Bilder von Kindern, die an Waffen ausgebildet werden, kennt man eigentlich nur aus Afrika oder Ländern wie dem Irak und Afghanistan, oder aus NS-Zeiten, als Jugendliche im Alter von 16 bis 17 Jahren an Schießübungen teilnehmen mussten. Eine solche Indoktrinierung und Ausbildung von Kindern und Jugendlichen in Kampftaktiken ist typisch für Terrorregime.
In Granollers, einer Gemeinde in der Provinz Barcelona, hat ein Programmpunkt des Volksfestes „Festa Major de Blancs i Blaus“ für den 27.08.2024 spanienweit für Empörung gesorgt.
Im Festprogramm der Gemeinde für den hieß es: „Praktikum: Angewandte Techniken der Urbanen Guerilla. Einführung in wichtigsten technischen und taktischen Werkzeuge für eine subversive Strategie“.
Lass deine Wut brennen!
Vor Ort fanden die Besucher des Volksfestes dann eine Infotafel, die ein Foto eines vermummten Gewalttäters zeigt, der vor einer Reihe von Polizisten steht und in der erhobenen Hand ein Molotovcoctail hält, offenbar mit der Absicht, diesen jeden Moment auf die Polizeibeamten zu werfen.
Darunter steht, in Catalán, der Text: „Workshop 1: Molotovcoctail. Der Molotowcocktail ist ein Brandsatz in Form einer Flasche, der beim Aufprall auf ein Ziel explodiert und die enthaltene brennbare Flüssigkeit freisetzt, die durch den Kontakt mit der Flamme entzündet wird und Verbrennungen verursacht. Er wird hauptsächlich in Guerillakriegen, Aufständen und ähnlichen Konflikten eingesetzt.
Aufgrund seiner kurzen Wurfweite, niedrigen Präzision und der Verletzlichkeit des Benutzers beim Anzünden und Werfen wurde er historisch von irregulären Streitkräften eingesetzt, vor allem in asymmetrischen Konflikten mit großen Feinden. Besonders effektiv ist er in den frühen Phasen asymmetrischer Kämpfe, da er zu niedrigen Kosten schwere Schäden verursacht und dabei einfach zu handhaben ist.
In dichten städtischen Umgebungen, engen Gebäuden, gegen leicht zu treffende Ziele ist er besonders nützlich. Er ermöglicht schnelle Angriffe mit minimalem Risiko für den Anwender und kann sofort nach dem Wurf schwere Schäden verursachen.“
Darunter findet sich dann die Aufforderung: „Praxis: Um das Fest zu verteidigen, verfeinere deine Zielgenauigkeit und werfe den Cocktail auf das Ziel. Lass deine Wut brennen!“
In einem abgesperrten Bereich konnten dann zukünftige katalanische Guerilla-Kämpfer Attrappen von Molotovcoctails auf eine Puppe werfen, die blaue Uniform trug und eine Blechmarke auf der linken Brust trug, und somit ganz offensichtlich einen Polizisten darstellen sollte.
Auf Videos ist zu sehen, dass sowohl Kinder und Jugendliche, als auch Senioren dem Aufruf, ihre Wut brennen zu lassen, mit viel Vergnügen nachgekommen sind.
Neben dem Umgang mit Molotov-Coctails konnten sich interessierte Guerilleros auch noch über die Errichtung von Barrikaden aus Müllcontainern informieren. Im praktischen Teil konnten sie dann Mülltonnen auf die Abbildung eines Polizeifahrzeugs schubsen.
Polizeigewerkschaften zeigen Veranstaltung als Hassverbrechen an
Der Guerilla-Workshop im Rahmen eines Volksfestes in Katalonien hat in vielen Teilen Spaniens für Empörung gesorgt.
Die Parteien PP und Vox haben den Rücktritt der Bürgermeisterin Alba Barnusell von der PSC (Partido Socialista de Catalunya) gefordert und angekündigt, dass sie den Vorfall bei der Staatsanwaltschaft anzeigen werden.
Die Polizei der Autonomen Region Katalonien, die Mossos d’Esquadra, haben beim Bereitschaftsgericht von Granollers einen Bericht über die Vorkommnisse eingereicht.
Die Gewerkschaften der Autonomen Polizei, der Nationalpolizei, der Gemeindepolizeien und Interessenvereinigungen der Guardia Civil haben die Ereignisse aufs schärfste kritisiert und haben zum Teil rechtliche Schritte, wie eine Anzeige gegen die sozialistische Bürgermeisterin wegen eines möglichen Hassverbrechens und schwererer Beleidigung gegen die Sicherheitskräfte, angekündigt.
Einige Vereinigungen haben auch Briefe an den spanischen Innenminister Fernando Grande-Marlaska und die Ministerin für Inneres der katalanischen Regierung, Núria Parlon, geschrieben und diese aufgefordert, Maßnahmen zu ergreifen und die Polizeikräfte öffentlich zu verteidigen.
Die Gemeinde Granollers versuchte sich von den Festaktivitäten zu distanzieren und drückte ihre Unterstützung für die Sicherheitskräfte aus und betonte ihre Ablehnung der auf der Fiesta angebotenen Inhalte. Man habe von den Inhalten nichts gewusst. Diese Behauptung ist jedoch schwer zu glauben, denn das Festprogramm mit dem oben geschilderten Programmpunkt wurde auf der Webseite der Gemeinde Granollers veröffentlicht.
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