Tierschutzorganisationen und Behörden fangen drei wilde Esel im Süden von Fuerteventura

Wilde-Esel-gerettet

Die Stiftung Chekpika des „Zentrums für Rettung und Erhalt von Arten Oasis Wildlife Fuerteventura“ hat am 05. August 2024 den Fang von drei Exemplaren der vom Aussterben bedrohten autochthonen Eselrasse „Burro Majorero“ bei Cofete bekannt gegeben.

Beteiligt waren das Reitzentrum Crines del Viento, das technische Team der Veterinäramtes der Gemeinde Pájara sowie weitere Angestellte der Gemeinde. Die Retter hatten die Spezialeinheit für Naturschutz der Guardia Civil (Servicio de Protección de la Naturaleza/ SEPRONA) von Fuerteventura zuvor über die geplante Rettungsaktion informiert.

Die Rettungsaktion begann nach einem Hinweis des Veterinärteams der Gemeinde Pájara über die Sichtung von drei wilden Eseln – zwei Weibchen, Mutter und Tochter, und ein Männchen – in Jandía. Die Intervention, die sich über mehr als fünf Tage erstreckte, erforderte eine sorgfältige Planung, um die Sicherheit und das Wohl der Tiere zu gewährleisten.

Um die Esel zu fangen, wurde ein Gehege in einer alten, verlassenen Anlage eingerichtet und gesundes, frisches Futter verwendet, um sie sicher in die Falle zu locken. Dieses Vorgehen sollte das Risiko minimieren, dass die Tiere erschrecken und flüchten, was gerade jetzt in der touristischen Hochsaison gefährliche Situationen wie Kollisionen mit Fußgängern oder Fahrzeugen verhindern sollte.

Der gesamte Prozess wurde streng überwacht, um Schwierigkeiten zu vermeiden, besonders da Touristen und Besucher versuchten, die Esel zu füttern, was die Arbeit der Rettungsteams erschwerte.

Nach dem mühsamen Einsatz wurden die Esel in den Tierparkt des Oasis Wildlife Fuerteventura gebracht, wo sie nun spezielle tierärztliche Behandlungen erhalten. Dieses Vorgehen war entscheidend, um das Wohlbefinden und die Genesung dieser vom Aussterben bedrohten Rasse zu sichern.

Tierärztliche Behandlung in Oasis Wildlife Fuerteventura

Eine gründliche Untersuchung und Bluttests haben ergeben, dass die Tiere unter schwerer Unterernährung leiden. Zudem wies der Hengst mehrere Bisswunden auf, die vermutlich durch Rivalitäten innerhalb der Herde entstanden sind und sich infiziert haben

Außerdem wies das Tier erhebliche Wunden an den Beinen, die durch Insektenstiche verursacht wurden. Diese Wunden müssen unbedingt richtig behandelt werden, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden.

Verletzung Esel
Der Hengst wies Bisswunden und Wunden an den Beinen durch Insektenstiche auf

Das Tierarztteam des Oasis Wildlife versucht zu verhindern, dass die Tiere sich selbst verletzen, besonders in Stresssituationen oder bei Gewichtsverlust. Zu diesem Zweck wurde eine Isolationszone eingerichtet, in der die Esel ständig betreut werden. Die Wunden werden täglich gereinigt und verbunden.

Außerdem erhielten alle Tiere eine Behandlung gegen Würmer und sonstige innere und äußere Passagiere. Den Tieren wurde eine spezielle Diät verordnet, die an ihre Bedürfnisse nach einem Leben in freier Wildbahn angepasst ist.

Die Esel bleiben in Quarantäne im Oasis Wildlife, bis ihr Gesundheitszustand vollständig stabilisiert ist, um so ihre Genesung und ihr Wohlbefinden zu gewährleisten.

Retter warnen eindringlich: wilde Tiere bitte auf keinen Fall füttern!

Guacimara Cabrera, Geschäftsführerin des Oasis Wildlife Fuerteventura, äußerte ihre Besorgnis hinsichtlich der Interaktion mit den wilden Tieren: „Es ist wichtig zu verstehen, dass das Füttern dieser Tiere, auch wenn es wie eine harmlose Geste erscheint, negative Folgen haben kann. Die Tiere in freier Wildbahn sind darauf angewiesen, sich aus ihrer natürlichen Umgebung angemessen und gesund zu ernähren. Wenn sie unsachgemäß gefüttert werden, können sie eine Abhängigkeit vom Menschen entwickeln, was ihr natürliches Verhalten verändert. Zudem kann dies zu gefährlichen Situationen führen, etwa wenn sich die Tiere Fahrzeugen nähern und so das Risiko von Unfällen steigt. In einigen Fällen kann die Überfütterung unsere Bemühungen zur Behandlung oder ein notwendiges Einfangen beeinträchtigen. Wir bitten dringend darum, die Wildtiere zu respektieren und unseren Fachleuten die Pflege zu überlassen.“

Cabrera betonte auch die Zusammenarbeit verschiedener Organisationen bei der Rettung: „Wir sind zutiefst dankbar für die Unterstützung der Gemeinde Pájara und des Reitzentrums Crines del Viento. Ohne ihr Mitwirken und die gemeinsamen Anstrengungen wäre diese Rettung nicht möglich gewesen. Der Naturschutz ist eine Aufgabe, die die Zusammenarbeit der gesamten Gemeinschaft erfordert, und dieser gemeinsame Einsatz ist ein perfektes Beispiel dafür, wie wir zusammenarbeiten können, um unsere Biodiversität zu schützen.“

Referenzzentrum für Rettung und Erholung von Wildtieren auf Fuerteventura

Der Oasis Wildlife Park ist das Referenzzentrum für die Rettung und Erholung von Tieren auf Fuerteventura. In den letzten Jahren konnten über 250 Tiere gerettet und in Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden wieder freigelassen werden.

Das Zentrum hat viele Rettungsaktionen in Zusammenarbeit mit der Regierung der Kanarischen Inseln, dem Cabildo von Fuerteventura, der Guardia Civil, den lokalen Verwaltungen und Crines del Viento durchgeführt, die mit Oasis Wildlife gemeinnützig zusammenarbeiten.

Vor zwei Monaten wurde bereits ein weiterer Esel gerettet, der sich inzwischen erholt hat. Sobald die kürzlich geretteten Tiere die Quarantäne abgeschlossen haben, werden sie sich ihm in der speziell für ihren Aufenthalt eingerichteten Afrikanischen Savanne anschließen. Dort werden sie unter menschlicher Obhut zusammenbleiben, während die Gemeinde Pájara die nächsten Schritte für ihre Zukunft festlegt.

Bestimme den Lohn für unsere Arbeit!

Wenn Du unsere Inhalte nützlich, unterhaltsam oder informativ findest, kannst Du den Lohn für unsere Arbeit selbst bestimmen. Das geht ganz einfach über diesen Link:

170e75fedfd5426e84c216f9a3949271
https://www.fuerteventurazeitung.de/du-bestimmst-den-lohn-fuer-unsere-arbeit/ banner 300x250 Bestimme den Lohn

Weitere Beiträge im Bereich Fuerteventura Nachrichten