Kanaren schaffen 95 Dermatoskope zur Hautkrebsfrüherkennung auf Fuerteventura an

Dematoskop

Der Kanarische Gesundheitsdienst hat insgesamt 1.373 polarisierte Dermatoskope und 41 hybride Dermatoskope mit Kamera angeschafft. Diese Geräte werden auf alle Einrichtungen der öffentlichen Primärversorgung der Inseln verteilt, um die diagnostischen Möglichkeiten zur Erkennung von Hautläsionen und zur frühzeitigen Entdeckung von Hautkrebs bei den Hausärzten bzw. Familienärzten zu verbessern. 95 dieser modernen Diagnosegeräte sind für Fuerteventura bestimmt.

Die Einführung der Dermatoskopie in der Primärversorgung ist Teil der Strategie “+AP de Canarias”, die darauf abzielt, Gesundheitszentren mit modernen Instrumenten auszustatten. Dadurch soll die Diagnosekapazität gesteigert, Entscheidungen schneller getroffen und die Belastung der Krankenhäuser reduziert werden. +AP steht dabei für „más Atención Primaria“ („mehr medizinische Primärversorgung“).

Mit einer Investition von 542.050 Euro, finanziert durch den Aktionsplan für die Primärversorgung des spanischen Gesundheitsministeriums, wird diese Maßnahme die Hautkrebsfrüherkennung erheblich verbessern. Künftig stehen in den Allgemeinarztpraxen der Gesundheitszentren des Kanarischen Gesundheitsdienstes modernste Diagnosetools zur Verfügung.

Verteilung der Geräte

Dank der neuen Ausstattung wird sichergestellt, dass alle Allgemeinarztpraxen der Primärversorgung über Dermatoskope verfügen. Die Verteilung auf die einzelnen Inseln erfolgt wie folgt:

Gran Canaria: 599 polarisierte Dermatoskope und 15 hybride Dermatoskope
Teneriffa: 476 polarisierte Dermatoskope und 15 hybride Dermatoskope
Lanzarote: 116 polarisierte Dermatoskope und 5 hybride Dermatoskope
Fuerteventura: 95 polarisierte Dermatoskope und 5 hybride Dermatoskope
La Palma: 65 polarisierte Dermatoskope und 5 hybride Dermatoskope
La Gomera: 15 polarisierte Dermatoskope und 2 hybride Dermatoskope
El Hierro: 10 polarisierte Dermatoskope und 2 hybride Dermatoskope

Ausbau der Teledermatologie

Durch die Bereitstellung moderner Dermatoskope mit Kamera können hochauflösende Bilder von Hautläsionen direkt aus der Primärversorgung an dermatologische Fachabteilungen in den Krankenhäusern gesendet werden. Damit wird die Teledermatologie auf den gesamten Archipel ausgeweitet und eine effizientere Diagnose ermöglicht.

Diese Initiative unterstreicht das Engagement des Kanarischen Gesundheitsdienstes für eine verbesserte Primärversorgung sowie den Einsatz innovativer Technologien zur frühzeitigen Diagnose und Prävention schwerwiegender Erkrankungen.

Bedeutung der Früherkennung von Hautkrebs

Die Dermatoskopie ist ein wesentliches Instrument zur frühzeitigen Erkennung verdächtiger Hautveränderungen. Sie erhöht die Sensitivität der Diagnose um 15 Prozent und die Spezifität um 25 Prozent im Vergleich zu herkömmlichen klinischen Fotos.

Hautkrebs, einschließlich Melanomen und nicht-melanotischen Hauttumoren, stellt ein erhebliches Gesundheitsproblem dar. Die Einführung der Dermatoskopie in Hausarztpraxen ermöglicht eine frühzeitigere Identifizierung verdächtiger Hautläsionen und eine schnellere Überweisung an dermatologische Fachärzte.

Weltweit gehört Hautkrebs zu den häufigsten Krebsarten, und die Fallzahlen steigen kontinuierlich.

Hauptrisikofaktor für Hautkrebs ist die übermäßige UV-Strahlung, insbesondere durch ungeschützte Sonnenexposition. Daher sind präventive Maßnahmen wie Sonnenschutzmittel, schützende Kleidung und das Meiden direkter Sonneneinstrahlung während der intensivsten Stunden essenziell.

Auf den Kanaren, wo die UV-Strahlung besonders hoch ist, sind Schutzmaßnahmen von größter Bedeutung.

Kommentar von Dr. Norbert Kuner, Dermatologe in Costa Calma/ Fuerteventura

Die Dermatoskopie ist seit Jahrzehnten fester Bestandteil der Dermatologie und eines der wichtigsten Werkzeuge des Hautarztes. Einfach erklärt wird hierbei ein mikroskopisches Vergrößerungsglas mit Hilfe einer Glasscheibe direkt auf die Haut aufgesetzt und dabei die typischen Muster der verdächtigen Hautveränderungen beurteilt.

In den letzten 20 Jahren hat diese Technik eine enorme Entwicklung durchlaufen und sich zu einer Spezialdisziplin mit eigener Fachgesellschaft entwickelt (IDS / International Dermatoscopic Society).

Eine ganz besondere Neuerung ist der Einsatz der künstlichen Intelligenz, die seit mehr als 7 Jahren erfolgreich in der Beurteilung dermatoskopischer Bilder eingesetzt wird und die die Diagnosestellung erheblich erleichtern kann.

Allerdings kann ein digitales Dermatoskop allein die Fachkenntnisse eines Dermatologen nicht ersetzen, da hierzu eine sehr umfassende Schulung und viel Erfahrung notwendig sind. Das Dermatoskop ergänzt dabei lediglich die klinische Erfahrung des Arztes und reicht allein zur Beurteilung nicht aus.

Werden die dermatoskopischen Bilder jedoch zusätzlich von einem Facharzt beurteilt, dann stellt die digitale Dermatoskopie durchaus eine Verbesserung der allgemeinmedizinischen Versorgung dar.

Voraussetzung ist dabei jedoch, dass die Geräte in enger Zusammenarbeit mit den Spezialisten eingesetzt werden. Ich hoffe dabei, dass hierfür genügende Kapazitäten vorhanden sind oder geschaffen werden.

Dr. Norbert Kuner, Dermatologe auf Fuerteventura

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