Neue Mülldeponie im Süden von Fuerteventura: Tarajalejo oder Matas Blancas als mögliche Standorte

Zurita

Zurzeit werden in der Abfallentsorgungsanlage in Zurita bei Puerto del Rosario über 100.000 Tonnen Müll verarbeitet, die auf Fuerteventura jedes Jahr anfallen. Pro Kopf sind das rund 663 Kilo Müll pro Jahr, wobei nicht nur die ständig hier lebenden Bevölkerung, sondern auch die sich zu jedem Zeitpunkt durchschnittlich hier aufhaltenden Touristen mit berücksichtigt sind.

Dem neuen „Strategieplan zur Abfallentsorgung“ der Inselregierung von Fuerteventura (Cabildo) ist zu entnehmen, dass das bestehende System bereits seine Grenzen bei der Erfüllung europäischer und nationaler Vorgaben erreicht hat und dass daher die Einrichtung eines zweiten Abfallentsorgungskomplexes auf Fuerteventuras oder die Erweiterung der bestehenden Anlage unausweichlich sind.

Im Strategiedokument werden drei mögliche Standorte für ein neues Abfallzentrum im Süden von Fuerteventura diskutiert.

3 mögliche Standorte im Süden von Fuerteventura

Eine Aufgabe des Abfallentsorgungs-Strategieplans ist die Identifizierung von möglichen Standorten für einen zukünftigen Abfallentsorgungskomplex, damit die entsprechenden Grundstücke im Raumordnungsplan dafür reserviert werden können.

Der Plan sieht zwei technischen Optionen vor: den Bau eines neuen Umweltkomplexes, ähnlich dem in Zurita, aber im Süden, oder einer Abfallbehandlungsanlage ohne Deponie.

Bei der Auswahl der drei finalen Standortoptionen wurden Naturschutzgebiete, Vogelschutzgebiete und Zonen mit Grundwasser führenden Schichten von vornherein ausgeschlossen.

Matas Blancas

Eine der Alternativen ist eine küstennahe Zone bei Matas Blancas nahe der FV-2 im Gemeindegebiet von Pájara, jeweils rund drei Kilometer von Costa Calma und La Lajita entfernt.

Vorteile dieser Zone sind laut Studie das geringe wissenschaftliche Interesse der geologischen Materialien und das Fehlen von geschützten Tier- und Pflanzenarten sowie die Nähe zur Autobahn. Nachteile sind die Bodenbeschaffenheit, die Überschwemmungen begünstigt, und der „starke Einfluss auf das Landschaftsbild“ aufgrund der einfachen Orographie.

Montañitas de Miguel Ruiz

Eine weitere Alternative ist ein Gebiet südwestlich der Montañitas de Miguel Ruiz nahe der Straße FV-511 im Gemeindegebiet von Tuineje, fünf Kilometer von Tarajalejo, sieben von Gran Tarajal und acht von La Lajita entfernt.

Vorteile sind das Fehlen von geschützten Arten, die Nähe zur Straße und die „geringe Durchlässigkeit und Porosität“ des Bodens.

Nachteile sind die Nähe zu Gebäuden, die sich teilweise innerhalb des Untersuchungsgebiets befinden, und mögliche Geruchsbelästigung der Bewohner nahegelegener Häuser.

Favorit: Barranco de Tisajorey in der Nähe der Urbanisation Puerto Azul bei Tarajalajo

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Das Barranco de Tisajorey ist nur wenige hundert Meter von der Urbanisation Puerto Azul entfernt

Die bevorzugte Option der Autoren des Strategieplans ist die Mündung des Barranco de Tisajorey im Gemeindegebiet von Tuineje, etwa zweieinhalb Kilometer von La Lajita (Pájara) und neun Kilometer von Costa Calma entfernt.

Diese Lage wurde bereits im Entwurf des Bebauungsplans der Gemeinde Tuineje vorgeschlagen, der jedoch nicht umgesetzt wurde.

Vorteile sind das geringe geologische Interesse der Zone, das Fehlen geschützter Flora und Fauna sowie das günstige Klima, das die Betriebsfähigkeit des Komplexes erleichtert. Die Nähe zur FV-2 würde den Transport der Abfälle erleichtern.

Nachteile sind die komplexe Orographie, die die Erschließungskosten erhöhen würde, und die Nähe zu Tarajalejo, was potenzielle negative Auswirkungen auf die Luftqualität und das Landschaftsbild haben könnte.

Fast eine halbe Million Quadratmeter erforderlich

Für den neuen Umweltkomplex im Süden wird eine Fläche von 440.000 Quadratmetern als notwendig erachtet.

Falls alle benötigten Grundstücke enteignet werden müssten, die zusammen 2,1 Millionen Quadratmeter umfassen, würde dies mindestens 1,4 Millionen Euro kosten. Bei einer Reduzierung der Enteignungen auf das notwendige Minimum von 318.000 Quadratmetern würden die Kosten bei 534.000 Euro liegen.

Eine wirtschaftliche Schätzung für die Baukosten des Komplexes bei Tarajalejo liegt jedoch nicht vor, und es ist auch nicht abschließend geklärt, ob auf einem Komplex im Barranco de Tisajorey Abfälle auch deponiert oder nur behandelt würden.

Maßnahmen zur Erweiterung der Abfallentsorgungsanlage in Zurita

Parallel dazu beschreibt der Abfallplan acht Maßnahmen zur Erweiterung des Umweltkomplexes in Zurita, darunter die Abdichtung einer vierten Deponiezelle, die Einrichtung einer Deponiezelle für inerte Abfälle von 45.000 Quadratmetern sowie den Bau einer Anlage zur Behandlung von Sickerwasser und einer Vergärungsanlage für organische Abfälle, Klärschlämme und Schlachthofreste.

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