Am Samstag, 20. April 2024, ist die Bevölkerung auf allen Kanarischen Inseln zu Demonstrationen unter dem Motto „Die Kanaren haben ein Limit“ („Canarias tiene un límite“) aufgerufen.
Wer genau hinter dem Aufruf steckt, ist gar nicht mehr genau nachzuvollziehen. Es handele sich um einen „Kreis anonymer, besorgter und von Parteien und sonstigen politischen Gruppierungen unabhängiger Bürger“. Zahlreiche Vereine, Organisationen und Umweltschutzgruppen haben das Motto aufgegriffen und sich den Aufruf zum Demonstrieren zu eigen gemacht, was die Nachvollziehbarkeit seines Ursprungs umso schwerer macht.
Folglich interpretiert auch jede Organisation das Motto und die Limits, die die Kanarischen Inseln haben, aus ihrer eigenen Perspektive, sodass eigentlich jeder, der an der jetzigen Situation auf den Kanarischen Inseln etwas auszusetzen hat, sich an den Demos beteiligen und versuchen kann, sich Gehör und Aufmerksamkeit zu verschaffen.
Auf Fuerteventura soll die Demonstration um 12:00h in der Zone zwischen Kirche, Cabildo und der „Delegación del Gobierno“ in Puerto del Rosario stattfinden.
Keine Demo gegen Touristen oder Tourismus, sondern für gewisse Grenzen
Die Vereinigung der Naturfreunde Tenriffas (ATAN), ein der vielen, die den Aufruf zu den Kundgebungen unterstützen, erklärte in einer Pressemitteilung, dass es „in keiner Weise um Tourismusfeindlichkeit („turismofobia“) geht.
„Wenn wir eine Phobie haben, dann gegen das schlechte Management des Tourismus-Modells und die Politik, die einen kontinuierlich wachsenden Tourismus auf den Kanaren verfolgt, die wir für völlig falsch und gescheitert halten, da diese zur Zerstörung unseres Territoriums und zum gegenwärtigen Verlust der Biodiversität führt“.
Außerdem betonte der Verein, dass der Aufruf „parteiunabhängig“ sei. Keine der Gruppierungen und Organisationen habe sich mit irgendeiner Partei zusammengesetzt, um etwas auszuhandeln.
„Wir können zwar nicht verhindern, dass Parteien teilnehmen, aber wir machen sehr deutlich, dass wir die Teilnahme jedweder Partei oder plötzliche politische Unterstützung als rein opportunistisches Manöver betrachten“, heißt es in der Erklärung weiter.
Die Hauptforderungen des Demonstrationsaufrufs sind folgende:
- Ein Moratorium für Tourismus und Urlaub auf den Kanaren, das sicherstellt, dass ab sofort keine neuen Unterkünfte mehr geschaffen werden. Wir können nicht weiter wachsen.
- Eine wirksame Regulierung des Wohnens, die den Zugang zu diesem Grundrecht für die kanarische Bevölkerung sichert, indem der unkontrollierte Ferienwohnungsmarkt eingedämmt und der Wohnungskauf für Personen, die nicht auf den Inseln wohnen, beschränkt wird.
- Die Erhebung einer Ökosteuer, d.h., dass eine kleine Geldsumme von den Besuchern erhoben wird, um das eingenommene Geld in die Pflege und Instandhaltung der Naturräume oder in die Schaffung von umweltfreundlichen Arbeitsplätzen zu reinvestieren. Jegliche andere Forderung „stammt nicht von der Organisation der Demonstration, die sich von jeglicher ideologischen oder politischen Parole distanziert“.
Bürgerplattform „Hast Du Wasser auf Fuerteventura?“ ruft zur Teilnahme an Demo auf
Auf Fuerteventura unterstützt unter anderem die Bürgerplattform „Hast Du Wasser auf Fuerteventura?“ („Plataforma ¿Tienes agua Fuerteventura?“) zur Teilnahme an der Demonstration auf.
Die Plattform fordert Konsequenzen für das desaströse Management des Inselregierung von Fuerteventura (Cabildo) und des „Konsortium für Wasserversorgung“ („Consorcio de Abastecimiento de Agua de Fuerteventura“/ CAAF) und fordert, die Wasserarmut sichtbar zu machen, unter der die Einwohner der Insel leiden, und die die Institutionen zu vertuschen suchen, um das paradiesische und idyllische Image zu wahren.
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