Droht Bauboom im Süden von Fuerteventura durch Gesetz zur Konsolidierung der Siedlung Cofete?

Cofete-1994-2023

Mit einem Gesetz will die kanarische Regierung die städtebaulichen Situation der Siedlung Cofete in Naturpark von Jandía im Süden von Fuerteventura regulieren und so deren Fortbestand sichern. Die Gemeinde Pájara feierte in 2023 das 200-jährige Bestehen der Siedlung Cofete.

Obwohl der Parque Natural de Jandía bereits im Jahr 1994 definiert und das entsprechende Territorium unter Schutz gestellt wurde, haben viele Eigentümer auch danach noch bereits bestehende Häuser erweitert oder gar neue gebaut, obwohl dies im Naturschutzgebiet streng verboten ist. Gegen einige dieser Eigentümer wurden Strafverfahren eingeleitet, die zu Verurteilungen geführt haben.

Als im Jahr 1994 das Gesetz über die Naturräume der Kanarischen Inseln verabschiedet wurde, hat man die Siedlung Cofete darin nicht berücksichtigt, obwohl sie die erste auf der Halbinsel Jandía war und seit Anfang des 19. Jahrhunderts bewohnt ist. Dieses Versäumnis hat zu den rechtlichen Problemen geführt, mit denen die Hauseigentümer in Cofete konfrontiert sind.

Im Jahr 2009 versuchte die kanarische Regierung die Situation mit dem „Gesetz über Dringlichkeitsmaßnahmen in Bezug auf die Raumordnung“ zu korrigieren, indem sie das “im Moment der Einführung des Naturschutzgebietes bereits bestehende ländliche Siedlungsgebiet von Cofete“ als “ausnahmsweise als mit dem Naturpark Jandía vereinbar“ erklärte.

Allerdings wurde damals keine Karte hinzugefügt, die eine grafische Beschreibung oder Abgrenzung von Cofete enthielt. Jetzt hat das Ministerium für Raumordnung der kanarischen Regierung, unter Leitung von Manuel Miranda, einen Gesetzentwurf veröffentlicht, um durch das Hinzufügen einer solchen Landkarte die grafische Abgrenzung von Cofete genau zu definieren.

Das Ziel ist es, sowohl den Plan zur Ordnung der natürlichen Ressourcen (PORN) als auch den Plan zur Nutzung und Verwaltung (PRUG) des Naturparks Jandía rechtlich abzusichern, zwei Dokumente, die derzeit ausgearbeitet werden.

Festlegung der Ortsgrenzen auf den Stand von 1994

Das neue Gesetz wird “vorübergehend” den “physischen Bereich” von Cofete abgrenzen, bis die genannten Planungsinstrumente verabschiedet sind, die die “detaillierte Ordnung” der Siedlung vornehmen werden, die “am besten zum Schutz dieses geschützten Naturraums” passt.

Laut dem Gesetzesentwurf “beschränkt sich die vorgeschlagene Abgrenzung streng und genau” darauf, wie Cofete vor 30 Jahren, bei der Verabschiedung des Gesetzes über die Naturräume, aussah. Diese Festlegung erfolgt auf der Grundlage von Luftaufnahmen der bestehenden Gebäude aus dem Jahr 1994″.

Gerichtsverfahren wegen illegaler Bauarbeiten

Die städtebauliche Situation von Cofete, das vollständig als ländliches Schutzgebiet eingestuft ist, hat dazu geführt, dass Bauarbeiten an den Gebäuden als Ordnungswidrigkeiten oder gar Straftaten zu werten sind, für deren Ahndung die Kanarische Agentur zum Schutz der natürlichen Umwelt (ACPMN) bearbeitet werden.

Es gab bereits mehrere Verurteilungen in Strafverfahren wegen Umweltstraftaten aufgrund von Bauarbeiten in dem geschützten Gebiet. Die Anwohner fordern seit Jahren, dass das Dorf, dessen Fläche weniger als 62.000 Quadratmeter beträgt, von denen die meisten unbebaut sind, reguliert wird.

Gefahr eines “Baubooms” in Cofete

Während die kanarische Regierung an dem Gesetzesentwurf gearbeitet hat, hat das Oberste Gericht der Kanarischen Inseln (TSJC) parallel dazu ein Gerichtsverfahren zur Kategorisierung von Cofete als “ländliche Siedlung” gestoppt. Eine solche Einstufung als „asentamiento rural“ hätte dem Unternehmen Dehesa de Jandía, das zur Lopesan-Gruppe gehört und Latifundien der Zone besitzt, die Möglichkeit geben, auf ihren Grundstücken einen „Bauboom“ einzuläuten.

Rechtsexperten weisen darauf hin, dass dies eines der Probleme sein könnte, die im rechtlichen Prozess zur Abgrenzung des Dorfes Cofete auftreten: dass der Kern der Siedlung verdichtet wird, was in Zukunft den Bau neuer Gebäude ermöglichen könnte.

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