Kanarische Regierung hebt Tattoo-Verbot für Beamte der Kanarischen Polizei auf

Policia-Canaria-Arm-Abzeichen

Für Außenstehende ist es gar nicht so einfach, den Überblick über die verschiedenen Polizeieinheiten auf den Kanarischen Inseln und deren Zuständigkeiten zu behalten.

So trifft man auf den Kanaren auf Beamte der Policía Local, der Guardia Civil, der Policía Nacional und der Policía Autonómica Canaria.

Die Gründung eines eigenen Polizeikorps der Autonomen Region der Kanarischen Inseln wurde am 28.05.2008 vom kanarischen Parlament beschlossen. In 2010 traten die ersten 100 Beamten ihren Dienst an. Bis 2022 wuchs die Zahl der Beamten der Kanarischen Polizei auf 300. Mit dieser Personalstärke erfüllt die Kanarische Polizei die Voraussetzungen für eine Finanzierung durch den spanischen Staat. Langfristig soll die Größe der Truppe dank der Finanzierung durch den spanischen Staat auf 1.700 Beamte steigen, so die Planung der kanarischen Regierung.

Obwohl die Policía Canaria das mit Abstand jüngste Polizeikorps auf den Kanarischen Inseln ist, war es in Bezug auf die Regelungen zu Tätowierungen das altmodischste. Erst im März 2024 hat die kanarische Regierung beschlossen, die Einstellungsvoraussetzungen für Menschen mit sichtbaren Tattoos zu ändern. Bei der nächsten Bewerbungsrunde werden nun auch Kandidaten zugelassen, die sichtbare Tätowierungen haben, die nicht von der Uniform verdeckt werden. Ausgenommen sind natürlich weiterhin Tatoos, die das Ansehen der Polizei schädigen, z.B. weil sie ideologische, rassistische oder obszöne Motive zeigen.

Dies gab die kanarische Regierung am 18. März 2024 bekannt.

Die neuen Vorschriften treten in Kraft, sobald sie im kanarischen Gesetzblatt (Boletín Oficial de Canarias/ BOC) veröffentlicht sind.

„Es ist ein deutliches Bekenntnis zu Vielfalt und Inklusion, das dazu führt, eine repräsentativere autonome Polizei aufzubauen“, heißt es in der Pressemitteilung. „Nun werden ansonsten qualifizierte Bewerber nicht mehr nur deshalb ausgeschlossen, weil die tätowiert sind. … Dies macht die Polizeikräfte zu kulturell sensibleren Organisationen gegenüber der Bevölkerung, der sie dienen.“

Die Beschränkung des Zugangs zum Öffentlichen Dienst aus Gründen des öffentlichen Interesses dürfe keinesfalls automatisch erfolgen, sondern muss mit dem Schutz eines konkreten, rationalen und legitimen Interesses verbunden sein. Die Kriterien müssten gerechtfertigt und verhältnismäßig angewendet werden und den jeweiligen Einzelfall berücksichtigen.

Mit der Lockerung der Vorschriften für sichtbare Tattoos nähert sich die Kanarische Polizei den Regelungen anderer Polizeikorps wie der Guardia Civil und der Policía Nacional an.

Bei der Guardia Civil sind sichtbare Tattoos bereits seit dem 09. November 2021 nicht mehr verboten, und auch bei der Nationalpolizei gibt es keine Vorschriften, die eine Diensttauglichkeit aufgrund von Tattoos grundsätzlich ausschließt.

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