Kanarische Fischer schlagen Alarm: In den letzten Jahren sind die Fänge von Makrelen (Scomber scombrus/ Spanisch: caballa) und Bastardmakrelen (Trachurus trachurus/ Spanisch: chicharro) „dramatisch zurückgegangen“, vor allem, weil diese Arten offenbar in andere Gebiete abgewandert sind.
Dies habe für die Fischer und die Eigentümer der Fischerboote erhebliche Einnahmeausfälle zur Folge und bringe die Betroffenen in eine kritische Situation, die die wirtschaftliche Überlebensfähigkeit der Ringwadenfischerei auf diese pelagischen [auf dem offenen Meer lebenden] Arten in Frage stellt.
Die Fischer der Fischereigenossenschaft „Nuestra Señora de la Luz“ und Vertreter des Regionalverbands der Fischereigenossenschaften der Kanaren haben diese Sorgen dem Regierungsrat Landwirtschaft, Viehzucht, Fischerei und Ernährungssouveränität, Narvay Quintero, bei einem Treffen auf Teneriffa übermittelt.
Quintero sagte zu, beim Staat Hilfen für eine vorübergehende Aussetzung der Ringwadenfischerei auf kleine pelagische Arten im Süden Teneriffas zu beantragen.
Nach einer Analyse der Situation durch alle Beteiligten wurde vereinbart, Möglichkeiten zur Milderung der Einkommensverluste in diesem Sektor eingehend zu prüfen.
Was ist Ringwadenfischerei?
Die Ringwadenfischerei (Spanisch: „pesca de cerco“ oder „pesca con traíñas“) ist eine Fangmethode, bei der ein großes, ringförmiges Netz um einen Fischschwarm gelegt und dann von unten zusammengezogen wird. Diese Technik wird oft für den Fang von Schwarmfischen wie Makrelen, Stöcker, Sardinen oder Sardellen eingesetzt.
Ein Rückgang dieser Arten in den kanarischen Gewässern kann weitreichende ökologische Folgen haben: Als wichtige Glieder in der marinen Nahrungskette dienen sie als Nahrungsquelle für größere Fische, Meeressäuger und Seevögel.
Ihr Verschwinden könnte das gesamte Ökosystem aus dem Gleichgewicht bringen, denn es könnte auch dazu führen, dass größere Raubfische wie Thunfische und mit ihnen wiederum Meeressäuger wie Delfine abwandern.
Wirtschaftliche Folgen
Ein solcher Rückgang hat für die lokale Fischerei harte wirtschaftliche Folgen. Fischer und damit verbundene Industrien wie Fischverarbeitung und -handel verlieren Einkommen.
Doch auch touristische Aktivitäten wie das Hochseeangeln oder Bootsausflüge zur Beobachtung von Delfinen und Walen könnten mittel- und langfristig unter eine Abwanderung dieser Fischarten leiden.
Im Süden von Fuerteventura sind zurzeit beim Hochseeangeln noch immer gute Fänge und bei Delfin-Touren häufige Sichtungen zu beobachten.
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