Engländer fällt nach Angriff von anderem Briten auf Fuerteventura ins Koma

Marshall-Opfer-Caleta-de-Fuste

Es sollte ein ganz normaler Weihnachtsurlaub werden, wie Lynn und ihr Mann Marshall aus der englischen Kleinstadt Nantwich schon viele auf Fuerteventura verbracht haben. Drei bis vier Mal pro Jahr kam das Ehepaar für mehrere Wochen nach Caleta de Fuste, wo sie entsprechend bekannt waren.

Doch am 10. Dezember 2024 veränderte ein tragisches Ereignis das Leben des 68-jährigen und seiner Frau für immer.

Am 21. Februar 2025 berichtete Marshs´ Schwager Jim im Nachrichtenportal „Nantwich News“ über den Fall: „Die beiden waren mit Freunden unterwegs. Lynn war bereits in das Apartment zurückgekehrt. Marshall blieb mit den Freunden noch für einen weiteren Drink in der Bar.

Als Marsh sich später zu Fuß ebenfalls auf den Heimweg machte, wurde er aus heiterem Himmel angegriffen. Ein Mann schlug ihn unvermittelt, er stürzte und schlug mit dem Kopf auf den Betonboden auf.“
Zeugen sollen später der Polizei gegenüber berichtet haben, dass der Faustschlag völlig grundlos, ohne Vorwarnung und ohne vorherigen Wortwechsel oder gar Streit erfolgte. Die beiden Männer hatten sich vermutlich noch nie vorher gesehen.

Der mutmaßliche Täter wurde von der Polizei festgenommen, als er einen Flug ins schottische Glasgow nehmen wollte. Der Mann soll vor der Tat aus einer anderen Bar in Caleta de Fuste geworfen worden sein. Über sein Tatmotiv ist nichts bekannt. Möglicherweise brauchte er nur ein Ventil, um seinen Frust abzulassen, und Marsh war einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort.

Opfer liegt seit dem Angriff im Koma

Nach dem Angriff wurde Marsh nach Puerto del Rosario ins Krankenhaus gebracht. Dort wurden ein zweifacher Schädelbruch und eine Hirnblutung diagnostiziert. Da diese schwersten Verletzungen auf Fuerteventura nicht angemessen behandelt werden konnten, wurde er nach Gran Canaria ausgeflogen, wo er bis heute im Krankenhaus liegt.

Die Chirurgen in beiden Krankenhäusern waren überrascht, dass der 68-Jährige den Flug überstanden hatte. In einer ersten Not-OP wurde ihm ein 14cm langes Stück vom Schädelknochen entfernt, um das Hirn vom Druck zu entlasten.

Seitdem hat Marshall mehrere Operationen über sich ergehen lassen, darunter eine Tracheotomie sowie einen Eingriff zur Druckmessung und Ableitung von überschüssiger Gehirnflüssigkeit.

„Trotz aller Prognosen kämpft er weiter“, sagte Jim. „Uns wurde bereits zweimal gesagt, wir sollten uns verabschieden, weil die Ärzte nicht glaubten, dass er die Nacht überleben würde.“

Während der weiteren Behandlung musste er zweimal gegen eine Lungenentzündung und gegen eine Enzephalitis kämpfen.

Keine Aussicht auf Genesung

Nach weiteren Untersuchungen, darunter Röntgenaufnahmen, CT- und MRT-Scans, steht nun fest, dass Marshall eine schwere traumatische Hirnverletzung erlitten hat. Die Chancen auf eine Erholung sind laut Ärzten nahezu ausgeschlossen.

„Marsh wird nie wieder laufen oder sprechen können und wird rund um die Uhr Pflege benötigen.“

Noch immer liegt Marsh im Krankenhaus auf Gran Canaria. Sobald sein Zustand es erlaubt, will die Familie ihn zurück nach England holen.

Fundraising-Aktion für Gerichtskosten

Die Familie des Opfers hat bei Gofundme.com eine Spendenaktion gestartet. Damit wollen die Angehörigen die zu erwartenden Prozesskosten i.H.v. rund 20.000 britischen Pfund zusammenbringen, die die Reiseversicherung nicht abdeckt.

Den ersten Meilenstein, 4.000 Pfund, hat der Spendenaufruf schon erreicht. Damit will die Familie einen Anwalt in Spanien beauftragen, der den Fall übernimmt.

„Wir wollen Marshs Angreifer vor Gericht bringen, und auch wenn dies seine medizinische Situation nicht ändern wird, gibt es seinen Freunden und seiner Familie die Gewissheit, dass die Person, die ihm das angetan hat, sich für ihre Taten verantworten muss. Marsh hat sich das nicht ausgesucht, er hat es ganz sicher nicht verdient – es war einfach ein tragischer Zufall, dass er zur falschen Zeit am falschen Ort war und dadurch in diese Situation geraten ist.“

Wer Marsh und seine Familie bei ihrem Kampf unterstützen möchte, findet hier den Link zum Spendenaufruf.

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