erdölsuche 69 Meilen östlich von Fuerteventura

In der zweiten Woche im September 2023 hat der italienische Ölkonzern ENI die Ölbohrplattform „Topaz Driller“ rund 69 Meilen (ca. 128km) östlich von Fuerteventura ins Position gebracht. Die Plattform wurde von Hafen Puerto de la Luz in Las Palmas de Gran Canaria an die Explorationstelle „Cinamon I“ geschleppt, die sich im Explorationsgebiet „Tarfaya Offshore Shallow“ befindet.

Auch wenn das Gebiet relativ dicht an Fuerteventura liegt, befindet es sich in marokkanischen Hoheitsgewässern. Spanien hat also darauf keinerlei Einfluss.

Exploration Fuertevenutura Erdoel
Position der Ölplattform „Topaz Driller“ rund 69 Seemeilen östlich von Fuerteventura

Der Beginn der Bohrarbeiten dürfte also unmittelbar bevorstehen. Schließlich kostet der Einsatz der „Topaz Driller“ pro Tag 125.000 US-Dollar. Der Vertrag, so ist aus Insiderkreisen zu hören, läuft bis Ende November 2023. Danach zieht die Plattform weiter zur Elfenbeinküste.

Die Wassertiefe an der Bohrstelle soll nur etwa 100 Meter betragen, was die Arbeiten deutlich einfacher machen würde als die vergeblichen Bohrungen von Repsol, bei denen die Wassertiefe knapp 3.000 Meter betrug.

ENI erhielt die Lizenz in 2018 und hat in 2019 30% an QatarEnergie verkauft. 25% der Anteile hält das Königreich Marokko.

Experten schätzen, dass ENI bei einem Brent-Ölpreis von 77 Dollar rund 50 Mio. Barrel finden müsste, um die Gewinnzone für die Exploration zu erreichen.

Es handelt sich um die bisher 16. Bohrung, die im „Tarfaya Offshore Shallow“ durchgeführt wird, und um die erste seit 2014.

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