Viele kleinere chirurgische Eingriffe könnten auf Fuerteventura schnell und ambulant durchgeführt werden, wenn die entsprechenden Räumlichkeiten in den Gesundheitszentren („centros de salud“) dafür vorhanden wären. Doch in Ermangelung von geeigneten OP-Sälen in den Ärztezentren müssen viele solcher kleinen Eingriffe im Inselkrankenhaus in Puerto del Rosario durchgeführt werden. Dies ist ineffizient und führt zu einem Anschwellen der ohnehin schon viel zu langen Wartelisten.
Für die Patienten bedeutet das nicht selten eine unnötige Verlängerung ihres Leidens und birgt immer auch das Risiko, dass sich ihr Zustand verschlechtert und dass eine anfänglich einfache Operation wegen des zeitlichen Aufschubs immer komplizierter und riskanter wird.
OP-Säle für „kleine Chirurgie“ in den Gesundheitszentren als Lösung
Mit der Einrichtung von Operationssälen für ambulante Operationen in den „centros de salud“ will die kanarische Gesundheitsbehörde die „Zugänglichkeit für die Bevölkerung erleichtern“ und gleichzeitig die Primärversorgung stärken, um verschiedene Pathologien „in kurzer Zeit“ zu behandeln und so die Wartelisten in den Krankenhäusern zu verkürzen.
Ein solcher „fortgeschrittener Operationssaal für kleine Chirurgie“ soll nach den Plänen der kanarischen Gesundheitsbehörde demnächst im Centro de Salud von Corralejo eingerichtet werden.
Das „Gesundheitsministerium“ (consejería de salud) der kanarischen Regierung betont, dass die Durchführung von kleineren chirurgischen Eingriffen in Gesundheitszentren dazu beiträgt, „das Gesundheitssystem aus Effizienz- und Versorgungsaspekten zu verbessern“, indem eine umfassendere Betreuung der Bevölkerung ermöglicht und „die Wartezeiten verringert“ werden, da alles über die Primärversorgung abgewickelt wird.
Auch aus wirtschaftlicher Sicht und im Hinblick auf die Koordination zwischen verschiedenen Versorgungsebenen haben „diese Dienste gezeigt, dass sie kosteneffektiv sind und die Wartelisten in der Allgemeinchirurgie und Dermatologie verkürzen“, hebt das Ministerium hervor.
Welche Eingriffe werden in diesen Einrichtungen durchgeführt?
Laut kanarischer Gesundheitsbehörde werden in den Basiseinheiten für kleinere chirurgische Eingriffe Behandlungen von Hautwunden, Hautabszessen, Dermatofibromen, Epidermalzysten, Mukoidzysten, Warzen, Molluscum contagiosum (Dellwarzen), weichen, pendulierenden Fibromen (Stielwarzen), Nagelentfernungen, eingewachsenen Nägeln und Nagelbettentzündungen (Panaritium) vorgenommen.
Zusätzlich zu dieser Liste von Eingriffen gibt es auch fortgeschrittene Einheiten für kleinere chirurgische Eingriffe, in denen Läsionen behandelt werden, die aus Sicherheitsgründen nicht in den Basiseinheiten durchgeführt werden können, wie etwa melanozytäre Nävi, aktinische Keratosen, seborrhoische Keratosen und Lipome.
Aktuelle und zukünftige Einheiten
Insgesamt gibt es auf den Kanarischen Inseln sechs fortgeschrittene Einheiten für kleinere chirurgische Eingriffe, davon drei auf Gran Canaria, zwei auf Teneriffa und eine auf Fuerteventura.
Nach dem gerade ein Operationssaal für kleinere chirurgische Eingriffe in Alcaravaneras (Gran Canaria) eröffnet wurde, hat das Gesundheitsministerium weitere Ziele: „Es soll eine fortgeschrittene Einheit für kleinere chirurgische Eingriffe im Süden Teneriffas und eine weitere Einheit im Gesundheitszentrum von Corralejo auf Fuerteventura eingerichtet sowie die Entwicklung der Basiseinheiten für kleinere chirurgische Eingriffe gefördert werden.“
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